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So wirbt Christian Mäntele in Wacken für mehr Nachhaltigkeit

So wirbt Christian Mäntele in Wacken für mehr Nachhaltigkeit

Christian Mäntele wirbt in Wacken für mehr Nachhaltigkeit

Britta Bünger/Shz
Wacken
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Christian Mäntele , Projektleiter Trash Metal Project, wirbt in Wacken mit ungewöhnlicher Promotionsarbeit für Umweltschutz und Müllvermeidung. Foto: Britta Bünger/SHZ

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Es ist eine riesige Party auf dem matschigen Acker des Wacken Open Air (WOA) – doch am Ende bleibt auch ein riesiger Haufen Müll. Darüber, wie der zumindest kleiner und vielleicht auch umweltverträglicher werden kann, klärt das Trash Metal...

Das Trash Metal Projekt ist eine Aktion zum Schutz der Umwelt auf dem Holy Ground in Wacken. „17 Ziele wollen alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen, darunter Deutschland, in Bezug auf Nachhaltigkeit umsetzen“, erklärt Projektleiter Christian Mäntele.

Ziel 15 beinhaltet das Thema Müllvermeidung. Dies will er mit seinem Team auf dem Wacken Open Air den Besuchern näherbringen. „Wir müssen da hingehen, wo die Menschen in ihrem Alltag und ihrer Freizeit sind“ sagt Mäntele. Denn:

Über das Trash Metal Projekt will er mit den vielen tauschend Menschen auf dem Gelände ins Gespräch kommen und nutzt dafür ausgefallene Wege. „Wir versuchen, die vorbei kommenden Leute neugierig zu machen und anzuziehen.“ Ein knallbunter Container im Infield, Nebelmaschinen und laute Musik verfehlen ihren Effekt nicht.

Bei jedem Wacken Open Air knapp 600 Tonnen Müll

Viele bleiben stehen, wenn Mäntele durchs Mikro die Metalheads raten lässt, wie viele Tonnen Müll jedes Jahr durchs Wacken Open Air anfallen. Es sind 590 Tonnen. Das schockt unter anderem Sebastian aus Frankfurt. Ihm ist klar, dieser Abfall entsteht nicht durch die Veranstaltung allein. Gäste lassen bei der Abreise einfach ihren ganzen Müll zurück. Er sagt:

Auch beim Einkaufen achtet er darauf, Verpackungen zu vermeiden. Auf dem Wacken Open Air lobt er den Einsatz der Pfandbecher.

Immer wieder kommt Mäntele mit den vorbei watenden Besuchern auf dem Weg zu den Hauptbühnen ins Gespräch. Schnell weg kommt aufgrund des unwegsamen Bodens ohnehin niemand. Freundschaftlich statt oberlehrerhaft spricht er zum Beispiel günstige Einwegzelte und deren Nachteile an.

Sobald er das Mikro aus der Hand legt, ist der Container eine offene Bühne. Gitarristen und Sänger können dann zu Halb-Play-back Songs performen. Eine Form von Karaoke, bei der nicht nur die Sänger, sondern auch Gitarristen ihr Können zeigen können. Sebastian greift zur Gitarre, um einen Song von Metallica zu begleiten.

Unentwegt finden sich Musiker, die Bühne zu füllen. Große Aufmerksamkeit bekommt das Projekt auch durch Videoprojektionen, die zwischen den Konzerten auf den Hauptbühnen laufen. Dort läuft auch der Song, den der Österreicher Rupert Keplinger für das Projekt komponierte. Mit „Reduce.Reuse.Recycle“ entstand ein richtigen Metalsong mit wichtiger Message.

Eine Mülltüte für jeden Wackenbesucher

Um auch dem letzten Gast die Chance zu geben, über das Projekt zu stolpern und bestenfalls das eigene Verhalten nachhaltig zu gestalten, wurde jedem Festivalbesucher mit dem Einlassbändchen eine Mülltüte übergeben. Auch hier findet man mit großem Print einen Hinweis auf die Nachhaltigkeitskampagne und einen QR-Code, um sich genauer zu informieren.

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