Erneuerbare Energien

Solaranlage auf dem Dach: Doppelt so viele Anfragen in Flensburg

Solaranlage auf dem Dach: Doppelt so viele Anfragen in Flensburg

Solaranlage auf dem Dach: Doppelt so viele Anfragen

Mira Nagar/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Die Solaranlage auf dem Dach der Fridtjof-Nansen-Schule. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Start des Solarkatasters in Flensburg verlief schleppend. Doch die Anfragen gehen inzwischen nach oben.

Energiepreise, Inflation und ein gestiegenes Klimabewusstsein: Es gibt gleich mehrere Gründe für eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach. Bleibt die Frage: Wo lohnt sich die Investition und wo nicht? Das ist eine Frage, die sich offenbar auch immer mehr Flensburger stellen. Denn nachdem das Projekt 2020 weitgehend unbeachtet startete, hat sich die Zahl der Anfragen zuletzt mehr als verdoppelt. Mit der in 2022 aufgetretenen Energiekrise sei das öffentliche Interesse am Thema Solarnutzung massiv gestiegen, heißt es in einer Mitteilungsvorlage der Stadt Flensburg.

Bis Ende des Jahres 2022 wurde das Solarkataster insgesamt in 225 Fällen in Anspruch genommen. Zum Vergleich: 2021 fragten nur 61 Hauseigentümer nach der Möglichkeit für Solarenergie vom Dach, im Startjahr 2020 waren es von August bis Dezember 38.

Der Solarkataster zeigt Hauseigentümern auf einer Internetseite, ob sich das Dach für Photovoltaik-Module eignet. Insgesamt gibt es laut Informationen der Stadt in Flensburg etwa eine Million Quadratmeter „sehr gut geeigneter“ Dachflächen, die eine Maximalleistung von 150.000 kWp erzeugen könnten. Es wäre nach den Berechnungen eine Einsparung von 80.000 Tonnen CO2 möglich. Wp steht dabei für Watt-Peak und dient dazu, unterschiedliche Solarzellen und Solarmodule unter genormten Testbedingungen vergleichen zu können.

Doch auch Mieter können von der Sonnenenergie profitieren, beispielsweise mit einer Mini-PV-Anlage am Balkon. Ab wann sich eine Anlage finanziell wirklich lohnt, hängt vom aktuellen und künftigen Strompreis und natürlich von den Anschaffungskosten des Panels ab. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin hat daher einen „Stecker-Solar-Rechner“ ins Netz gestellt, mit dem man sich ausrechnen kann, ab wann sich die Kosten amortisiert haben, wie viel Strom man in etwa erzeugen und wie viel CO2 man einsparen kann.

Bis zum Februar 2023 sind laut Mitteilungsvorlage in Flensburg 17.500 kWp angeschlossen worden, was einem Anteil von zwölf Prozent entspricht. „Somit besteht ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen“, heißt es in der Mitteilungsvorlage. „Zumal mit der heutigen Anlagentechnik oft auch Anlagen auf nur gut oder bedingt geeigneten Dachflächen wirtschaftlich realisierbar sind.“

Was wurde tatsächlich installiert?

Die Zahl der tatsächlich neu installierten Anlagen in Flensburg ist ebenfalls angestiegen. Waren es 2021 noch 153, so stieg die Zahl der Installationen 2022 auf 218 PV-Anlagen. Die Stadt plant derzeit an neuen Anlagen, die vor allem auf Schulen installiert werden sollen. So sind auf den Grundschulen Fruerlund, Adelby und Rude jeweils Solaranlagen zur Versorgung der Schule geplant.

Hier zeigt sich auch bei der Stadt selbst ein Umdenken: Beim Bau der 2021 fertiggestellten Ramsharde-Schule wurde noch auf die Einrichtung von Solarpaneelen verzichtet.

Mehr lesen