Marzipan aus Lübeck

Weihnachtsproduktion bei Niederegger läuft auf Hochtouren

Weihnachtsproduktion bei Niederegger läuft auf Hochtouren

Weihnachtsproduktion bei Niederegger läuft auf Hochtouren

SHZ
Lübeck
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Eine Arbeiterin bemalt in einer Produktionshalle der Firma Niederegger einen Weihnachtsmann aus Marzipan mit Lebensmittelfarbe. Foto: Axel Heimken/dpa

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Rund 30 Tonnen der edlen Süßigkeit verlassen aktuell täglich das Werk. Doch Marzipan ist längst kein reiner Weihnachtsartikel mehr.

Weihnachtszeit ist Süßigkeitenzeit – auch bei der Lübecker Firma Niederegger. Schon seit September laufen dort Weihnachtsmänner, Sterne und andere saisonale Produkte vom Band. „Die Exportware nach Übersee ist schon seit Wochen auf dem Weg und auch ein Großteil der Ware für die großen Einzelhandelsketten ist bereits ausgeliefert“, sagte Unternehmenssprecherin Kathrin Gaebel. Doch die Produktion der typischen Weihnachtsartikel gehe bis zum 23. Dezember unvermindert weiter.


Rund 300 verschiedene Artikel hat das Unternehmen im Sortiment, vom klassischen Kleinschwarzbrot über Nougat und Pralinen bis zu Tafelschokolade und Marzipan-Präsenten im Kundenauftrag. „Früher machte das Weihnachtsgeschäft rund 80 Prozent unseres Umsatzes aus, heute sind es immer noch mehr als 50 Prozent“, sagt sie.


Marzipan-Produktion seit mehr als 200 Jahren

Seit mehr als 200 Jahren produziert das Lübecker Traditionsunternehmen Marzipan der höchsten Qualitätsstufe. Das heißt, es darf nach dem deutschen Lebensmittelrecht höchsten 35 Prozent Zucker enthalten. „Der stammt ausschließlich aus der Marzipanrohmasse, die wir selbst im Haus herstellen“, sagt Gaebel. „Der Herstellungsprozess ist seit langem unverändert, da ist noch viel Handarbeit im Spiel.“ Das Ausformen, das Schokolieren – das Überziehen mit Schokolade – und das Verpacken geschieht dagegen weitgehend automatisch.


Ausschließlich Handarbeit ist dagegen das Bemalen der Figuren – das sogenannte Schminken. „Dazu braucht man Geduld und eine ruhige Hand“, sagt Marion Asses, während sie einem Marzipan-Nikolaus mit Pinsel und Lebensmittelfarbe seinen typischen roten Mantel „anzieht“. „Für so einen Nikolaus brauche ich etwa eine halbe Stunde“, sagt sie.

Steigende Rohstoff- und Energiepreise

Auch in vielen anderen Unternehmen der Süßwarenindustrie nehme die Produktion von typischen Saisonartikeln wie Adventskalendern, Schoko-Nikoläusen, Christstollen und Lebkuchen im November richtig Fahrt auf, sagte die Pressesprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), Solveig Schneider. „Dabei macht eine deutliche Steigerung der Rohstoff- und Energiepreise der Branche zu schaffen“, so Schneider. „Doch ob diese Kostensteigerungen dazu führen werden, dass Süßigkeiten zu Weihnachten teurer werden, entscheidet letztlich der Wettbewerb.“

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