Übung der Feuerwehren

Verpuffung mit vielen Verletzten in der Grundschule Langballig

Verpuffung mit vielen Verletzten in der Grundschule Langballig

Verpuffung mit vielen Verletzten in der Grundschule Langballig

SHZ
Langballig
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Ein Atemschutztrupp rettet eine Verletzte aus dem völlig verrauchten Schulgebäude. Foto: Wilhelm van de Loo Foto: 90037

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In der Grundschule hatte im Chemieraum eine Verpuffung stattgefunden. Viele Menschen wurden verletzt. Das war die Ausgangslage einer Großübung in Langballig.

Blitzendes Blaulicht und sechs Einsatzfahrzeuge beherrschten am Donnerstagabend den Parkplatz unmittelbar neben der Grundschule in Langballig. Dort hatte eine Verpuffung im Chemieraum für einen Großeinsatz gesorgt.

Acht Menschen sollten mit schweren Brandverletzungen bewusstlos in dem Fachraum liegen. Weiterhin, so hieß es, hätten sich zwei in die Toilette eingeschlossen. Darüber hinaus bestand der Verdacht, dass sich zwei Personen zwar nach draußen gerettet hätten, nun aber unter Schock orientierungslos durch die nähere Umgebung irrten.

Das war die Ausgangslage einer Großübung, die der stellvertretende Amtswehrführer Hans-Jürgen Horstmann und sein junger Kamerad Robin Jeske aus Langballig ausgearbeitet hatten und dann auch leiteten.

An der Übung beteiligt waren die Ortswehren Langballig und Grundhof-Bönstrup. Unterstützung leisteten eine sechsköpfige Gruppe vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) aus Sörup und sechs Angehörige des Regionalverbandes Flensburg im Arbeiter-Samariterbund (ASB) mit einer Überwachungsdrohne, die mit Realbild- und Wärmebildkamera ausgerüstet ist.


In Abwesenheit von Wehrführer Asmus Christesen musste Andreas Waltering „ins kalte Wasser springen“ und übernahm als dienstältester Gruppenführer die Einsatzleitung. Vorrangiges Ziel war die Rettung der Menschen in den völlig verrauchten Räumen der Schule. Dazu kamen nacheinander mehrere jeweils zweiköpfige Trupps unter schwerem Atemschutz zum Einsatz.


Alle Geretteten wurden in ein zuvor von den DRK-Leuten schnell aufgebautes Zelt gebracht und erstversorgt. Nach der Stabilisierung folgte im Rahmen einer Priorisierung die Entscheidung über weitergehende Maßnahmen. Der Transport ins Krankenhaus wurde nur angedeutet. Andere Einsatzkräfte sorgten derweil für die Ausleuchtung des Schulgartens, um die dort Umherirrenden zu suchen. Aus der Luft übernahmen die ASB-Angehörigen diese Aufgabe mit der Drohne. Nach etwa anderthalb Stunden war die Übung beendet.

Bei der anschließenden Manöverkritik im Feuerwehgerätehaus in Langballig dankte Amtswehrführer Jürgen Hinrichsen alle Beteiligten. Bei einer derartig komplexen Lage sei es wichtig, die Führungsaufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Übungsleiter Horstmann hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen hervor.

Längere Corona-Pause

Nachdem wegen Corona zunächst alle Übungen ausgefallen und dann erst wieder auf Gruppenebene aufgenommen worden waren, sei es, so Horstmann weiter, erstmals wieder in größerem Rahmen um saubere Verfahrensabläufe und Schnelligkeit sowie um Training bei Funkern, Atemschutzgeräteträgern und Führungskräften gegangen. Dabei gewonnene Erkenntnisse, wie eine bessere personelle Ausstattung der Führungsgruppe und eine gute Ausleuchtung der Örtlichkeiten, würden berücksichtigt. Insgesamt waren sich alle Beteiligten einig, auch zukünftig weiterhin zusammenzuarbeiten.

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