Energie in Schleswig-Holstein

Tankrabatt: Wann und wie stark sinken die Preise für Benzin und Diesel wirklich?

Wann und wie stark sinken die Preise für Benzin und Diesel wirklich?

Wie stark sinken die Preise für Benzin und Diesel wirklich?

SHZ
Kiel / Elmshorn / Flensburg
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Bei Star, hier ein Archivfoto aus dem März in Ahrensburg, weiß man nicht genau, wann die Preise genau sinken werden. Foto: Susanne Link / SHZ

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Ab 1. Juni gilt der Tankrabatt für Autofahrer auch in Schleswig-Holstein. Doch wann und wie stark sinken die Spritpreise?

Ab Mittwoch sinkt für den sogenannten Tankrabatt die Energiesteuer für Kraftstoffe. Benzin wird dann nach Angaben aus dem Bundesfinanzministerium für Autofahrer um 35,2 Cent pro Liter billiger, Diesel um 16,7 Cent. Doch noch weiß niemand, wie stark der Spritpreis wirklich zurückgeht – und ab wann genau.

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Der Automobilclub ADAC rät dringend ab, Mittwoch früh oder sogar Dienstag um Mitternacht zur Tankstelle zu fahren. „Ich würde ein paar Tage verstreichen lassen, bis der Markt sich beruhigt hat“, sagt ADAC-Sprecher Rainer Pregla. Trotz Tankrabatts steuerten weiter Nachfrage und Angebot den Preis. Zudem rücke das Pfingstreisewochenende näher.


Der ADAC spricht von einer vorweggenommenen Preissteigerung: „Unser Eindruck ist, dass die Mineralölwirtschaft sich ein wenig vorweg die Taschen gefüllt hat. Der Preis ist aktuell acht bis zehn Cent zu hoch.“ Die Erwartung sei aber, dass die über 30 Cent Entlastung beim Benzin und knapp 17 Cent beim Diesel komplett beim Verbraucher landeten. Sonst mache sich der Mineralölhandel unglaubwürdig.

Es sei deshalb gut, dass die die Kartellbehörden die Weitergabe des dreimonatigen Tankrabatts beobachten. Es sei aber sehr schwer, Preisabsprachen nachzuweisen.

Unmöglich, Mittwoch 0 Uhr alles verbraucht zu haben

Zudem müsse den Tankstellen eine gewisse Zeit der Umstellung zugestanden werden. Es sei unmöglich, dass die Händler Mittwoch null Uhr genau alle alten Vorräte verbraucht haben, die sie höher besteuert teurer eingekauft hätten.

Die Preissenkung werde nicht an allen Tankstellen gleichzeitig ankommen, bestätigt Orlen-Sprecherin Birgit Schmidt, deren Unternehmen aus Elmshorn rund 600 Star- und Orlen-Tankstellen steuert.


Grund: Die Energiesteuer falle nicht erst beim Tanken an, sondern an Raffinerien und Tanklagern: „Dadurch ist der Kraftstoff, der sich am 1. Juni im Lager aller Tankstellen befindet, in der Regel noch nach den alten Sätzen versteuert und damit teurer.“ Dazu habe jede Tankstelle eine andere Frequenz und biete je nach Lage und Lieferrhythmus an anderen Tagen den niedrigeren Preis.

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Auch Händler Team Energie (Flensburg), der fast 200 Tankstellen zählt, stellt sich auf eine höhere Nachfrage ein, berichtet Volker Behn: Um Leerständen vorzubeugen, halte man die Mineralölbestände heute „auf einem auskömmlichen Niveau“.


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