Kappeln

Warum das Lösen eines Bahntickets nicht seniorenfreundlich ist

Warum das Lösen eines Bahntickets nicht seniorenfreundlich ist

Lösen eines Bahntickets nicht seniorenfreundlich

Dania Isabell Martin/SHZ
Kappeln
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Ein Bahnticket vor Ort zu lösen, ist heute nicht mehr überall möglich. Foto: Arno Burgi/Archiv/SHZ

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Viele Menschen buchen ihre Fahrkarten für die Bahn online. In Kappeln ist das der einzige Weg, der damit aber eine große Personengruppe ausschließt.

Einfach schnell die Seite der Bahn im Browser oder der App öffnen, Fahrtziel eingeben, Verbindung finden, online bezahlen und schon ist die Reise gebucht. Gar nicht so schwer, oder? Was heute gerade für junge Menschen selbstverständlich ist, kann für die Älteren teilweise schon zur Herausforderung werden. Da greift man doch gerne auf das altbewährte Ticketbüro zurück. Aber was, wenn das gar nicht möglich ist?

Online-Tickets sind für viele Senioren eine Herausforderung

In Kappeln gestaltet sich das analoge Kartenlösen eher schwierig. So erzählt eine Frau während der Seniorenbeiratssitzung, dass sie eine Fernreise buchen wollte. Dafür sei sie zum Reisebüro gegangen, doch dort hatte sie kein Glück.

Wie also löst man das Problem? Der zweite stellvertretender Bürgermeister in Kappeln, Lars Braack, schließt die Einbindung der städtischen Angestellten schon einmal aus. „Die Verwaltung ist in vielen Dingen auch sicherlich behilflich, aber das Buchen von Bahntickets sollte keine Aufgabe der Stadt werden.“ Gleichzeitig fallen dem Kappelner jedoch auch einige Alternativen ein: „Hier denke ich mehr an Nichten, Neffen, Nachbarn, die behilflich sein könnten.“

„Kümmerer“ sollen Übergang zum digitalen Leben erleichtern

Bürgermeister Joachim Stoll schlägt in der Sitzung das Einsetzen von sogenannten „Kümmerern“ vor, die im besten Fall digitalaffin sind und beim Ticketkauf helfen könnten. So könne man auf dem persönlichen Hilfsweg ermöglichen, diesen Zugang zu schaffen. Denn die Zukunft gibt eine klare Richtung vor: „Irgendwann wird sich die Welt soweit verändert haben, dass es die alten Systeme nicht mehr gibt“, sagt der Bürgermeister.

Auch Braack ist von der Idee angetan. „Die Idee finde ich wirklich interessant und das Projekt, das in einigen anderen Städten ja bereits etabliert ist, sollte weiter verfolgt werden.“ Um das Ganze zu konkretisieren, werden allerdings noch detailliertere Informationen über den Aufgabenbereich benötigt werden.

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