Immobilie in Flensburg

Über Ebay-Kleinanzeigen: Hafenkneipe Onkel Jule soll verkauft werden

Über Ebay-Kleinanzeigen: Hafenkneipe Onkel Jule soll verkauft werden

Hafenkneipe Onkel Jule soll verkauft werden

SHZ
Flensburg
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Der Eigentümer der Immobilie mit der Hafenkneipe „Onkel Jule“ will verkaufen. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Das denkmalgeschützte Gebäude mit Flensburgs ältester Hafenkneipe soll verkauft werden.

„Urig“ und „authentisch“ ist eine Standardbeschreibung für die kleine Gaststätte am Flensburger Hafen. Spitzengardinen treffen auf rustikale Holz-Einrichtung und maritime Deko. Entsprechend authentisch können auch die Gäste sein, wenn es sich nicht gerade um Neugierige handelt, die das Absacken in verpönten Hafenspelunken abkulten. „Onkel Jule“ wird mit Stolz die älteste Hafenkneipe Flensburgs genannt – und Spelunke wird hier als positive Auszeichnung gesehen.

Nun steht das Haus zum Verkauf, in dem sich die Kneipe befindet. Eine kleine Immobilie, der man die Jahre zum Teil ansieht. Über Ebay-Kleinanzeigen wird das Haus angeboten – ohne festen Preis, Interessierte können Gebote abgeben. „Es gibt keine Preisangabe von mir, weder schriftlich noch mündlich“, betont der Eigentümer, der lieber anonym bleiben möchte.

Sanierung erforderlich

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde laut Eigentümer im 18. Jahrhundert errichtet und diente seit 1843 als Gaststätte. „Sollte diese denkmalgeschützte Immobilie als Wohnraum genutzt werden, so müsste die erste und zweite Etage saniert werden“, heißt es zum Zustand des Hauses an der Schiffbrücke.

Was mit der urigen Kneipe passiert, hängt wohl auch vom neuen Eigentümer ab. Weiter wollte sich der Verkäufer nicht äußern – die Pächter von „Onkel Jule“ waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, die Lichter hinter den Spitzengardinen aus. Spelunken-Fans dürften sich aber freuen, wenn Jule bleiben kann, als Gegenpol zu durchdesignter Franchise-Gastronomie und dem ein oder anderen Hipster-Café um die Ecke. „Alles noch Original wie vor 40 Jahren zu meiner Marinezeit“, schreibt entsprechend ein Kneipen-Gänger in seiner Netzbewertung. Und ein anderer räumt mit Vorurteilen auf: „Und ja man kann auch nüchtern rein Kaffee schmeckt.“

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