Schleswig-Holstein

Warum das Deutschland-Ticket auf den Inseln ab Januar nicht mehr gelten könnte

Warum das Deutschland-Ticket auf den Inseln bald nicht mehr gelten könnte

Deutschland-Ticket auf den Inseln – Ende ab Januar?

Lisa Bohlander/shz.de
Schleswig-Holstein
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Das 49-Euro-Ticket auf Sylt, Föhr und Amrum gilt seit Mai. Damit das so bleibt, sind Maßnahmen nötig. Nun hat der Kreistag darüber beraten.

„Sind wir Inselbewohner Nordfriesen zweiter Klasse?”, fragte Rolf Bünte von den Grünen bei der Diskussion zum Deutschland-Ticket im Kreistag. Konkret ging es darum, den Verkehrsbetrieben auf den Inseln Sylt, Föhr und Amrum weiter Zugang zum Rettungsschirm des Bundes zu ermöglichen. Sie werden eigenwirtschaftlich betrieben und haben dadurch keinen Anspruch auf Hilfen durch den Kreis Nordfriesland. 

„Das Deutschland-Ticket kann seine Bedeutung nur ausspielen, wenn es auch überall in Deutschland gilt”, sagte Bünte, der aus List auf Sylt kommt, weiter. Er bekräftigte, dass die Verkehrsbetriebe auch 2024 Zugang zum für das Ticket vorgesehenen Rettungsschirm benötigten – ebenso, wie die Verkehrsbetriebe auf dem Festland weiter vom Kreis unterstützt werden.

Deutschland-Ticket auf Sylt, Föhr und Amrum ohne Fördermittel nicht möglich

Ohne Förderung könnte das Ticket auf den Inseln ab Januar nicht mehr gültig sein. Es wäre für die Verkehrsbetriebe schlicht nicht finanzierbar. „Für eine allgemeine Verordnung ab dem 1. Januar 2024 erwarten wir, dass alle Bürger in Nordfriesland gleichgestellt sind und das überall das Deutschland-Ticket gilt, egal wo sie im Kreis wohnen.”

Auch Jürgen Jungclaus (Wählergemeinschaft Nordfriesland) von der Insel Amrum und Gritje Stöver (CDU) von der Insel Föhr bekräftigten, wie wichtig der Zugang zu finanziellen Ausgleichsmitteln für die Verkehrsbetriebe weiterhin sei.

Wie geht es mit dem 49-Euro-Ticket ab Januar im Kreis Nordfriesland weiter?

Noch gibt es keine Regelung des Bundes, wie es im neuen Jahr mit dem Deutschland-Ticket und dessen Finanzierung weitergeht. Landrat Florian Lorenzen betonte, dass er sich sowohl bei Vizekanzler Robert Habeck als auch bei der Landesregierung für eine Verlängerung der Rettungsschirme eingesetzt habe. „Welche finanziellen Auswirkungen das auf den Kreis hat, können wir nach dem derzeitigen Stand noch nicht bewerten”, sagte Lorenzen. Zumindest bis zum Jahresende ist das Deutschland-Ticket auf den Inseln gültig: Der Kreistag hat die Unterstützung der Verkehrsbetriebe bis zum 31. Dezember einstimmig beschlossen.

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