Mit dem 9-Euro-Ticket

Von Flensburg in die Alpen – in 24 Stunden

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Von Flensburg in die Alpen – in 24 Stunden

SHZ
Flensburg
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Mit dem 9-Euro-Ticket quer durchs Land - mit ein paar einfachen Kniffen ist das gar nicht so schwierig. Foto: Archiv/Anna Goldbach Foto: 90037

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Wer nur mit dem Nahverkehr in den Urlaub fahren will, sollte sich vorbereiten. Das Smartphone kann mit den richtigen Apps eine große Hilfe sein.

In diesem Artikel erfährst du:

  • Worauf du achten musst, wenn du mit dem Nahverkehr in den Urlaub fährst.
  • Wie du deine Koffer an dein Urlaubsziel schicken kannst.
  • Welche Angebote es zur Unterstützung für Menschen mit Behinderung gibt.

Das 9-Euro-Ticket kommt. Ab dem 1. Juni sollen alle Interessierten für dreimal 9 Euro für drei Monate mit dem Nahverkehr quer durch Deutschland fahren können. Damit kommt die günstige Alternative zum Auto pünktlich zur Urlaubszeit.

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Aber wie praktikabel ist eine Reise mit Bus und Regionalbahn zu den beliebten deutschen Urlaubszielen? Schließlich gilt das 9-Euro-Ticket nicht in den überregionalen Intercity- (IC) und Intercity-Express-Zügen (ICE). Wohin mit den Koffern? Und welche Hilfen gibt es für Menschen mit Behinderung, die beispielsweise auf einen Rollstuhl angewiesen sind?

Ein Blick ins Internet lohnt sich

Wer mit dem Zug in den Urlaub fahren will, für den lohnt sich vor Fahrtbeginn ein Blick auf www.bahn.de. Alternativ gibt es auch die DB-Navigator-App, die aus dem Apple App Store oder den Google Play Store heruntergeladen werden kann.

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In der Fahrplanauskunft kann in den erweiterten Sucheinstellungen ein Haken bei „Nur Nahverkehr“ gesetzt werden. Auf diese Weise sind nur Verbindungen zu sehen, für die das 9-Euro-Ticket gilt. Wer das für die Strecke Flensburg-Westerland macht, merkt: Vom Flensburger Bahnhof kommt man erstmal nicht weit: Stattdessen geht es mit dem Bus zum ZOB. Von dort fahren die Busse der Linie R1. Ihr Ziel: der Bahnhof in Niebüll. Wessen Beine nach der rund einstündigen Fahrt etwas träge geworden sind, kann sich dort direkt sportlich betätigen: Nur fünf Minuten bleiben für den Weg zum Regional-Express RE6 nach Westerland. Wer das geschafft hat, kommt nach einer Stunde und 51 Minuten Fahrt auf der Insel an.

Viele Umstiege bis zum Ziel

Oder wie wäre es mit einer Fahrt in Richtung Alpen? Wer zum Beispiel nach Berchtesgaden möchte, muss viel Zeit mitbringen. Zwei Urlaubstage für Hin- und Rückfahrt, um genau zu sein. Denn mit dem Nahverkehr dauert die Fahrt von Flensburg zum Fuße der Alpen 24 Stunden und elf Minuten – wenn alle Anschlusszüge erreicht werden. Denn wer komplett auf überregionale Züge verzichtet, muss siebenmal umsteigen.

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Pro-Tipp: In der Suchmaske auf der Internetseite kann die Umstiegszeit angepasst werden. Auf diese Weise kann der Fahrplan optimiert werden: Mit Koffern und Taschen von einem Bahnsteig zum nächsten zu rennen, dauert vermutlich länger als ohne zusätzlichen Ballast.

Die Koffer kommen mit dem Paketdienst

Oder der Urlauber macht es sich einfach und verschickt sein Gepäck. Die Pakete können in Hermes Paketshops abgegeben oder direkt an der Haustür an einen Fahrer übergeben werden. Koffer und Kinderwagen, sogenanntes Normalgepäck, kostet beispielsweise 17,90 Euro je Gepäckstück. Fahrräder gehen für 49,90 Euro auf die Reise. Wer einen Schwerbehindertenausweis vorlegt, erhält einen Rabatt. Das Gepäck kommt laut Informationen der Bahn am übernächsten Werktag an seinem Ziel an. Weitere Informationen zum Gepäckservice gibt es unter www.bahn.de/angebot/zusatzticket/gepaeck.

Eine Behinderung muss kein Hindernis sein

Nicht nur die Koffer können auf der Bahnreise zum Problem werden. Für Menschen mit Behinderung können auch die vielen Umstiege zu Hürden werden. Aus diesem Grund gibt es die Mobilitätsservice-Zentrale der Bahn. Unter www.bahn.de/service/individuelle-reise/barrierefrei können sich Interessierte vorab über Umstiegszeiten, geeignete Züge und Bahnhöfe und mehr informieren. Die Mitarbeiter helfen beim Umsteigen und kümmern sich bei Bedarf um Hublifte für Rollstuhlfahrer.

Nicht nur für mobilitätseingeschränkte Personen lohnt es sich, die „Bahnhof live“-App auf dem Smartphone zu installieren. Mit diesem Programm können Abfahrten gecheckt werden. Zudem enthält die App Informationen, ob ein Bahnsteig barrierefrei beziehungsweise über einen Fahrstuhl erreicht werden kann. Außerdem zeigt das Programm Toiletten, Einkaufsmöglichkeiten, Schließfächer und die WLAN-Ausstattung der Bahnhöfe an. Die App kann aus dem Apple App Store und dem Google Play Store heruntergeladen werden. So sind Reisende schon vor der Abfahrt gut vorbereitet und können auch bei Zugausfällen und Verspätungen schnell ihre Reisepläne anpassen.


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