Polizei sucht nach Leiche

Warum verschwand Nils Hansen? Chronik eines Vermisstenfalls

Warum verschwand Nils Hansen? Chronik eines Vermisstenfalls

Chronik des Vermisstenfalls Nils Hansen

SHZ
Hamburg/Güster
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Vermisstenfall Nils Hansen: Das Autowrack in Geesthacht. Der Fall war im Dezember 2021 auch Thema bei „Aktzenzeichen XY - ungelöst“ Foto: Timo Jann/shz.de

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Im Dezember 2021 war der Vermisstenfall Nils Hansen auch Thema bei „Aktenzeichen XY ungelöst“. Er verschwand im Oktober 2020. Die Ermittlungen dauern aber auch im Februar 2022 an.

Der Fall rund um den seit Herbst 2020 vermissten Hamburger Nils Hansen bleibt mysteriös. Am Dienstag, 9. Februar, gingen Polizisten mit Suchhunden in Schwarzenbek offenbar einer neuer Spur nach. Doch was weiß man bisher über den Fall und was nicht?

Was geschah bisher im Vermisstenfall Nils Hansen?

20. Oktober 2020: Am frühen Nachmittag verlässt der damals 47-Jährige mit seinem Audi SQ5 seine Werkstatt in Leezen in der Nähe von Bad Segeberg.

Einige Stunden später, um 16.30 Uhr, trifft er auf einem Campingplatz im rund 62 Kilometer entfernten Güster im Kreis Herzogtum Lauenburg ein.

Doch was dann geschieht ist unklar und der Kernbestand der laufenden Suchen und Ermittlungen. Was Hansen auf dem Campingplatz genau macht, ist unklar.

21. Oktober 2020 Das Handy von Nils Hansen ist ausgeschaltet und er somit nicht mehr erreichbar. Seit dem 20. Oktober sei Hansen außerdem nicht mehr in sozialen Medien aktiv gewesen, wird die Polizei später mitteilen. Das sei ausgesprochen untypisch für ihn.

Audi des Vermissten brennt auf Parkplatz in Geesthacht aus

Am 26. Oktober 2020 wird der Audi SQ5 brennend auf einem Parkplatz an der Elbuferstraße in Geesthacht entdeckt. Geesthacht ist von Güster rund 33 Kilometer entfernt. Wie das Auto an die Elbuferstraße kam oder ob Hansen es selbst fuhr? Bisher offiziell unklar.

Am 13. November 2020 wurde eine Vermisstenanzeige der Polizei Hamburg veröffentlicht. Er gilt mittlerweile seit über drei Wochen als verschwunden. Zuvor habe der 47-Jährige aus Hamburg-Bergedorf Termine nicht wahrgenommen und keinen Kontakt mehr zu seiner Familie gehabt, heißt es damals. Auch das sei ungewöhnlich. Denn Hansen gelte als sehr zuverlässig.

Campingplatz in Güster wird durchsucht

Am 17. Dezember 2020 veröffentlichen die Polizei Lübeck und die Staatsanwaltschaft in Lübeck ebenfalls eine Vermisstenmeldung. Hier heißt es erstmals, dass man ein Gewaltverbrechen gegen Hansen für möglich halte. „Aufgrund der Gesamtumstände halten es die Ermittler für möglich, dass der 47-Jährige Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist“, teilt Dr. Ulla Hingst, als Sprecherin der Staatsanwaltschaft damals mit.

Außerdem starten am 17. Dezember 2020 umfangreiche Suchmaßnahmen der Polizei auf dem Campingplatz in Güster und im Elbe-Lübeck-Kanal. Konkret wurde nach einem Leichnam gesucht. Gefunden wurde laut der Polizei aber nichts.

Staatsanwaltschaft spricht von wahrscheinlichem Tötungsdelikt

Am 6. Dezember 2021 teilen Staatanwaltschaft und Polizei mit, dass es noch keine weiteren Fakten rund um das Verschwinden von Hansen gibt, man aber von einem Tötungsdelikt ausgehe. Es wird eine 5000-Euro- Belohnung ausgesetzt für die Personen, die Hinweise liefern, die zur Ergreifung von Tatverdächtigen führen oder die Hinweise zu Beweisen liefern, die zur Ergreifung von Tatverdächtigen führen.

Am 8. Dezember 2021 wird der Vermisstenfall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst ausgestrahlt“.

Am 9. Dezember 2021 vermeldet die Polizei, dass nach der Sendung zahlreiche Hinweise eingegangen seien.

Auf Spurensuche in Schwarzenbek

Am 7. Februar 2022 beginnt die Polizei mit dem Versuch nochmal eine Fährte des Vermissten aufzunehmen. Man startet mit Mantrailern am Campingplatz in Güster.

Am 8. Februar 2022 sucht die Polizei mit Spürhunden in Schwarzenbek nach Hinweisen und Spuren in dem Vermisstenfall. Ob es dabei konkrete neue Erkenntnisse gab, ist von der Polizei noch nicht kommentiert worden.

Am 9. Februar 2022 wurde die Spurensuche mit Mantrailer-Hunden unter anderem in Geesthacht fortgesetzt. Laut Polizei führte die Mantrailer-Spur schließlich nach Bergedorf. „Es ist der letzte Versuch eine Fährte aufzunehmen“, sagt eine Polizeisprecherin.

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