Kaserne in Flensburg

Umstrittener Reichsadler: Bundeswehr plant Infotafel an der Mürwiker Straße

Umstrittener Reichsadler: Bundeswehr plant Infotafel an der Mürwiker Straße

Reichsadler: Bundeswehr plant Infotafel

SHZ
Flensburg
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Der Reichsadler thront seit 1939 an der Fassade der Nachrichtenschule an der Mürwiker Straße. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Bisher gelangt man zum Schaukasten mit einem einordnenden Text zur Adler-Skulptur nur, wenn man an einem Betreten-Verboten-Schild vorbeigeht.

Nach der Aufregung um den Reichsadler an der Fassade der Schule für strategische Aufklärung in Mürwik hat sich nun Kasernenkommandant Frank Papenberg zu Wort gemeldet.

Sonja Newiak, eine Touristin aus Cottbus, hatte die Skulptur aus der Nazizeit bei einem Spaziergang entdeckt und daraufhin einen „Besucherbrief“ an die Flensburger geschrieben, der für viel Aufsehen sorgte. „Ungläubig und fassungslos“ sei sie gewesen, schrieb Newiak und forderte, den Adler zu entfernen.

Historiker und Denkmalschützer lehnten diese Forderung ab, sprachen sich aber dafür aus, die Skulptur, aus der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg das Hakenkreuz getilgt wurde, sichtbar in den geschichtlichen Kontext einzuordnen.

Weiterlesen: Streit um Nazi-Symbol an der Schule für strategische Aufklärung

Papenberg verweist nun darauf, dass in einem Schaukasten am Eingang zur denkmalgeschützten Kaserne eine erklärende Einordnung der Adler-Skulptur nachzulesen ist.


Damit habe man bereits vor elf Jahren auf Nachfragen zum Reichsadler reagiert.

Zum Schaukasten gelangen Passanten indes nur, wenn sie an einem großen Schild mit der Aufschrift „Militärischer Bereich – Unbefugtes Betreten ist verboten!“ vorbeigehen.


Tatsächlich sei der Durchgang bis zum Eingangsportal aber erlaubt, sagt Papenberg. „Wir jagen niemanden weg.“ Dennoch: Die Bundeswehr plant jetzt eine neue Info-Tafel direkt an der Mürwiker Straße, wo sie besser wahrgenommen werden kann.

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