Alle Infos zur Evakuierung

Vier Bomben werden am Sonntag in Bad Oldesloe entschärft

Vier Bomben werden am Sonntag in Bad Oldesloe entschärft

Vier Bomben werden am Sonntag in Bad Oldesloe entschärft

SHZ
Bad Oldesloe
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Dieser 500-Kilogramm-Blindgänger wurde 2018 im Neubaugebiet Claudiussee in Bad Oldesloe entschärft. Foto: rtn/Peter Wuest/shz.de

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Der Kampfmittelräumdienst entschärft am Sonntag, 18. Juli, in Bad Oldesloe gleich vier Bomben. Es handelt sich um Blindgänger aus Angriffen der Alliierten im zweiten Weltkrieg.

In diesem Artikel sammelt das Stormarner Tageblatt alle zuverlässigen Informationen rund um die Entschärfungen von vier Blindgängern am Sonntag,18. Juli, in Bad Oldesloe und arbeitet sie entsprechend auf.

Der Text wird regelmäßig überarbeitet, sobald es verifizierte Aussagen seitens der Behörden gibt, sodass alle Leser auf dem neuesten Stand sind.

Wir sind im Kontakt mit Polizei und Stadtverwaltung und werden die Informationen jeweils hier einpflegen.

Update 15. Juli: Der Evakuierungsbereich steht fest


Die Stadt hat am Donnerstag,15. Juli, den Evakuierungsbereich bekanntgegeben. Von den Evakuierungsmaßnahmen sind ungefähr 2800 Bürgerinnen und Bürger betroffen.

„Aufgrund der Entschärfung von vier Bomben sollten sich die Bürgerinnen auf eine mehrstündige Abwesenheit einrichten, die sich je nach Lage bis in die Abendstunden hinziehen kann“, sagt Bürgermeister Jörg Lembke.

Alle Wohnungen und Häuser in dem Bereich müssen bis spätestens 11 Uhr am Sonntag, 18. Juli, verlassen worden sein. Der Aufenthalt in dem Bereich ist natürlich während der Entschärfung verboten. Die Straßen werden ab 10 Uhr für die Durchfahrt gesperrt. Die Sperrung gilt auch für Fußgänger.


„Da in solchen Fällen die Gefahr besteht, dass der Sprengkörper doch vor Ort aktiviert wird, ist es unbedingt erforderlich, alle Personen im gefährdeten Umkreis zu evakuieren“, so Lembke

Der Evakuierungsbereich umfasst folgende bewohnte Straßenzüge:

  • Alte Ratzeburger Landstraße (ausgenommen die Hausnummern 40+42)
  • Am Hausteich
  • An der Barnitz (nur Hausnummer 1)
  • Anna-Vagt-Weg
  • Claudiusstraße
  • Ernst-Barlach-Straße
  • Hebbelstraße
  • Industriestraße
  • Kampstraße
  • Knickweg
  • Kunstborn
  • Lily-Braun-Straße (nur die Hausnummern 2–54 gerade)
  • Masurenweg (nur die Hausnummern 6, 6 a, 7 a, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 16, 18, 20, 22)
  • Ölmühle
  • Paperbarg
  • Pölitzer Weg
  • Ratzeburger Straße (nur die Hausnummern 94–124 gerade)
  • Rudolf-Kinau-Weg
  • Schmiedeberg
  • Schwarzendamm
  • Sophie-Scholl-Straße
  • Stoltenrieden
  • Turmstraße (nur die Hausnummern 18–48 gerade und 17, 25–51 ungerade)
  • Ziegeleiweg
  • Zum Amt
  • Zur Düpenau


Die Entschärfung soll um 12 Uhr beginnen. Handzettel werden am Freitag, 16. Juli, im entsprechenden Bereich an die Haushalte verteilt.


„Laut Mitteilung des Kampfmittelräumdienstes ist es bei zwei Fliegerbomben jeweils notwendig, eine Sprengung des Zünders vor Ort vorzunehmen, so dass es jeweils zu einer hörbaren Detonation während der Entschärfungsphase kommen kann“, erklärt Polizeisprecherin Sandra Kilian.

Aufenthaltsmöglichkeit und Bürgertelefon

Die Stadtverwaltung teilt mit, dass Bürger, die nicht anderweitig bei Familienangehörigen oder Freunden unterkommen können,sich am Sonntag ab 10 Uhr in der „Schule am Kurpark“ (Am Kurpark 16) aufhalten können.

