Schleswig-Holstein

Stephan Dose und Susanne Roß: „Die Innenstadt Schleswigs wird sich erheblich verändern“

„Die Innenstadt Schleswigs wird sich erheblich verändern“

„Die Innenstadt Schleswigs wird sich erheblich verändern“

Schleswiger Nachrichten
Schleswig/Slesvig
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Stephan Dose und Susanne Roß (hier zusammen auf einem Bild aus dem Jahr 2020) richten zum Jahreswechsel gemeinsam einige Worte an die Bürger der Stadt Schleswig. Foto: Marcus Dewanger

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Die Stadt Schleswig habe im abgelaufenen Jahr viele Herausforderungen bewältigen müssen, erklären der Bürgermeister und die Bürgervorsteherin in ihrem Grußwort. Im neuen Jahr stehen dagegen zahlreiche neue Projekte an.

Schleswigs Bürgermeister Stephan Dose und Bürgervorsteherin Susanne Roß blicken in ihrem Grußwort zum Jahreswechsel auf ein ereignisreiches Jahr in Schleswig zurück – und werfen bereits einen Blick auf das, was im kommenden Jahr auf die Stadt zukommt. Hier lesen Sie das Grußwort in ungekürzter Fassung:

Liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schleswig,

im letzten Jahr haben wir das Grußwort zum Jahreswechsel damit beendet, dass wir uns sicher sind, alle gemeinsam die kommenden Herausforderungen des neuen Jahres gut zu meistern. Wir wussten dabei nicht, dass die Herausforderungen neben dem Corona-Virus noch einmal so groß werden würden. Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein und begannen damit einen Krieg. Das ist ein unglaublicher Verstoß gegen das Völkerrecht.

Krieg in der Ukraine bringt Herausforderungen mit sich

Als Folge dieses Krieges gibt es eine neue Flüchtlingswelle, da viele Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Land verlassen, um sich in Sicherheit zu wissen. Die Bedeutung der Neuorganisation der Flüchtlingshilfe Schleswig-Umland ist damit noch einmal größer geworden. Dieses Projekt der Stadt-Umland-Kooperation wird zu 80 Prozent von der Stadt Schleswig getragen; die Umlandämter übernehmen 20 Prozent der Gesamtkosten. In diesem Sinne möchten wir uns auch nochmal für die große Aufnahme und Hilfsbereitschaft bei allen bedanken!

Trotz der zahlreichen mit den Krisen einhergehenden Herausforderungen war nicht alles negativ und so konnten wichtige Projekte in Schleswig vorangetrieben, umgesetzt oder zum Abschluss gebracht werden. Einige möchten wir daher beispielhaft nennen.

Die Digitalisierung schreitet in der Stadtverwaltung und den Schulen voran. So wurde z.B. am Anfang des Jahres die Online-Terminvergabe als digitales Dienstleistungsangebot eingeführt. Zunächst konnten lediglich für das Einwohnermeldeamt Termine online vereinbart werden. Weitere Bereiche der Stadt kommen nach und nach hinzu.

Auf politischen Beschluss wurden in diesem Jahr insgesamt 24.750 Freizeit-Gutscheine an 2475 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren mit Erstwohnsitz in Schleswig ausgegeben (je Kind zehn Gutscheine à fünf Euro). Diese bieten bis zum 31.12.2022 die Möglichkeit, Freizeitangebote wahrzunehmen und zu erleben.

Im August konnte die Helios Kita eröffnet werden. Damit ist auf rund 90 Quadratmetern eine Kindertagesstätte mit 90 Betreuungsplätzen sowie einer großen Außen- und Spielanlage entstanden. Wir sind froh mit dem Helios Klinikum einen weiteren Träger gewonnen zu haben, um dem Bedarf an Kitaplätzen in unserer Stadt gerecht zu werden. Weitere Plätze sind in den nächsten Jahren ebenfalls geplant. Insgesamt hat die Stadt Schleswig Investitionen i. H. v. fast 15 Millionen Euro in die Schulen und die Infrastruktur getätigt.

Zur Finanzierung einiger dieser Maßnahmen hat die Stadt Schleswig neben den aufzubringenden Eigenmitteln erhebliche Fördermittel aus der Städtebauförderung eingeworben. Des Weiteren werden auch finanzielle Mittel für kleine Projekte und Anschaffungen zur Verfügung gestellt. Dies erfolgt durch den Schleswig Fonds für die Innenstadt, der einmalig in Schleswig-Holstein ist.

Bereits in diesem Jahr konnten tolle Projekte, z. B. die Fahrrad-Servicestation, das Adventssingen für Alle oder auch das Lichtfest zur Initiierung der Aktionsbeleuchtung, umgesetzt werden. Blumenampeln, ein Sommerkonzert der Schleswiger Husaren auf dem Kornmarkt und der Kauf einer Hüpfburg, die zu besonderen Veranstaltungen wie z. B. den verkaufsoffenen Sonntagen aufgebaut wird, sind bereits bewilligt und werden im nächsten Jahr umgesetzt.

