Bauprojekt in Kappeln

So soll das neue Parkdeck am Zob aussehen

So soll das neue Parkdeck am Zob aussehen

So soll das neue Parkdeck am Zob aussehen

SHZ
Kappeln
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So sieht die Zeichnung der möglichen Parkrampe aus, die an der Feldstraße entstehen soll. Foto: Masuch + Olbrisch GmbH / M+O Projektkontor/shz.de

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Der Bauausschuss hat sich für den Bau einer sogenannten Parkrampe zwischen Feldstraße und B203 ausgesprochen. Sie soll Platz bieten für 150 Autos – gefiel allerdings nicht allen.

An der Idee, dass auf dem derzeitigen Parkplatz nahe des Zobs zwischen Feldstraße und B203 bald ein Parkdeck mit mehreren Ebenen stehen soll, hatten die Kommunalpolitiker bereits vor einer Weile Gefallen geäußert. Auf diese Weise hofft man, dem deutlichen Mangel an Parkmöglichkeiten etwas entgegensetzen zu können. Jetzt legte sich der Bauausschuss mehrheitlich auf den Bau einer sogenannten Parkrampe oder Parkschnecke fest, die Platz für zirka 150 Autos bieten und laut Zeichnung etwa acht Meter hoch sein soll.


Widerstand seitens der Anwohner

Dass die Anwohner der Feldstraße das geplante Bauprojekt nicht sang- und klanglos hinnehmen würden, zeichnete sich relativ früh im Sitzungsverlauf ab. Zunächst aber soll an dieser Stelle das Vorhaben an sich beschrieben werden. Und dafür war Joachim Julius, Geschäftsführer bei M+O Projektkontor in Oststeinbek, angereist, der schon mal ob des spürbaren Widerstands seitens der Anwohner prophylaktisch feststellte: „Wir planen das Projekt nur, wir genehmigen es nicht.“

Zwei Varianten möglich

Dazu hatte sein Büro bereits im Frühjahr eine Machbarkeitsstudie vorgelegt und anschließend nach Empfehlung der Politik zwei Varianten weiterverfolgt: Die eine war ein sogenanntes Split-Level-Parkdeck mit Platz für etwa 120 Fahrzeuge und einer Höhe von etwa 4,50 Metern. Zu- und Abfahrt sollen über die Feldstraße erfolgen. Ein Nachteil der Variante laut Joachim Julius: „Es wird viel Fläche benötigt.“


Anders offenbar bei Variante zwei, einer sogenannten Parkrampe oder auch Parkschnecke, da sie wie ein Schneckenhaus aufgebaut ist. Julius sprach von einer kompakteren Bauweise, von Platz für etwa 150 Autos und von einer Zuwegung, die ebenfalls über die Feldstraße erfolgen soll.


Ausschluss von Parkplatzsuchverkehr

Als einen grundsätzlichen Vorteil eines Parkhauses nannte der Ingenieur den Ausschluss von Parkplatzsuchverkehr, indem man rechtzeitig an räumlich vorgelagerten Stellen auf die Zahl der noch freien Stellplätze hinweist. Und auch ein geschlossenes Bauwerk wie eine Parkrampe „muss nicht zwangsläufig ein Bauklotz sein“, so Julius. So sei Begrünung denkbar oder auch ein Gestaltungswettbewerb, der eine ansprechende Fassade zum Ziel habe.

Bedarf auch außerhalb der Saison?

In der anschließenden Diskussion stellte Norbert Dick (Grüne) zunächst den tatsächlichen Bedarf auch außerhalb der Sommersaison in Frage und erhielt von Corinna Graunke (CDU) die Antwort, dass sich Kappeln nach ihrer Beobachtung mehr und mehr zur einer Ganzjahres-Destination entwickle. Graunke: „Wir reden nicht mehr nur über drei Monate.“


Axel Langkowski (bürgerliches Mitglied, SPD) haderte derweil mit dem Standort. Seine Überzeugung: „Hätten wir ein umfassendes Verkehrskonzept, wären wir vielleicht zu einem anderen Ergebnis gekommen. So kommt es mir vor, als sei dieser Standort aus der Not der aktuellen Situation geboren.“

Weiterlesen: Rechteck oder Halbrund: So könnte an der Feldstraße geparkt werden

Fahrradstellplätze und E-Ladestationen

Der Bauausschussvorsitzende Lars Braack (SPD) machte schließlich darauf aufmerksam, dass im Laufe des weiteren Verfahrens Gutachten zu Lärm und Emissionen erstellt würden, zudem brachte er eine größere Fahrradabstellmöglichkeit ins Spiel. Nach den Worten von Joachim Julius würde die Parkrampe die Option überdachter Fahrradstellplätze erlauben, weil sie durch ihre kompaktere Bauweise auf einer Seite den Raum auf der Fläche dafür zulasse. Genauso sollen E-Ladestationen berücksichtigt werden.

Sieben der neun anwesenden Ausschussmitglieder empfahlen schließlich den Bau einer Parkrampe und die zunächst erforderliche Freigabe von knapp 5600 Euro für weitere Planungsschritte. Ein Mitglied (SPD) stimmte dagegen, ein Mitglied (Grüne) enthielt sich.

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