Glasfaser für die Mittlere Geest

Warum es in Schuby immer noch kein schnelles Internet gibt

Warum es in Schuby immer noch kein schnelles Internet gibt

Warum es in Schuby immer noch kein schnelles Internet gibt

SHZ
Schuby
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Bis auch in Schuby die letzten Kabel unter der Erde sind, wird noch einige Zeit vergehen. Foto: SHZ

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Das schnelle Internet lässt in Schuby weiter auf sich warten. Die Gründe sind Vielfältig. Die Kosten stiegen von geplanten 28 auf 45 Millionen Euro.

Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, könnten die Menschen in Schuby und Umgebung schon längst mit Höchstgeschwindigkeit im Internet unterwegs sein. Doch bei den meisten läuft es nach wie vor schleppend. Und so langsam macht sich Unmut breit. Mitte 2019 hatten die Vertreter des Zweckverbandes Mittlere Geest noch freudig selbst den Spaten geschwungen, um den praktischen Auftakt des Projekts zu symbolisieren.

Zusammenschluss von Gemeinden aus zwei Ämtern

Die Gemeinden der Ämter Kropp-Stapelholm und Arensharde hatten sich 27 Monate zuvor zusammengeschlossen, Kunden gewonnen und eine Menge staatliche Unterstützung an Land gezogen, um letztlich 28 Millionen Euro in das schnelle Internet in ihrem Gebiet investieren zu können. Ende 2020, so die Hoffnung, sollte das Breitbandnetz allen Kunden in den 22 Gemeinden zur Verfügung stehen. Doch daraus wurde nichts.

Mit der Arbeit der Tiefbauer nicht zufrieden

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Ein Grund für die Verzögerung war der Ärger mit der Tiefbaufirma ABE.Nord Energietechnik aus Nordfriesland, die mächtig in Verzug geriet – so sehr, dass der Zweckverband Mitte des Jahres 2020 den Vertrag auflöste. „Wir waren mit der Arbeitsleistung und der eingesetzten Manpower nie zufrieden“, klagte der Verbandsvorsitzende und Erfder Bürgermeister Thomas Klömmer damals.

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Zudem verursachte die Corona-Pandemie zwischenzeitlich einen Baustopp bei den Hausanschlüssen, die neuen Ausschreibungen kosteten viel Zeit und der Regen im Herbst erschwerte die Arbeit. „Es lief wirklich nicht alles rund“, gibt Thomas Klömmer jetzt zu – aber immerhin in der Hoffnung, dass ein Ende der Arbeiten abzusehen ist. Seine Bürgermeister-Kollegin Petra Schulze ist da etwas weniger optimistisch: „Es gibt noch einiges zu tun und es geht sehr mühsam voran“, sagte sie mit Blick auf ihre eigene Gemeinde. „Den Tiefbaufirmen fehlen die Fachkräfte ebenso wie den vielen Subunternehmern.“

Die Kunden in Schuby werden ungeduldig

Immer wieder wird Petra Schulze auf die Situation in Schuby angesprochen – von Kunden, die den Vertrag für das schnelle Internet schon lange in der Tasche haben und nun beobachten müssen, dass in vielen Straßen immer noch gegraben wird. Oder von Bürgern, deren Hausanschluss schon gelegt wurde, die aber schon Monate darauf warten, dass endlich nun endlich „Licht auf die Leitungen“ kommt. Auf ein Datum für den Abschluss des Projekts will sie sich lieber nicht festlegen.


Für Schuby will das auch Projektleiter Lutz Schnoor aus der Amtsverwaltung Arensharde nicht: „Schuby ist unser Sorgenkind“, sagt er, „dort wird zurzeit an vier Stellen gleichzeitig noch im Tiefbau gearbeitet. Da ist die Koordination nicht ganz einfach. Bis zum Ende diesen Jahres sollen die Leerrohre in allen Gemeinden der beiden Ämter verlegt sein, nur in Schuby könnte es noch dauern.

Das Problem sind die Hausanschlüsse. Unter anderem hatte das ausgeschiedene Unternehmen die schon verlegt, ehe die Leerrohre in die Erde kamen. „Es gibt zwar Dokumentationen, aber die werden erst zum jetzigen Unternehmen weitergeleitet, von dort zum jeweiligen Subunternehmen – und auf diesem Weg gibt es gelegentlich Schwierigkeiten. Es ist ein ziemliches Durcheinander.“

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Die Kosten sind von 28 auf 45 Millionen Euro gestiegen

Wann Schuby über das schnelle Internet verfügen kann, ist noch nicht ganz klar. Fest steht aber inzwischen, dass die Kosten für das Projekt Breitband im Zweckverband Mittlere Geest stark angestiegen sind. Statt der geplanten 28 Millionen Euro rechnete Schnoor jetzt mit 45 Millionen.

Die Gemeinden werden deshalb aber seiner Aussage nach dadurch nicht in Schwierigkeiten geraten: „Wir haben Verträge für sehr viel mehr Anschlüsse abgeschlossen als geplant. Deshalb ist das Netz größer geworden und wir bekommen mehr Förderung als die zunächst zugesagten 13,5 Millionen Euro.“ Eine genaue Summe wollte Schnoor nicht nennen: Nur so viel: Es handelt sich um einige Millionen Euro zusätzlich. Die Bürger in Schuby werden aber noch ein wenig Geduld aufbringen müssen, bis sie davon profitieren können.

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