Martin-Luther-Krankenhaus Schleswig

Verschollene Kunstwerke sind wieder aufgetaucht

Verschollene Kunstwerke sind wieder aufgetaucht

Verschollene Kunstwerke sind wieder aufgetaucht

SHZ
Schleswig
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Zur Eröffnung des Schleswiger Krankenhauses hing das Relief „Vegetative Formen“ von Friedrich Karl Gotsch noch am Eingang und wurde als Kunst bewundert. Foto: Katalog Jan Drees

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Die abstrakten Kunstwerke von Friedrich Karl Gotsch aus dem ehemaligen Martin-Luther-Krankenhaus haben sich wieder angefunden – in der Tiefgarage des Kreishauses. In Kürze sollen sie dem Landesmuseum übergeben werden.

Zur Eröffnung des damaligen Krankenhauses des Kreises und der Stadt Schleswig 1967 galten die Metall- und Holzreliefs des norddeutschen Künstlers Friedrich Karl Gotsch noch als sehenswerte Kunstwerke. Nach einem Umbau in denn 1980er-Jahren fristete jedoch eines der großflächigen Werke stark verkleinert nur noch ein Schattendasein in einem Innenhof, und das andere lagerte in einem Depot. Als jetzt das inzwischen als Martin-Luther-Krankenhaus bekannte Gebäude abgerissen werden sollte, war zunächst niemand zu finden, der etwas über den Verbleib der Kunstwerke wusste. Doch das hat sich nun geändert, die beiden Reliefs sollen wieder aufgetaucht sein.

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Kunstwerke lagern in der Tiefgarage

„Die Kunstwerke waren nie wirklich verschwunden“, beteuert Kreissprecherin Martina Potztal. „Es war nur durch die Urlaubszeit niemand im Haus, der über deren Verbleib informiert war.“ Beide Werke, das Holzrelief „Der Kampf mit dem Drachen“ aus dem Foyer sowie das Wandrelief „Vegetative Formen“ aus Eisen- und Kupfer-Elementen, lägen „warm und trocken“ in der Tiefgarage des Kreishauses, so Potztal. Ob das Relief „Vegetative Formen“ inzwischen wieder vollständig ist oder nur in der reduzierten Form aus dem Innenhof vorliegt, ist derzeit noch unklar.


Übergabe an Museum geplant

„Der Kreis ist aber bereits mit den Landesmuseen in Kontakt, um die beiden Werke der Friedrich-Karl-Gotsch-Stiftung auf Schloss Gottorf zu übergeben“, sagt Potztal. Der konkrete Termin stünde aber noch nicht fest. Dort ist man sehr erfreut über den positiven Ausgang dieser Spurensuche. „Es ist schön, dass die beiden Werke wieder aufgetaucht sind und wir sie bald in unsere Sammlung aufnehmen können“, sagt Carsten Fleischhauer, Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf.

Ob die Reliefs anschließend auch ausgestellt oder sogar fest installiert würden, sei im Moment aber noch nicht absehbar. „Wir müssen da erst einmal einen Blick drauf werfen und uns selbst ein Bild von dem Zustand der Werke machen“, so Fleischhauer. „Aber generell ist es schon unsere Absicht, sie auch zu zeigen und nicht wieder einzulagern.“

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