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Umweltministerium: Schleswig-Holstein hat jetzt zwei Wolfspaare

Umweltministerium: Schleswig-Holstein hat jetzt zwei Wolfspaare

Schleswig-Holstein hat jetzt zwei Wolfspaare

Martin Schulte/shz.de
Kiel
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Foto: sh:z/Grafik Jo

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Experten hatten schon länger damit gerechnet: Schleswig-Holstein hat jetzt zwei Wolfspaare – im kommenden Jahr wird mit Nachwuchs gerechnet.

Passend zur Landtagsdebatte um die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht, die morgen stattfinden soll, hat das Umweltministerium erstmals den Nachweis über zwei residente Wolfspaare veröffentlicht.

Nachdem bereits im August dieses Jahres eine Wölfin mit der Bezeichnung GW2093f im Großraum Sachsenwald im Kreis Herzogtum-Lauenburg nachgewiesen wurde, die sich dort dauerhaft aufhielt, sei nun im gleichen Gebiet ein Wolfsrüde (GW2071m) durch genetische Untersuchungen anhand aufgefundener Kotreste und Wildtierrissen bestätigt worden.

Wann Wölfe als resident gelten

Die beiden Wölfe erfüllen die bundesweit gültigen Kriterien für die Einstufung als residentes Paar. Demnach gilt ein Wolfspaar dann als resident, wenn beide Wölfe im Abstand von mindestens vier Wochen gemeinsam im gleichen Gebiet nachgewiesen wurden (Fotofalle, genetische Nachweise). Für eine Reproduktion beziehungsweise Wolfswelpen liegen, trotz intensiven Monitorings des schleswig-holsteinischen Wolfsmanagements, keine Nachweise vor.

Fotofallen belegen Vorkommen der Wolfspaare

Aktuelle Fotofallenbilder vom 18. September 2022 belegen nach Angaben des Ministeriums zudem das Vorkommen eines Wolfspaares im Bereich des Segeberger Forstes. Nachdem bereits am 25. Juli 2022 und 4. August 2022 jeweils zwei Tiere auf einem Fotofallenbild und einem Video nachgewiesen werden konnten, seien mit den aktuellen Aufnahmen die Kriterien für eine Einstufung als residentes Paar ebenfalls erfüllt. Auch im Segeberger Forst gebe es demnach bisher keine Hinweise auf Reproduktion.

„Unser Wolfsmanagement funktioniert. Durch unser engmaschiges Monitoring können wir Entwicklungen sehr genau verfolgen und die Öffentlichkeit umgehend und transparent informieren“, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt laut einer Pressemitteilung.

Ministerium rechnet mit Welpen im kommenden Jahr

Durch das Vorkommen zweier residenter Wolfspaare zu diesem Zeitpunkt in Territorien des Landes sei im kommenden Jahr erstmals mit Welpen in Schleswig-Holstein zu rechnen, hieß es aus dem Ministerium.

Da beide Wolfspaare leben in Gebieten, die als Wolfspräventi­onsgebiete ausgewiesen sind. Daher sehe das Kieler Umweltministerium zunächst keine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen.

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