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Start-Up-Contest: Autonom fahrende Schleiboote von „Unleash-Future Boats“ im Finale

„Unleash-Future Boats“ ist im Finale des Länderwettbewerbs

Start-Up „Unleash-Future Boats“ im Wettbewerbsfinale

Stephan Schaar/shz.de
Schleswig
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Stefanie und Lars Engelhard vertreten Schleswig-Holstein mit ihrem Schleswiger Unternehmen „Unleash Future Boats“ beim Start-Up-Contest der Länder in Frankfurt. Mit ihren autonom und emissionsfrei fahrenden Booten sind sie im Finale.

Anfangs hatten sich Lars und Stefanie Engelhard mit ihrem jungen Unternehmen Unleash Future Boats keine allzu großen Chancen beim Wettbewerb der Startups der Länder ausgerechnet. Für sie war es schon eine große Freude und Ehre, dass sie als Vertreter von Schleswig-Holstein ins Rennen geschickt wurden. Doch ihr Konzept, autonom fahrende Boote mit einem umweltfreundlichen, emissionsfreien Antrieb zu entwickeln, scheint auch außerhalb der Landesgrenzen auf großes Interesse zu stoßen.

Jede Stimme zählt im Finale der Startups

„Mit einem kurzen Aufruf zur Online-Abstimmung konnten wir zahlreiche Stimmen ergattern und so Unleash Future Boats auf einen soliden dritten Platz hieven und ins Finale einziehen lassen“, sagt Lars Engelhard. Das Finale findet am Dienstag, 13. September, beim „Deutschlandweiten Tag der Start-ups in Logistik und Mobilität“ in Frankfurt statt. „Als einer von sechs Finalisten sollen wir nun in sechs Minuten erzählen, was wir eigentlich machen. Dann entscheiden eine Jury und eine weitere Online-Abstimmung.“

Das Finale mit der Vorstellung der Startups kann auch online verfolgt werden: Unter www.holm-startuptag.de/contest können Interessierte auch an der Schlussabstimmung teilnehmen. „Wir hoffen, dass ganz viele Schleswig-Holsteiner für uns ihre Stimme abgeben“, sagt Engelhard. Auch wenn es bei dem Wettbewerb nur um die Ehre und ein wenig mehr Bekanntheit geht, ist dem Schleswiger Unternehmer anzumerken, dass er gern als Sieger vom Podium gehen würde.

Über zu wenig Aufmerksamkeit kann er sich dabei gerade eigentlich nicht beklagen, es läuft für Unleash Future Boats: Gerade erst hat das Ingenieurs-Ehepaar Engelhard mit ihrem digitalen Testfeld, dass sie auf der gesamten Schlei einrichten dürfen, die Fachjury des Innovationspreises Reallabore des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz überzeugt. „Wir konnten die Auszeichnung ‚Ausgezeichnetes Reallabor‘ aus Berlin mit nach Hause bringen. Damit ist die Aufforderung verknüpft, dass wir nun auf der Schlei ein Europäisches Test- und Validierungszentrum für maritime autonome Systeme bilden“, erzählt Lars Engelhard begeistert.

Viel Aufmerksamkeit und Auszeichnungen für das Schleswiger Startup

Vergangene Woche saß Stefanie Engelhard auf dem Panel der „Woman Innovators in Maritime“ auf dem Messegelände in Hamburg: Unter anderem mit Claudia Müller, der Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus, gab es viel zu besprechen. „In einem Punkt waren sich alle einig: Die Transformation zur emissionsfreien Schifffahrt muss deutlich schneller, ambitionierter und konsequenter beschritten werden“, so Stefanie Engelhard.

Mit der Sparte „Green Boats Engineering“ baut Unleash Future Boats seine umweltfreundlichen Antriebssysteme als Umrüstungskits aus. „Damit können künftig Werften in ganz Europa Boote und Schiffe umrüsten. Stinker raus, wartungsarmer emissionsfreier Antrieb rein“, erklärt Engelhard. Auch dafür gab es eine Auszeichnung: „Deutscher Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2022“ heißt der Glaswürfel, der vom Deutschen Institut für Service-Qualität (DISQ) mit ntv und dem DUP Unternehmer-Magazin vergeben wurde.

„Aber ganz besonders freut mich jedoch der Innovationspreis aus unserem Kreis Schleswig-Flensburg, der mir die Gewissheit gibt, dass wir mit unserem Team am richtigen Ort wirken dürfen. Dem besten Platz überhaupt – unserem Schleswig“, sagt der Wahl-Schleswiger, der 2017 mit seiner Familie aus Bayern an die Schlei gekommen ist. Die Engelhards sehen Schleswig und die Schlei als idealen Standort, um ihre Vision von umweltfreundlicher, nachhaltiger und autonomer Mobilität auf dem Wasser in die Tat umzusetzen.

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