Café in Flensburg

Torten auf Bestellung und Brunch-Angebot: Marien-Café setzt auf ein neues Konzept

Marien-Café setzt auf ein neues Konzept

Marien-Café setzt auf ein neues Konzept

SHZ
Flensburg
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Kerstin und Sohn Lucas Meurer führen das Marien-Café mit neuem Konzept an der Westerallee weiter. Foto: Foto: Michael Staudt

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Zum Ende des Monats soll das neue Torten-Café in der Westerallee eröffnen. Die Kannen sind mit umgezogen und es wird große Veränderungen geben.

Noch laufen die Arbeiten in der Westerallee 55 in Flensburg. Ein Tapeziertisch steht direkt im Eingangsbereich, der Geruch von frischer Farbe zieht einem durch die Nase und Handwerker richten eine Kühlvitrine ein. Wo man auch hinsieht, wird gewerkelt oder eingerichtet. Eins fällt sofort ins Auge: Zahlreiche Kaffeekannen, die auf Brettern an den Wänden stehen und sogar von der Decke hängen. Ein Schriftzug verrät, wer eingezogen ist: „Marien-Café –Tortenmanufaktur“.


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Umzug in kleinere Räume

Früher ist an dem Standort das Restaurant Ambiente gewesen. In größerer Runde haben Flensburger ihre Hochzeit oder ihren Geburtstag hier gefeiert. Nach zwei Jahren Leerstand hat das Gebäude neue Mieter und erwacht wie aus dem Schönheitsschlaf mit neuem Aussehen. Neben frei stehenden Wänden gibt es einen großzügigen Kuchentresen und eine „Open Kitchen“.


Der Umzug von der roten Villa am Hafen in die Westerallee ist für Inhaberin Kerstin Meurer ein Wechselbad der Gefühle gewesen.


„Der letzte Tag im alten Café war schon emotional. Einige Gäste sind mit guten Wünschen und Abschiedsgeschenken gekommen. Aber jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung“, berichtet die Chefin vom Marien-Café.

Die 50-jährige Gastronomin feiert in diesem Jahr 15-jähriges Bestehen. Ende letzten Jahres kündigt sie über Facebook und ihre Homepage an, dass sie das Café der 1000 Kannen zum 16. Januar 2022 schließen wird. Einige Stammgäste und Tortenliebhaber zeigten sich über die Nachricht geschockt und überrascht. „Corona ist nicht der Grund, dass ich mich verkleinere. Es wäre schön, wenn ich auch mal zwei Tage die Woche frei habe“, sagt die Flensburgerin und schmunzelt.

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Die 1000 Kannen

Seit ihrem 16. Lebensjahr arbeitet sie bereits in der Gastronomie. An Flensburg schätze sie besonders die Bodenständigkeit. Die Inspiration, die Kaffeekannen dekorativ in ihr Etablissement einzubauen, erhält sie von der Kücheneinrichtung ihrer damaligen Schwiegermutter.


Wie viele Kannen es inzwischen sind, kann Kerstin Meurer nur schätzen. Ihre Lieblingsstücke sind mit ins neue Café gezogen. „Ich bekomme oft die Frage, ob ich Kannen verkaufen würde. Aber ich würde mich nicht von einer trennen, weil jede ihre eigene Geschichte hat. Einige haben mir Gäste geschenkt“, berichtet Meurer.


Neues Konzept und alt Bekanntes

Auch wenn der Einrichtungsstil im neuen Café durch die roten Sofas, die Kannen und den Namen an den alten Laden erinnert, wird sich hier einiges ändern. Als rechte Hand steht der Gastronomin ihr Sohn Lucas zur Seite. Der 21-Jährige hat 2020 seine Ausbildung zum Koch in der Schweiz beendet. Während des ersten Lockdowns ist er zurück nach Flensburg gekommen, um den Betrieb seiner Mutter zu unterstützen. Nun wird er bald selbst als Stellvertreter seiner Mutter ein Café betreiben.



„Das Konzept wird sich verändern, aber das, was man kennt, wie die Trümmertorte oder das Frühstück außer Haus, bleiben.“ Kerstin Meurer ergänzt: „Ich sage gerne, dass hier jung auf alt getroffen ist und das wird sich auch in dem Café widerspiegeln.“ Die Zusammenarbeit schade ihrer Mutter-Sohn-Beziehung nicht. Im Gegenteil. Lucas Meurer berichtet, dass seine Mutter in puncto Arbeitsmoral für ihn das größte Vorbild sei.

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In dem Gastraum können zukünftig 50 bis 60 Gäste Platz nehmen. Den klassischen regulären Betrieb mit à-la-carte-Angebot wird es nicht mehr geben. Stattdessen gibt es neben einem Frühstück und Torte außer Haus ein Brunch-Angebot. „Wir wollen mehr auf die Wünsche unserer Gäste eingehen und uns für sie Zeit nehmen. Es ist schon ein Unterschied, ob man 500 Gäste an einem Sonntag bedient oder 50“, sagt die Gastronomin und lacht.


Im Prinzip hat die Gastronomin das Konzept vom Ambiente übernommen, welches den Fokus auf größere Veranstaltungen gesetzt hat. Brunch wird jedoch nicht jede Woche angeboten. Es gibt online einen Jahreskalender, in dem Gäste Termine auswählen können. Das erste Wochenende sei bereits ausgebucht.

Am 25. Februar eröffnet das Café. Den Tag wird Kerstin Meurer wie gewohnt mit einem Kaffee aus ihrer Lieblings-Porzellantasse starten und mit viel Vorfreude: „Ich wünsche mir, dass alle weiterhin herkommen, die ruhige Stimmung wahrnehmen und es gemütlich finden.“

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