„Es soll ein Beweis sein, dass man Großveranstaltungen auch in heutigen Zeiten sicher feiern kann“, sagt Ministerpräsident Daniel Günther. Am Sonntag, 22. August, feiert das Land Schleswig-Holstein auf der Gottorfer Schlossinsel in Schleswig seinen 75. Geburtstag. Von 10 bis 18 Uhr laden Landtag und Landesregierung dort ein zu einem bunten Bürgerfest. Der Eintritt ist frei.

Bis zu 5000 Besucher gleichzeitig können dabeisein

Angesprochen ist prinzipiell jeder. Indes setzen die Abstands- und Hygieneregeln Corona-bedingt Grenzen gegenüber normalen Zeiten: Maximal 5000 Besucher dürfen sich gleichzeitig auf der Festmeile aufhalten. Was nicht bedeutet, dass es im Laufe des Tages keine Chance mehr gäbe, noch dazuzustoßen, wie der Ministerpräsident bei der Vorstellung des Programms betont: „Wenn jemand geht, darf auch wieder jemand neues drauf.“

90 Akteure bieten Info-Stände und Mitmach-Aktionen

Rund ums Schloss lässt sich die Vielfalt des nördlichsten Bundeslands mit nur wenigen Schritten erleben: 90 Akteure aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens warten mit Infoständen und Mitmach-Aktionen auf und geben so Einblicke in ihre Arbeit. Das Angebot schlägt einen Bogen über 75 Jahre schleswig-holsteinische Geschichte – vom mühevollen Aufbau nach dem Krieg bis hin zu erfolgreichen Start-ups und Forschungseinrichtungen mit Themen wie Künstlicher Intelligenz und grüner Energie. Unter anderem Bildung, Kultur, Blaulicht-Organisationen und Wissenschaft sind vertreten. Besonders breit ist das Angebot für Kinder und Familien. Darüber hinaus laden die Landesmuseen im Schloss Gottorf zum Tag der offenen Tür ein.

Festakt für geladene Gäste

Auf zwei Bühnen vor dem Schloss führen Moderatoren von NDR und RSH den ganzen Tag durch ein Musik-Programm mit live auftretenden Künstlern. Auf Großbild-Leinwänden kann das Publikum den Festakt zum Landesgeburtstag verfolgen, der um 12 Uhr für geladene Gäste in einem Zelt stattfindet.

Deshalb wird gefeiert

Anlass des Spektakels ist die Gründung des Landes Schleswig-Holstein durch die britische Besatzungsmacht am 23. August 1946. Damit erlosch die vorherige preußische Provinz Schleswig-Holstein und ein Glied der 1949 gebildeten Bundesrepublik Deutschland war geboren. „Das Jubiläumsdatim ist eine gute Gelegenheit, sich bewusst zu machen, was das Land und seine Bürger alles geschaffen haben“, findet Günther. Allemal die Aufbaugeneration habe „Unvorstellbares geleistet“. Auf Trümmern, mit auseinandergerissenen Familien und der Integration einer Million Flüchtlinge aus den einstigen Ostgebieten habe sie Wege in die Zukunft gefunden. „Von diesem Mut und diesem Engagement haben wir noch heute großen Respekt“, so der Ministerpräsident.

Landtags-Vizepräsidentin Kirsten Eickhoff-Weber (SPD) hofft, „dass wir aus der Feier zum Landesgeburtstag Kraft und Zuversicht schöpfen. Das können wir nach den Erfahrungen der letzten Zeit gut gebrauchen.“ Eickhoff-Weber betonte, die Verleihung des Landes-Status sei ein entscheidender Schritt beim Aufbau demokratischer Strukturen nach der Nazi-Zeit gewesen. „Deshalb feiern wir am Sonntag nicht allein den Landesgeburtstag, sondern auch ein Fest der Demokratie.“

Die Kultur übernimmt die Geschenke

Und Geschenke? Die gibt es auch, wenn ein Land und nicht eine Person Geburtstag hat. Stellvertretend soll der Ministerpräsident sie in Empfang nehmen. Das Schleswig-Holstein-Musik- Festival überreicht eine CD mit Liedern des SHMF-Festivalchors. Und der Freundeskreis Schloss Gottorf schenkt dem Land ein eigens beauftragtes Gemälde des Landschafts-Realisten Christopher Lehmpfuhl, dem die aktuelle Sonderausstellung auf Gottorf gewidmet ist.