Betreuung und Verpflegung in der Unterkunft wird mit freundlicher Unterstützung durch die SEG Betreuung des Kreises Stormarn gewährleistet.

„Sollten Sie durch Krankheit behindert, bettlägerig oder hilfebedürftig sein, ist eine entsprechende Unterbringung mit Unterstützung der Hilfsdienste vorgeplant“, teilt die Stadt Bad Oldesloe mit. In solchem Fall soll der Vorgang frühzeitig dem Bürgertelefon gemeldet werden.

Das Bürgertelefon wird zur Beantwortung von Fragen rund um die Entschärfungen unter der Telefonnummer (04531) 504-888 ab Freitag, 16. Juli, erreichbar sein. Freitag und Sonnabend jeweils von 8 bis 18 Uhr sowie am Sonntag ab 8 Uhr bis zum Einsatzende.

Verkehrsinformationen zu den Sperrungen

Die Zufahrt zur Anschlussstelle A1 Bad Oldesloe ist über die Lily-Braun-Straße und Teichkoppel erreichbar. Für den Zugverkehr gibt es in dem Zeitraum der Bombenentschärfung keine Einschränkungen. Die Bahnstrecke soll nicht gesperrt werden.

Die „Park and Ride“ Anlage sowie die weiteren Parkplätze in der Johannes-Ströh-Straße werden ab Samstag den 17.7.2021 gesperrt. „Die Verwaltung, bittet alle dort parkenden Fahrzeuge rechtzeitig zu entfernen“, sagt der Bürgermeister.

Der Bahnhofsausgang in Richtung Johannes-Ströh-Straße wird am Sonntag ab 10 Uhr für die Dauer der Entschärfungsarbeiten gesperrt sein.

Für den Busverkehr/ÖPNV gibt es kaum Einschränkungen, lediglich für die Buslinie 8110 muss eine Umleitung eingerichtet werden.



Die vier Blindgänger wurden bei Untersuchungen durch den Kampfmittelräumdienst gefunden, die von der Stadt Bad Oldesloe in Auftrag gegeben wurden. Es handelt sich um vier Fliegerbomben aus Angriffen der Alliierten im zweiten Weltkrieg. Das bestätigte die Stadt am Montag, 12. Juli. geplant. Konkret handelt es sich um zwei amerikanische und zwei britische Fliegerbomben.

Woher stammen sie? Vor allem im April 1945 war Bad Oldesloe einem massiven Bombardement durch Flugangriffe in den letzten Kriegswochen ausgesetzt.

Doch auch zuvor hatte es bereits Luftangriffe auf Bad Oldesloe durch Alliierte gegeben, die gegen die Diktatur der Nationalsozialisten kämpften, die 1939 den zweiten Weltkrieg losgetreten hatten.

Weiterlesen: Warum in Bad Oldesloe immer wieder Blindgänger gefunden werden

Laut Informationen der Stadt handelt es sich um vier verschieden große Blindgänger. Ein Blindgänger soll 900 Kilogramm wiegen, die anderen drei 250 Kilogramm, heißt es.

Warum der genaue Lageort nicht bekanntgegeben wird

Der genaue Lageort wird nicht bekanntgeben. Jeder „Bombentourismus“ durch Schaulustige verhindert werden, die an die Fundorte kommen könnten, erklärt die Sprecherin der Stadt Agnes Heesch.

Gerüchte in den sozialen Medien sorgen für Unruhe

In den sozialen Medien gibt es die Gerüchte, dass die Bomben in der Hebbelstraße gefunden worden seien. Diese sind komplett falsch, bestätigen Polizei und die Stadtverwaltung.

Die Stadtverwaltung betonte nochmal am Mittwoch,14. Juli, dass bitte nicht die Polizei, Freiwillige Feuerwehr oder andere Behörden angerufen werden sollen, um nähere Informationen zu erhalten.


Zuletzt war in Bad Oldesloe ein Blindgänger in der Grabauer Straße am 2. Juli erfolgreich entschärft worden. Auch in den Vorjahren gab es regelmäßig Entschärfungen mit Evakuierungen im Stadtgebiet.

Weiterlesen: Entschärfung am 2. Juli erfolgreich abgeschlossen

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