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Ultraschall statt Röntgen: Neue Diagnose für Knochenbrüche bei Kindern

Ultraschall statt Röntgen: Neue Diagnose für Knochenbrüche bei Kindern

Ultraschall statt Röntgen: Neue Diagnose für Knochenbrüche bei Kindern

SHZ
Lübeck
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Knochenbrüche bei Kindern und Jugendlichen könnten bald mithilfe von künstlicher Intelligenz und Ultraschall diagnostiziert werden. Foto: Michael Hanschke/dpa/ shz.de

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Lübecker Wissenschaftler entwickeln schnellere, schmerzärmere und nebenwirkungsfreie Methode, Brüche bei Kindern und Jugendlichen festzustellen. Und dabei kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Könnte das Röntgen bald der Vergangenheit angehören? Lübecker Wissenschaftler arbeiten an einer schnelleren, schmerzärmeren und nebenwirkungsfreien Methode, Brüche bei Kindern und Jugendlichen festzustellen – mit Ultraschall. Zum Beispiel in einer Kindernotaufnahme könnte das neue Verfahren zum Einsatz kommen. Und dabei von Künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt werden, denn unter dem Namen „Auto-Safe“ soll die Ultraschalldiagnostik automatisiert und standardisiert daherkommen. „Ziel ist ein Assistenzsystem, das den Untersucher dabei unterstützt, in Echtzeit optimiert und präzise und insbesondere unabhängig von den eigenen Vorerfahrungen eine Fraktur zu diagnostizieren beziehungsweise auszuschließen“, sagt das Forscher-Team der Universität zu Lübeck.

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„Wir freuen uns sehr, dass durch unser Forschungsvorhaben Kinder direkt vom allgemeinen Schub neuer innovativer Technologien profitieren und daran teilhaben können und sind sehr dankbar, einen positiven Förderbescheid erhalten zu haben“, sagte Dr. Ludger Tüshaus, Klinik für Kinderchirurgie des UKSH.

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Projekt wird vom Bund gefördert

Das Forschungsprojekt „KI-gesteuerte Ultraschall-Bildgebung von Frakturen im Kindes- und Jugendalter“ der Klinik für Kinderchirurgie am Campus Lübeck des UKSH, des Instituts für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck und der Firma Think-Sono GmbH aus Potsdam ist dabei so zukunftsweisend, dass es vom Bund gefördert wird. Die Lübecker Wissenschaftler erhalten Gelder aus der Fördermaßnahme „Medizintechnische Lösungen für eine digitale Gesundheitsversorgung“ des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung Deutschland des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das Projekt ist eines von 30 von 166 eingegangen Forschungsvorhaben, für die Förderempfehlungen ausgesprochen wurden. Das Lübecker Projekt läuft über drei Jahre und hat ein Volumen von 800.000 Euro.

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Grundlage des Verbundprojekts ist sowohl die etablierte enge Zusammenarbeit der Klinik für Kinderchirurgie des UKSH (AG „Pediatric medical devices and surgical instruments“, Dr. Ludger Tüshaus) und des Instituts für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck (AG Prof. Mattias Heinrich) zum Thema „KI-gestützte Diagnostik und Therapie im Kindes- und Jugendalter“ am Campus Lübeck als auch die Expertise und die langbestehende erfolgreiche Kooperation des Instituts für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck und der Firma Think-Sono (CTO Sven Mischkewitz), die weltweit zu den führenden Firmen auf dem Gebiet der KI-gestützten Ultraschallbildgebung in der Medizin zählt.


Prof. Heinrich und Dr. Tüshaus seien sich laut Mitteilung einig, dass das Projekt beispielhaft die vorhandene Sensibilisierung, hohe Kooperationsbereitschaft und inhaltliche Expertise von Kindermedizin und MINT-Fächern, die am Campus Lübeck als Knotenpunkt für eine kindgerechte Medizintechnologieentwicklung besteht, demonstriert.

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