Die 2G-Regel in vielen Bereichen in Schleswig-Holstein kommt. „Wenn das Land es nicht heute verkündet hätte, hätten wir diesen Schritt für Flensburg selbst vorgenommen“, so Oberbürgermeisterin Simone Lange.

In einer Pressekonferenz informierte sie am Mittwochnachmittag über die weiterhin angespannte Corona-Lage in der Stadt. Der Inzidenzwert liegt aktuell bei über 120. Auf der Corona-Station des Franziskus-Krankenhauses werden derzeit 14 Patienten behandelt. Bei zehn von ihnen ist das Coronavirus nachgewiesen worden, vier weitere gelten als Verdachtsfall.

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„Wir erwarten in den nächsten Wochen noch mehr Patienten. Jede Maßnahme, die wir heute treffen, hat erst in zwei, drei Wochen Auswirkungen“, erklärte Prof. Dr. Stephan Timm vom Franziskus-Krankenhaus. Die angespannte Corona-Lage führt hier bereits jetzt zu Einschränkungen. Eine halbe geriatrische und eine ganze chirurgische Station mussten geschlossen werden.

Als Ausweg aus der Pandemie sieht Oberbürgermeisterin Lange weiterhin das Impfen. „Es ist der zentrale Schlüssel. Wir sind als Stadt bestrebt, weitere Impfangebote zu organisieren“, sagte sie. Am Dienstag war eine offene Impfaktion in Mürwik völlig überlaufen. Es kam zu langen Wartezeiten.

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Die Impfstation in der Flensburg-Galerie – Nachfolger des Impfzentrums am Twedter Mark – soll spätestens am 1. Dezember öffnen. Die Rekrutierung des Personals durch die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) sei hier die größte Herausforderung.

Weihnachtsmarkt zunächst ohne Einschränkungen

Der Weihnachtsmarkt auf dem Südermarkt soll am Montag zunächst ohne Einschränkungen in den Außenbereichen beginnen. Es gilt weder eine 3G- noch eine 2G-Regel. „Wir sprechen für den Weihnachtsmarkt jedoch die dringende Empfehlung aus, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen“, so Lange. Eine mögliche Maskenpflicht will die Stadt Flensburg mit Verweis auf die neue Landesverordnung prüfen lassen.

2G-Plus-Regel als nächster Schritt?

Ob der Weihnachtsmarkt tatsächlich wie geplant bis zum Jahresende stattfinden wird, kann Lange nicht sagen. „Wir werden es uns offen halten müssen, entsprechend zu reagieren, wenn es zu einer dynamisch schlechten Entwicklung kommt.“

Die Oberbürgermeisterin bringt in diesem Zusammenhang auch eine mögliche 2G-Plus-Regel für Flensburg ins Spiel. Geimpfte und Genesene müssten sich dann zusätzlich noch testen lassen, etwa vor einem Restaurantbesuch. „Wenn die dynamische Entwicklung weiter geht, wird das ein konsequenter nächster Schritt sein müssen.“

Nur noch 18 Teststationen in Flensburg?

Zuvor brauche es jedoch wieder ein flächendeckendes Netz an Teststationen. Dieses ist in Flensburg auf derzeit nur noch 18 Stationen zusammengeschrumpft.

Lange weilt derzeit auf dem Deutschen Städtetag in Erfurt, der unter anderem eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen fordert und vor der Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag den Druck auf die Landes- und Bundespolitik erhöht. „Wir haben bis heute keinen Schwellenwert, was die Hospitalisierungsquote angeht“, ärgert sich Lange.