Segeberger verhaftet

Verdacht: Mann lieferte dem Iran Technik für das Nuklear- und Raketenprogramm

Verdacht: Mann lieferte dem Iran Technik für das Nuklear- und Raketenprogramm

Verdacht: Lieferung für iranisches Atomprogramm

SHZ
Bad Segeberg
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Abschuss einer ballistischen Boden-Boden Langstreckenrakete vom Typ Qadr H durch die Revolutionsgarden bei einem Manöver. Foto: Omid Vahabzadeh/Fars News Agency/Dpa/shz.de

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Für 1,1 Millionen Euro soll ein Segeberger Ausrüstung, die dem Embargo unterliegt, in den Iran geliefert haben. Laut Bundesanwaltschaft soll die Technik für das Nuklear- und Raketenprogramm des Landes genutzt werden.

Ein Segeberger soll dem Iran Technik für dessen Nuklear- und Raketenprogramm geliefert haben. Am Dienstag in den Morgenstunden haben Beamte des Zollkriminalamts Geschäftsmann Alexander J. (54) in seiner Wohnung festgenommen.

Bundesanwaltschaft ließ elf Objekte durchsuchen

Insgesamt wurden elf Objekte in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen durchsucht, darunter die Adressen von zwei Mitbeschuldigten. Die Bundesanwaltschaft wirft dem deutsch-iranischen Staatsangehörigen Alexander J. gewerbsmäßige Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz in drei Fällen vor. Auftragsvolumen: 1,1 Millionen Euro.

Alexander J. ist Inhaber einer an seiner Wohnanschrift im Kreis Segeberg ansässigen Handelsfirma. Wie der Generalbundesanwalt mitteilt, stand er mit einem iranischen Staatsangehörigen in geschäftlichem Kontakt, dessen im Iran ansässige Unternehmen in der Embargo-Verordnung der EU gelistet sind. Grund dafür: Sie fungieren als Zwischenhändler für Laborausrüstung, die für das iranische Nuklear- und Raketenprogramm verwendet werden soll.

Schwierigkeiten machte die Beschaffung von zwei Spektrometern

Über diese Zwischenhändler erhielt der Segeberger im Sommer 2018 einen Auftrag mit 23 Positionen, für die Alexander J. rund 990000 Euro als Kaufpreis veranschlagte. Im März 2019 soll er eine Abschlagszahlung in Höhe von rund 680000 Euro erhalten haben. Schwierigkeiten machte J. die Beschaffung von zwei Spektrometern, erst im Oktober 2019 soll es ihm gelungen sein, diese bei einer Firma aus dem Kreis Segeberg für 388000 Euro zu bestellen. Im Juni 2020 wurden die Geräte illegal ausgeführt.

Laut Bundesanwaltschaft war es nicht der erster Spektrometer-Deal von Alexander J., auch einem anderen Iraner hatte er im Januar 2020 zwei dieser Geräte geliefert. Über das Vermögen von Alexander J. wurde ein Arrest ist Höhe von 1,1 Millionen Euro erwirkt, am Mittwoch soll der Segeberger dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihm den Haftbefehl eröffnet und über die U-Haft entscheidet.

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