St. Nicolai in Westerland

Sylter Bands rocken die Kirche

Sylter Bands rocken die Kirche

Sylter Bands rocken die Kirche

SHZ
Westerland
Zuletzt aktualisiert um:
Claudius Günsch, Johannes Koopmann, Silas Beyer und Enis Yildiz als die „Muggels“. Foto: Oliver Sippel/shz.de

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Der Verein Sylter Bands hat der Kirche St. Nicolai in Kooperation mit der Kirchengemeinde Westerland am vergangenen Samstagabend ganz himmlisch eingeheizt.

Keyboard statt Orgel, Gitarre statt Gebetsbuch: Der Verein Sylter Bands hat der Kirche St. Nicolai in Kooperation mit der Kirchengemeinde Westerland am vergangenen Samstagabend ganz himmlisch eingeheizt. „Ich freue mich, dass ich diese Bühne heute einmal abgeben darf und wir einmal ganz andere Musik hier hereinbringen, als sonst gespielt wird“, meinte Gastgeber Pastor Simon Ulrich in seiner kurzen Begrüßungsansprache an die rund 100 Gäste, die der Einladung zu dem kostenlosen Konzert gefolgt waren.

Weiterlesen: Ihr macht Musik und wollt mehr? Lasst euch coachen im Musik-Camp auf Sylt

Fetzige Klänge in St. Nicolai

Weiterlesen: 30 Sylter Hobby-Musiker auf den Spuren von Elton John und Ed Sheeran

Auch Ron Glauth, Vorsitzender des Vereins Sylter Bands, freute sich über diesen Gastauftritt, und die besondere Premiere in der Kirche, „wo wir doch alle so viel mit diesem Ort verbinden – ich selbst bin in diesem Taufbecken einmal getauft worden. Darum hoffe ich, dass dies nicht unser letzter Auftritt in St. Nicolai sein wird.“ Für gewöhnlich finden offene Bühnen wie diese in Kneipen, Pubs oder an anderen Veranstaltungsorten statt, erklärte Glauth. „Darum sehe ich heute auch viele neue Gesichter im Publikum.“ Ihnen erzählte er kurz die Fakten rund um den Verein, bevor das Konzert startete: 68 aktive und Fördermitglieder, „die sich um musikalische Workshops, Auftrittsmöglichkeiten und das dafür nötige Equipment kümmern.“


Die ersten, die an diesem Abend von der Arbeit der Sylter Bands profitieren durften, waren – neben dem Publikum, versteht sich – „Ohrwurmuth“ alias Christopher Wormuth. Am Keyboard lieferte er vom klassischen Orgelstück bis hin zu jazzigeren Stücken ein breites musikalisches Spektrum, begleitet von Maria Moroz und ihrer bezaubernden Stimme am Mikrofon. Ihnen folgten „Tommy und Tommy“, bestehend aus Tom Schwichtenberg und Tommy Island, die mit Gitarren und Gesang Popsongs neu interpretierten: Vom Take-That-Klassiker „Back for Good“ bis zu einem Weihnachtslied, gewidmet für Mark Medlock, mit dem Tommy Island zuletzt 2020 auf der Bühne stand.

Zugaben über Zugaben

Es folgten die „Muggels“: Nachwuchs-Musiker Claudius Günsch (Piano), Silas Beyer (Percussion), Enis Yildiz (Bass) und Johannes Koopmann (Schlagzeug) heizten dem Publikum mit Rock’n’Roll und Oldies wie Elton Johns „Still Standing“ ein: Erstklassige Stimme, fetzige Rhythmen und treibender Groove sorgten dafür, dass spätestens jetzt kaum noch einer still auf seinem Platz sitzen konnte. Das fanden auch die Zuschauer – nicht nur in der Kirche: „Die Jungs sehen wir hoffentlich beim nächsten Henner Krogh“, kommentierte Dorothea Kraft einen Livestream auf Facebook. Sie kann sich freuen: Genau das ist der Plan der Muggels, „obwohl wir bis dahin wohl noch einen besseren Namen für unsere Band finden“.

Den krönenden Abschluss des Abends machten vier alte Hasen im Sylter Musikbusiness: Jörn Ingwersen, Jutta und Ron Glauth sowie Arno Kraft ließen im Publikum mit fantastischen Singer-Songwriter-Stücken, humorvollen Texten und unzähligen Instrumenten wie Gitarren, unterschiedlichen Flöten, Percussions und Melodica die verschiedensten Stimmungen aufblühen: Von sentimental („Lehn dich bei mir an“) über humorvoll („Sellerie“) bis hin zu heimatverbunden in der deutschen Übersetzung der Sylter Hymne „Üüs sölring lön“. Zu Recht durften die vier am Ende des Abends noch eine Zugabe spielen – und sich gewiss über den einen oder anderen neuen Fan freuen.

Mehr lesen

Kommentar

Meinung
Jørgen Kühl
„Das internationale Engagement der deutschen Minderheit seit 1989“