Erneuerbare Energie in Schleswig-Flensburg

Wärme aus Biogas – Treia will die Versorgung ausweiten

Wärme aus Biogas – Treia will die Versorgung ausweiten

Wärme aus Biogas – Treia will die Versorgung ausweiten

Claudia Kleimann-Balke
Schleswig-Flensburg
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Die Gemeinde Treia erweitert die Versorgung ihrer Liegenschaften mit erneuerbarer Energie – dazu gehört auch die Grundschule. Foto: Silke Schlüter/shz.de

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Teile der Gemeinde Treia werden bereits mit Wärme aus einer Biosgasanlage im Ort versorgt, darunter auch die Grundschule, die Turnhalle und die Altenwohnanlage. Jetzt möchte die Gemeindevertretung diese Versorgung ausweiten.

Seit zehn Jahren nutzt die Gemeinde Treia die Fernwärme der Jepsen Biogas GmbH & Co. KG. Seinerzeit hatte das Unternehmen in einem Teil der Gemeinde ein Wärmenetz ausgebaut. Seitdem werden einige Privathaushalte, aber auch die Grundschule, die Turnhalle und die Altenwohnanlage über Fernwärme versorgt.

Im Wärmevertrag war eine Teilversorgung vereinbart worden. Bei einer Unterbrechung der Wärmelieferung, beispielsweise durch den Ausfall der Anlage, müssen die Nutzer bisher selbst für Wärme sorgen – also zusätzlich eine eigene Heizung vorhalten und diese auch regelmäßig warten lassen. Im kommenden Jahr läuft dieser Vertrag nun aus.

Die Verträge für die Wärmelieferung wurden fristgerecht gekündigt und müssen neu geschlossen werden. In der letzten Sitzung des Jahres diskutierten Treias Gemeindevertreter, ob nicht die Vollversorgung der Liegenschaften mit Fernwärme aus der Biogasanlage ein sinnvoller nächster Schritt wäre – besonders im Hinblick auf die Nutzung von erneuerbarer Energien.

Alte Heizungsanlagen sind in die Jahre gekommen

Ein weiteres Argument für eine Vollversorgung ist das Alter der bestehenden Heizungsanlagen. So hat beispielsweise die Ölheizung der Altenwohnanlage bereits 15 Jahre auf dem Buckel. Auch die Gasheizung der Sporthalle ist 15 Jahre alt. Die Möglichkeit, dass vermehrt Reparaturen erforderlich werden, steigt mit jedem Betriebsjahr. Bei einer Vollversorgung fielen diese Kosten weg. Lediglich der Kindergarten hatte noch vor seiner Erweiterung vor zwei Jahren eine neue Heizungsanlage bekommen.

Bevor die Verträge für eine Vollversorgung unterzeichnet werden können, müssen noch einige Detail- und Vertragsfragen geklärt werden: Was wird die Entsorgung alter Anlagen kosten? Ist die Einbildung des Staudenhofs ins Wärmenetz möglich und genügt die Kapazität, um auch den Anbau der Grundschule mit Fernwärme versorgen zu können?

Mit diesen und weiteren Fragen wird sich der Bauausschuss Anfang kommenden Jahres befassen. „Wir treffen heute aber eine Grundsatzentscheidung“, fasste Annegret Marsch die Diskussion der Gemeindevertreter zusammen. „Wir streben die Vollversorgung unserer Liegenschaften mit dem Biogasbetreiber an und setzen damit weiter auf erneuerbare Energie.“ Die Gemeindevertretung gab letztlich einstimmig dem Versorger ein klares Zeichen.

Er wird seinerseits in Infrastruktur und Technik investieren, um das steigende Volumen erbringen zu können. In enger Zusammenarbeit und Abstimmung wird dann auch über erforderlich werdende Übergangsverträge gesprochen werden – denn die Erweiterung des Fernwärmenetzes wird einige Monate in Anspruch nehmen.

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