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„Unterirdisches Management“: So wütend reagieren die Wacken-Fans

„Unterirdisches Management“: So wütend reagieren die Wacken-Fans

„Unterirdisches Management“: Wacken-Fans wütend

Inga Kausch/shz.de
Wacken
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Ursprünglich wurden 85.000 Metal-Fans zum Wacken Open Air erwartet. Foto: Torge Ramm/shz.de

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Sie harren seit Tagen in Autos oder auf Ausweichcamps aus, in der Hoffnung auf einen baldigen Festivalstart. Mittwochmorgen verkünden die Veranstalter des Wacken-Festivals jedoch: Keine weiteren Personen dürfen mehr auf das Gelände.

Tausende Metalheads harren bereits seit Tagen in ihren Autos aus und warteten auf Informationen, wie es nach dem Anreisestopp für Pkw zum Wacken Open Air weitergeht. Andere haben weite Reisen mit Zug und Flugzeug auf sich genommen und stranden nun an Bahnhof und Flughafen. Für Zehntausende heißt es am Mittwochmorgen nämlich: Aus der Wacken-Traum. Die Veranstalter verkünden auf Instagram, dass keine weiteren Besucher mehr auf das Festivalgelände gelassen werden.

In weniger als vier Stunden wurde der Post zum Besucherstopp bereits über 500 Mal kommentiert und schnell wird deutlich: Die Wacken-Fans sind rasend vor Wut.

Vor Besucherstopp: Wacken-Fans warten tagelang auf Informationen

„Metalheads sind von Natur aus tiefenentspannt, aber ihr wisst wirklich, wie man die auf Zinne bringt mit eurer derzeitigen Informationspolitik“, schreibt ein User und bezieht sich damit auf die tagelange Warterei auf neue Informationen.

„Ich fasse zusammen: Ihr lasst das Festival stattfinden aber nur für diejenigen die sich entgegen aller Anordnungen ins Dorf gesneakt haben?“, schreibt eine weitere Person und ist damit nicht allein. Viele regen sich auf, brav gewartet zu haben mit ihrer Anreise, um jetzt den Einlass verwehrt zu bekommen. „Das wars für uns mit Wacken“, ist das harte Fazit eines Metalheads. „Alle oder keiner!“, fordert ein weiterer User online. Das Festival solle abgesagt und das Geld erstattet werden. „Absolut unterirdisches Management.“

Metalheads kritisieren Management des Wacken Open Air

Die Kritik am Management und der Informationspolitik ist Tenor der Kommentare: „Ihr habt doch nicht mehr alle Latten am Zaun! Erst bleibt man zuhause weil drum gebeten wird nicht los zu fahren dann, heißt es das keine PKW mehr kommen dürfen aber Pendeln zum Beispiel über den Shuttle Dienst okay ist. [...] Und nun darf man nicht mal mehr das Festival Gelände betreten?!“ Man habe sich darauf verlassen, ohne Auto auf das Gelände zu kommen. Die Kommunikation sei „desaströs“.

Eine Reisegruppe aus Kolumbien moniert, wahnsinnig viel Geld für das Wacken-Erlebnis ausgegeben zu haben und jetzt scheitere alles an der „Inkompetenz“ der Veranstalter. Sie hätten das Unglück kommen sehen und hätten das aktuelle Chaos verhindern können.

Festivalgänger erfahren kurz vor Abreise vom Besucherstopp in Wacken

Einige konnten dem Chaos noch entgehen und sind ihre Reise nach Wacken gar nicht erst angetreten. „Wir wollten gerade in den Zug! Zum Glück noch die Nachricht bekommen. Die Verantwortlichen haben den Karren an die Wand gefahren. Wir waren willentlich anzureisen! Das heißt Kohle für Zug wird eingeklagt!“, schreibt eine Userin.

Auch Forderungen nach Erstattungen für die Tickets werden immer lauter.

Ob das Geld für die Tickets erstattet wird und wie es mit gestrandeten Festivalgängern weitergeht, ist derzeit noch unklar. Die Veranstalter vom Wacken Open Air wollen alle neuen Infos auf ihrer Homepage bekanntgeben.

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