Ein wesentliches Sanierungsziel der Innenstadtsanierung ist weiterhin, dass auf den ehemaligen Hertie-Grundstücken im westlichen Eingangsbereich der Fußgängerzone eine qualitätsvolle, private Neubebauung mit attraktiven Nutzungen entsteht. Im Rahmen der Neugestaltung der ehemaligen Hertie-Grundstücke wurden Sondierungsgespräche mit diversen Interessent*innen durchgeführt. In deren Anschluss wurden die Interessent*innen zu einer Bewerbung um die Anhandgabe aufgefordert. Während der Anhandgabe erhält ein geeignetes Unternehmen für ca. zwölf Monaten die Möglichkeit, sich exklusiv mit den Vermarktungsflächen zu befassen.

Es sollen die Überlegungen zum Nutzungs- und Finanzierungskonzept sowie zum städtebaulich-baulichen Konzept für die ehemaligen Hertie-Flächen im Rahmen der üblichen Planungsschritte in Abstimmung mit der Stadt entwickelt und qualifiziert werden. Die Unterzeichnung der Anhandgabevereinbarung erfolgte im September.

Grundstücke in Neubaugebieten wurden erfolgreich vermarktet

Das Vermarktungsverfahren Lollfuß/ehemaliges Theater-Gelände ist weiterhin im Plan. Auf dem ehemaligen Kasernengelände war die Vermarktung erfolgreich. So konnten alle Grundstücke verkauft werden und die Entwicklung „Auf der Freiheit“ geht zügig voran. Die Grundstücke im Neubaugebiet „An den Wichelkoppeln“ wurden ebenfalls verkauft und die ersten Häuser entstehen bereits.

Der Beschluss zum Nordwall konnte gefasst werden und die gewerbliche Entwicklung geht mit den Gewerbegebieten IKG Schleswig Schuby und St. Jürgen ebenfalls voran. Unterstützt durch Städtebauförderungsmittel soll sich St. Jürgen in den kommenden Jahren in ein attraktives und lebendiges Quartier entwickeln. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Aufwertung von Grünanlagen, die Verbesserung der Mobilität für alle sowie die Vernetzung in der Nachbarschaft.

Im Sommer konnte die Eröffnung der Kulturwerkstatt in der ehemaligen Druckerei/Friedrichsberger Schule gefeiert werden. Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten kann die Kulturwerkstatt seither von Interessierten als zentrales Mehrzweckgebäude für kulturelle Veranstaltungen und Projekte genutzt werden. Ein europaweites Ausschreibungsverfahren hat ergeben, dass die Ostseefjord Schlei GmbH weitere fünf Jahre für die regionale Tourismusförderung in der Region zuständig ist.

Wir freuen uns, dass nach der Corona-Pandemie wieder zahlreiche Veranstaltungen, wie z. B. das 1. Schleswiger Bürgerfest oder das Gildefest der Altstädter St. Knudsgilde, stattfinden konnten. Mit den Veranstaltern der Wikingertage und des Norden-Festivals konnte vertraglich gesichert werden, dass diese weiter in Schleswig stattfinden. Auch Schleswig Swingt war wieder ein voller Erfolg. Rock4Gottorf scheint sich ebenfalls zu etablieren. Diese Veranstaltungen werden durch die Stadt bezuschusst. Der Viking Triathlon wurde erstmalig als Landesmeisterschaft durchgeführt und ist auch für das nächste Jahr wieder geplant. Wir hoffen, dass auch in den nächsten Jahren wieder viele Veranstaltungen durchgeführt werden können.

Tourismus in Schleswig steigt weiter an

Ausgesprochen erfreulich war, dass trotz der aktuellen Auswirkungen des Weltgeschehens wie Inflation, Energiekrise, Spritpreise etc. auch in diesem Jahr ein leichter Anstieg des Tourismus verzeichnet werden konnte. Viele Gäste, die Schleswig zum ersten Mal besuchten, konnten die Schönheit der Region für sich entdecken.

Auf diesem Wege möchten wir uns recht herzlich bei all denjenigen bedanken, die auch in diesem Jahr durch ihr haupt- oder ehrenamtliches Engagement wieder Sorge dafür getragen haben, dass unser schönes Schleswig trotz der großen Herausforderungen weiterhin eine so lebens- und liebenswerte Stadt geblieben ist.

Allen Bürgerinnen und Bürgern wünschen wir für das Jahr 2023 alles erdenklich Gute, aber vor allem Gesundheit und Wohlergehen. Wir hoffen, dass das neue Jahr weniger Herausforderungen und Krisen mit sich bringt.

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