Schifffahrt

Syltfähre-Reederei verkauft Tochterunternehmen an dänischen Konkurrenten

Syltfähre-Reederei verkauft Tochterunternehmen an dänischen Konkurrenten

Syltfähre-Reederei verkauft Tochterunternehmen an DFDS

Nils Leifeld/SHZ
Flensburg/Sylt
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Götz Becker (CEO der FRS) vor dem HSC „Levante Jet“. Foto: FRS

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Die Flensburger Fährrederei FRS hat ihre Tochtergesellschaft FRS Iberia an den Konkurrenten DFDS verkauft. FRS will nun ihr Geschäft anderswo ausbauen. Was das für die Syltfähre zwischen List und Röm bedeutet.

Die FRS Syltfähre verbindet ganzjährig und mehrmals täglich List auf Sylt mit Havneby auf Röm. Das Geschäft floriert – erst im November 2019 wurde eine zweite Fähre für die Strecke angeschafft. Am Sonntag hat jetzt die Muttergesellschaft der Syltfähre, die Flensburger Fährrederei FRS, den Verkauf ihrer Tochtergesellschaft FRS Iberia an den dänischen Konkurrenten DFDS bekannt gegeben. In der Pressemitteilung dazu heißt es, „die FRS will nun ihr nationales und internationales Geschäft in anderen Regionen ausbauen“. Ist damit Sylt gemeint?

Das sagt Syltfähre-Chef Tim Kunstmann

Darüber hat shz.de mit Syltfähre-Geschäftsführer Tim Kunstmann gesprochen. „Was ich sagen kann, ist, dass Sylt einer der absoluten Herzensmärkte von FRS ist, und es eine große emotionale Bindung zu diesem Markt gibt und wir natürlich immer darauf bedacht sind, zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.“ Doch inwieweit es konkrete, neue Pläne für die Syltfähre und eine mögliche Ausweitung des bestehenden Angebots gibt, sagte Kunstmann nicht. Dazu könne er zum aktuellen Zeitpunkt keine Angaben machen.

Auch der CEO der FRS, Götz Becker (55), betonte den Wunsch seines Unternehmens zu wachsen, ohne dabei wirklich konkret zu werden. „Wir sind verstärkt auf Wachstumskurs und werden uns auch weiterhin im nationalen und internationalen Umfeld auf bestehende, insbesondere aber auf neue Geschäftsfelder fokussieren“, wird Becker in der FRS-Pressemitteilung zitiert.

Syltfähre pendelt täglich zwischen List und Röm

Im Einsatz für die Syltfähre pendeln auf der Strecke List-Röm täglich die beiden Fähren SyltExpress und Römö-Express zwischen Deutschland und Dänemark hin und her. In der Sommer-Saison bis Ende Oktober gibt es stündliche Abfahrten und insgesamt bis zu 32 Fahrten am Tag. Die Überfahrt dauert rund 40 Minuten. Pro Jahr befördert die Fähre jährlich über 150.000 Fahrzeuge und 400.000 Passagiere. Die Fähre „SyltExpress“ hat eine Kapazität für 80 Pkw oder 12 Lkw und 599 Passagiere, die „Römö-Express“ für 127 Pkw oder 12 Lkw und 399 Passagiere.

Neben der Syltfähre betreibt FRS in Norddeutschland zudem den Fährverkehr FRS Helgoline ab Hamburg über Cuxhaven nach Hegoland sowie die FRS Elbfähre zwischen Glückstadt und Wischhafen. Insgesamt verfügt die Reederei FRS über 70 Schiffe, beschäftigt mehr als 1500 Mitarbeiter und befördert jährlich 7,4 Millionen Passagiere und 1,7 Millionen Fahrzeuge. Die FRS Syltfähre ist eine von 21 Tochtergesellschaften des Mutterunternehmens.

FRS Iberia pendelt zwischen Spanien und Marokko

Die FRS Iberia verkehrt zwischen Spanien und Marokko. Diese Verbindung übernimmt durch die Übernahme künftig der dänische Fährriese DFDS. FRS Iberia wurde im Jahr 2000 gegründet und ist heute die einzige Fährgesellschaft, die alle Häfen in der Straße von Gibraltar anläuft. Den Anfang machte die Verbindung zwischen Tarifa (Spanien) und Tanger (Marokko), in den Folgejahren kamen Verbindungen zwischen Algeciras (Spanien), Gibraltar und der spanischen Exklave Ceuta auf afrikanischer Festlandsseite und Tanger Med (Marokko) hinzu.

 

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