Umbau der Husumer Kleikuhle

Stadtpolitik will schnellstmöglichen Baustart noch vor den Hafentagen 2022

Stadtpolitik will schnellstmöglichen Baustart noch vor den Hafentagen 2022

Stadtpolitik will Baustart noch vor den Hafentagen 2022

SHZ
Husum
Zuletzt aktualisiert um:
Bauamtsleiter Jörg Schlindwein präsentiert den Ausschuss-Mitgliedern die Materialien. Mit dem „Gold Mesh“, einer Kupfer-Aluminium-Legierung, soll die Fassade des Stadtbalkons verkleidet werden. Für den Innenraum sind Lärchenleisten vorgesehen. Foto: Stefan Petersen/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

In die Neugestaltung der Kleikuhle kommt Bewegung: Die Stadtpolitiker fassten den förmlichen Beschluss zum Umbau und forderten Priorisierung sowie Baubeginn ohne Rücksicht auf die Gastro-Saison 2022.

Da war die Husumer Politik mit der Antwort der Verwaltung im Protokoll der Bauausschuss-Sitzung vom Juni mal so gar nicht zufrieden gewesen: Der ursprünglich geplante Baubeginn zur Verschönerung der Kleikuhle im Herbst konnte nicht eingehalten werden, hieß es da.

Die Planungen hätten sich 2020 aufgrund der Umstände und Vakanzen im Bauamt verzögert, mittlerweile aber zumindest einen Stand erreicht, der eine Bemusterung der Baumaterialien erlaube. Der Baubeginn aber verschiebe sich somit um ein Jahr auf 2022.

Weiterlesen: Husumer Kleikuhle: Kein Wasserspiel und auch keine Kinderspielgeräte

Die umgehende Reaktion war ein interfraktioneller Antrag von CDU, SPD, Grünen und SSW, der die Einlassung im Protokoll als „ungenügend“ brandmarkte. Und forderte, dass die Ausschreibung noch 2021 erfolgt – mit dem Ziel, 2022 fertig zu werden mit der Umgestaltung.

Warnung vor steigenden Baukosten

Weitere Verzögerungen würden nur die Kosten steigen lassen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die vom Stadtverordnetenkollegium festgesetzten Haushaltsmittel für die Umsetzung nicht mehr ausreichen werden. Daher werde die Verwaltung beauftragt, „alle hierfür notwendigen Schritte umgehend einzuleiten und gegebenenfalls eine Priorisierung dieser Maßnahme vorzunehmen. Dem Bauausschuss ist bis Oktober ein entsprechender Zeitplan vorzulegen“.


Das war deutlich und kam auch so an. „Das deckt sich mit unseren Wünschen“, sagte Bauamtsleiter Jörg Schlindwein. Allerdings seien nun mal Vorarbeiten für die Ausschreibung unerlässlich. „Und die Planungsbüros sind auch voll ausgelastet.“ Das Bauamt arbeite daran, die Maßnahme so schnell wie möglich umzusetzen.


Allerdings: „Eigentlich wollte ich vor dem Baubeginn die Hafentage 2022 abwarten, um die gebeutelte Gastronomie noch eine Saison lang zu schonen“, erläuterte Schlindwein. Aber nach diesem ausdrücklichen Auftrag aller Fraktionen – außer der WGH, die gegen das Projekt in der vorliegenden Form ist und auch als einzige gegen den Antrag stimmte – werde er „keine Rücksicht mehr nehmen und alles daran setzen, das zu beschleunigen und mit Hochdruck daran zu arbeiten“.

Das Personal dafür sei inzwischen vorhanden. Und das zu verwendende Material ja nun auch begutachtet: Vor der Sitzung hatten sich die Ausschussmitglieder die vorgesehenen Platten und Paneele anhand der im Ratssaal aufgebauten Proben zeigen lassen.

Förmlicher Beschluss notwendig für eine Förderung

Damit war das Thema Kleikuhle allerdings noch nicht vom Tisch des Ausschusses. „Wir brauchen einen förmlichen Beschluss der Stadt zur Neugestaltung der Kleikuhle für die Aufnahme ins Programm zur Förderung der Innenstadtentwicklung und der Stadt- und Ortszentren“, begründete der Bauamtsleiter die Vorlage der Verwaltung. Die Chancen, aus diesem Topf Geld für die Kleikuhlen-Verschönerung zu bekommen, stünden sehr gut. Eine halbe Million Euro würde die Stadt beantragen – „Das wäre auch die Höchstförderung.“

Weiterlesen: Eine gefaltete Rampe für die Husumer Kleikuhle

Und daher sei es gar nicht so übel, dass bei der Kleikuhlen-Geschichte im vergangenen Jahr Sand im Getriebe gewesen sei: „Dieses Innenstadt-Programm des Landes gab es 2020 noch gar nicht, das ist erst vor kurzem aufgelegt worden und jetzt können wir da zeitnah hinein.“ Was die Ausschuss-Mitglieder wohlwollend zur Kenntnis nahmen und der Beschlussvorlage – bis auf die WGH natürlich – ihren Segen gaben.

Mehr lesen