Spenden für Geflüchtete

So wurde auf Amrum der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert

So wurde auf Amrum der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert

So wurde der Unabhängigkeitstag der Ukraine gefeiert

Susanne Jensen/shz.de
Amrum
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Ein Tanzpaar aus der Ukraine demonstrierte am Unabhängigkeitstag sein Können. Foto: Susanne Jensen/shz.de

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Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark – Hilfe für die Ukraine!“ stand der Unabhängigkeitstag der Ukraine, der vor Kurzem auf dem Dünencampingplatz in Amrum begangen worden war.

Mit einem bunten ukrainischen Abend auf dem Dünencampingplatz Amrum sollte nicht nur dieses Tages der Unabhängigkeit gedacht werden, es wurden außerdem erneut Spenden gesammelt. Organisiert hat diese Aktion Iryna Halun gemeinsam mit ihrem Mann Maksym Olmechenko aus Wittdün.

Ukrainischer Abend auf Amrum mit landestypischem Essen

Die Grundidee, einen ukrainischen Abend mit landestypischen Essen und Getränken auf Amrum zu organisieren, hatte Iryna schon sehr lange im Kopf. „Ich wollte das schon immer mal machen. Aber es war irgendwie nie Zeit dafür. Jetzt konnte ich es umsetzen, aber ich hätte mich mehr gefreut, wenn die Umstände andere gewesen wären,“ erzählt Iryna Halun. Der Unabhängigkeitstag sei ein ganz besonderer Tag für die Ukrainer, erklärte Halun.

Ihr bester Freund sei an der Front und sie könne nichts für ihn tun, außer Spenden zu sammeln. Dabei unterstützten Iryna sehr viele helfende Hände. Etwa 20 ukrainische Frauen und deren Kinder, die als Flüchtlinge aus der Ukraine in den vergangenen Monaten auf die Insel kamen und jetzt hier wohnen und arbeiten, halfen tatkräftig dabei mit, Irynas Projekt in die Tat umzusetzen.

Dünencamping Amrum stellte Küche zur Verfügung

14 Tage vor dem Fest wurde mit den Vorbereitungen begonnen. Kristian Bozic und Dominic Cloudt vom Dünencamping Amrum unterstützten die Veranstaltung und stellten Iryna und ihrem Team die Küche und die Piazza zur Verfügung. In der Küche des Dünencamping Amrum herrschte ein geschäftiges und emsiges Treiben. Immer wieder kamen neue Tabletts mit Köstlichkeiten auf die Tische. Den Besucherinnen und Besuchern fiel die Entscheidung für ein Gericht sichtlich schwer.

Sie hatten die Wahl zwischen traditionellem Borschtsch (Rote Bete Suppe), Warenyki (Teigtaschen mit Kraut oder Kartoffeln oder auch als süße Variante), Kulisch (Kartoffeln, Getreidesorten, Speck und Fleisch), Werguný (klassisches Gebäck) und Pierogi (gefüllte Teigtaschen).

Zur Erfrischung an dem heißen Sommertag wurde Uzvar, (Saft aus getrockenetem Obst) gereicht, sowie ukrainisches Bier aus der Region Tschernigiv. Für die Erwachsenen gab es auf Wunsch auch einen kleinen Wodka. „Dazu gibt es bei uns immer Schwarzbrot mit Speck und saurer Gurke“, erklärt Iriyna.

Musik und Tanz am Abend

Auch die Kinder aus den Familien waren in den vergangenen Wochen fleißig, haben maritime Vasen gestaltet und Armbänder geflochten, die zum Kauf angeboten wurden. Untermalt wurde der Nachmittag und Abend mit Musik, tänzerischen Darbietungen eines jungen ukrainischen Paares, die in ihrem Land mit ihrem Können die Tanzmeisterschaft gewannen.

Den musikalischen Abschluss des Festes bildete ein spontaner „Flashmob“ und viele Besucher tanzten begeistert mit. „Wir hatten viel Spaß und Freude, diesen Tag zu organisieren, durchzuführen und den Menschen unsere Kultur nahezubringen. Aber unsere Gedanken sind in der Heimat. Bei den Männern, die kämpfen und deren Frauen und Kinder, die nicht bei ihnen sein können. Die meisten von den zur Zeit auf der Insel lebenden ukrainischen Frauen wollen auf jeden Fall wieder in ihre Heimat zurückkehren, sobald es möglich ist. Wir haben heute gemeinsam soviel Emotionen durchlebt, Freude und Traurigkeit, Lachen und Weinen, alles war dabei“, erzählt Iryna bewegt.

Sie sei sehr dankbar für die Spendenbereitschaft der Menschen, betonte Iryna. Insgesamt sind 7000 Euro zusammengekommen.

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