Nach Twitter-Post

Vermutung: Nord-Grüne mit weiblicher Doppelspitze zur Landtagswahl in SH

Vermutung: Nord-Grüne mit weiblicher Doppelspitze zur Landtagswahl in SH

Grüne mit weiblicher Doppelspitze zur Landtagswahl in SH

SHZ
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
Könnten die Nord-Grünen bei der kommenden Landtagswahl repräsentieren: Aminata Touré (links) und Monika Heinold. Foto: Axel Heimken/Frank Molter/dpa, Montage: Raissa Waskow/ shz

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Monika Heinold (62) und Landtags-Vizepräsidentin Aminata Touré (28) haben am Dienstag ein gemeinsames Foto auf Twitter gepostet – das gibt jetzt Anlass für Vermutungen.

Bei den Grünen in Schleswig-Holstein zeichnet sich für die Landtagswahl im Mai eine weibliche Doppelspitze ab. Nach shz.de-Informationen sollen Finanzministerin Monika Heinold (62) und Landtags-Vizepräsidentin Aminata Touré (28) die Grünen zu einem starken Wahlergebnis führen. „Das war ein schönes Fotoshooting gestern“, twitterten beide am Dienstag – zusammen mit einem gemeinsamen Foto.


Aminatas Tourés früher Aufstieg in die Landespolitik

Aminata Touré – geboren 1992 in einem Flüchtlingslager in Neumünster – wurde 2019 schon mit 26 Jahren zur Vizepräsidentin des Landtages gewählt. Sie führt Parlamentssitzungen so selbstbewusst und rhetorisch klar wie sie für ihre politischen Inhalte streitet, nicht nur gegen Rassismus und für die Integration von Flüchtlingen.

Mit ihrem Auftreten erlangte die Frau mit Wurzeln im westafrikanischen Mali schnell die Aufmerksamkeit großer überregionaler Medien. Nach der Landtagswahl könnte sie Fraktionschefin werden, zumal Amtsinhaberin Eka von Kalben schon Interesse an der Landtagspräsidentschaft bekundet hat.

Am Vorabend hatte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (38) bestätigt, dass er an die Spitze der Heinrich-Böll-Stiftung wechseln will. Er galt lange selbst als potenzieller Spitzenkandidat für die Landtagswahl, eventuell in einer Doppelspitze mit Touré. Entscheidend war letztlich die lange offen gebliebene Frage, ob sich Heinold zum Weitermachen entschließt oder nicht.

Möglicher Nachfolger von Jan Philipp Albrecht

Und wer könnte Albrecht als Umweltminister folgen? Schon vor Habecks Abschied war der Name Konstantin von Notz gefallen. Der 50 Jahre alte Jurist ist seit 2009 im Bundestag und hat sich dort als Innen- und Netzpolitiker parteienübergreifend einen Namen gemacht.

Er ist mit Leib und Seele Bundespolitiker, der Vater von zwei Kindern pendelt aber nun schon seit vielen Jahren zwischen dem heimischen Mölln und Berlin. Nach Kiel ist es auch kein Katzensprung, aber kürzer. Am Dienstag hatte Notz erstmal mit der konstituierenden Sitzung des neugewählten Bundestags zu tun.

Weiterlesen: Jan Philipp Albrecht will aus der Politik ausscheiden

Regis kündigt Pressekonferenz an

Der Grünen-Landesvorsitzende Steffen Regis kündigte am Dienstag an: „Der Landesvorstand wird der Partei und der Öffentlichkeit am 3. November ein Spitzenduo zur Landtagswahl 2022 vorschlagen. Bis dahin werden wir die Beratung in den Parteigremien abgeschlossen haben.“ Für den Tag, also Mittwoch nächster Woche, ist Regis zufolge eine Pressekonferenz geplant.

Regis gratulierte Albrecht zur Nominierung als neuen Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. „Im Falle seiner Wahl durch die Mitgliederversammlung würde er der Stiftung mit seinen klugen Gedanken, seiner Perspektive als europäischer Parlamentarier und seiner unmittelbaren Regierungserfahrung als Klimaschutzminister in diesem wichtigen Amt eine neue Prägung geben.“

Wie Regis betonte, wäre ein möglicher Wechsel Albrechts nach Berlin gleichzeitig „ein großer Verlust für uns in Schleswig-Holstein, den wir sehr bedauern“.

So reagiert Günther auf den Twitter-Post von Touré und Heinold

Ministerpräsident Daniel Günther sagte am Dienstag, die offizielle Entscheidung für Spitzenkandidaten der Nord-Grünen stehe ja noch aus, doch er freue sich auf einen spannenden Wettstreit. „Ich freue mich insbesondere darüber, dass damit ja auch die Bereitschaft von Monika Heinold verbunden ist, auch weiterhin Verantwortung zu tragen“, äußerte der CDU-Politiker. Er bekräftigte den Wunsch, Jamaika nach der Wahl fortzuführen.


Mit Albrecht hätte er auch gern weiter zusammengearbeitet, signalisierte Günther, aber er könne auch verstehen, dass er jetzt diese Herausforderung suche. Albrecht war 2018 Habeck ins Kabinett gefolgt, nachdem dieser Bundesvorsitzender der Grünen geworden war.

So reagiert der SPD-Spitzenkandidat

Schleswig-Holsteins designierter SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl Thomas Losse-Müller sagte, er freue sich für Albrecht. „Die Böll-Stiftung hat in der Vergangenheit immer wieder Debatten geprägt und kann das mit Jan Philipp Albrecht im Digitalen wieder tun.“ Die Baustelle Klimaschutz im Land bleibe aber.

Die Landesregierung erreiche ihre eigenen Ziele nicht. „Es ist zu wünschen, dass wir durch den geplanten Wechsel nicht noch mehr Zeit in diesem wichtigen Bereich verlieren.“ Albrecht selbst hatte mitgeteilt, dass er bis zur Landtagswahl im kommenden Jahr sein Ministeramt mit vollen Kräften wahrnehmen und für ein starkes grünes Ergebnis streiten werde.

Mehr lesen

Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
„Newcomer-Bandabend: Großer Erfolg und wichtige Jugendarbeit“