Bürgermeisterwahl in Leck

Warum SSW-Vorsitzender Andreas Eschenburg am Sonntag nicht wählen darf

Warum SSW-Vorsitzender Andreas Eschenburg am Sonntag nicht wählen darf

SSW-Vorsitzender Andreas Eschenburg darf nicht wählen

SHZ
Leck
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„Ich würde ja gerne wählen, aber ich darf nicht", sagt Andreas Eschenburg aus Leck (Foto vor seinem Stand auf dem Lecker Wochenmarkt, wo er freitags stets zu finden ist). Für den amtlichen Wahlleiter Lars Feddersen stellt sich die Lage ein wenig anders dar. Foto: Dorthe Arendt / SHZ

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Andreas Eschenburg ist Fraktionsvorsitzender des SSW in Lecks Gemeindevertretung. Trotzdem wird er sich nicht an der Bürgermeisterwahl beteiligen. Warum? Sagen wir mal so: Es ist kompliziert...

Zur Bürgermeisterwahl zu gehen – für Andreas Eschenburg eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Er ist nicht nur wahlberechtigter Bürger, sondern auch Gemeindevertreter in Leck und Fraktionsvorsitzender des SSW. „Da möchte ich natürlich mit gutem Beispiel vorangehen – aber ich darf nicht wählen“, berichtet er.

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Wie es aus seiner Sicht dazu kam, schildert der Lokalpolitiker so: Er habe Briefwahl beantragt, da er am Sonntag verreise. „Als am Donnerstag noch keine Unterlagen in der Post waren, rief ich den Wahlleiter Lars Feddersen an.“

Wählen im Wahllokal geht nicht mehr

Der Wahlleiter des Amtes Südtondern habe zugesichert, den Fall zu prüfen. Der Rückruf sei auch erfolgt. „Er sagte mir, dass die Unterlagen unterwegs sind, aber es eng wird mit der Zeit. Ich sollte doch am Freitag nach Niebüll kommen und dort wählen. Er macht eine Ausnahme dafür. Und es gibt keine andere Möglichkeit.“

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Das könne es doch nicht sein, ärgert sich Andreas Eschenburg, der unter diesen Umständen doch lieber am frühen Sonntagmorgen persönlich im Wahllokal in Leck wählen gehen würde.

Sperrvermerk für Briefwähler

„Geht leider nicht“, erläutert Wahlleiter Lars Feddersen vom Amt Südtondern. „Andreas Eschenburg hat Briefwahl beantragt. Das bedeutet, dass er nicht mehr berechtigt ist, im Wahllokal zu wählen, im Wählerverzeichnis taucht bei Briefwählern ein Sperrvermerk auf.“ Diese strenge Regelung im Gemeindekreiswahlgesetz habe den Hintergrund, dass unbedingt verhindert werden solle, dass jemand zwei Mal seine Stimme abgeben könne.

„Ich will hier natürlich niemandem etwas unterstellen. Und hätte Andreas Eschenburg nur etwas früher bei mir gemeldet, hätte man vielleicht noch eine Lösung gefunden. Aber mit dieser kurzen Bearbeitungszeit sind mir die Hände gebunden. Die Briefwahlunterlagen sind rechtzeitig herausgegangen, und ich habe auch keinen Rückläufer von der Post.“

Keine Wahl für den SSW-Chef

Gleichwohl habe er Andreas Eschenburg auch kurzfristig eine Möglichkeit aufgezeigt, wie er trotz allem wählen kann, „nämlich bereits am Freitagvormittag im Amt in Niebüll“, so Feddersen weiter.

„Ging leider nicht“, sagt Andreas Eschenburg. „Am Freitagvormittag stehe ich mit meinem Honigstand auf dem Wochenmarkt, meine Frau, der es genauso geht wie mir, musste auch arbeiten. Ich ärgere mich darüber, dass hier keine andere Lösung gefunden werden konnte“, sagt der SSW-Fraktionschef.

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