Landwirtschaft in Schleswig-Flensburg
Weizen und Roggen zum Ernten zu nass – Bauern hoffen auf sonniges Wochenende
Weizen und Roggen zum Ernten zu nass – Bauern hoffen auf sonniges Wochenende
Bauern hoffen auf sonniges Wochenende
![](/sites/default/files/styles/article_image_1200x450_/public/shz-images/202108191549-full.jpg?itok=v37jB3_c)
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Der August ist bisher zu regnerisch. Die Landwirte hoffen dringend auf ein paar Sonnentage, damit Getreide und Böden trocknen und sie dann ernten können.
Die Sonne lässt sich seit Wochen nur sporadisch blicken, häufig wechseln sich Schauer und wolkenverhangener Himmel ab. Der Sommer 2021 lässt einiges zu wünschen übrig – und das nicht nur bei Strandurlaubern. Auch die Landwirte hätten es gerade jetzt im Hochsommer gerne wärmer und vor allem trocken, damit sie ihr Getreide ernten können.
„Drei, vier sonnige Tage fehlen den Landwirten noch, um ihr Getreide einbringen zu können“, sagt Jens Rosenplänter, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands Flensburg. Während im südlichen Angeln schon knapp 70 Prozent des Weizens und Roggens geerntet werden konnten, ist es im Norden des Kreises genau umgekehrt: Dort stehen noch etwa 70 Prozent, erklärt Rosenplänter.
Anhaltender Regen erhöht Gefahr für Pilzbefall
Gerade im Norden habe es jüngst viel Regen gegeben. Bis zu 70 Liter Regen seien dort in den vergangenen Tagen gefallen, berichtet der Bauernvertreter, „das ist nicht gut fürs Getreide“. Insbesondere beim Roggen sei die Gefahr groß, dass er auf dem Halm auswächst, also zu keimen beginnt. Auch nehme bei anhaltend feucht-warmem Wetter die Gefahr von Pilz-Krankheiten stark zu, so der Agrarexperte.
Weiterlesen: Waldbrandgefahr und Ernteverluste: Bauern hoffen auf Regen
Feuchtes Getreide, nicht befahrbare Felder
Die nächsten Tage dürften also einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie die Erntebilanz der Landwirte bei Roggen und auch Weizen letztlich ausfällt. Denn eigentlich sei das Getreide reif, so Jens Rosenplänter. Es fehle jetzt nur noch etwas Sonnenschein, um das Getreide zu trocknen und auch die Felder, die besonders im nördlichen Kreisgebiet zurzeit teilweise kaum befahrbar seien. „Jetzt hoffen alle, dass zum Wochenende das Wetter wie vorhergesagt besser wird. Damit wir mit dem Ernten weiterkommen.“
Auch Hafer muss noch eingefahren werden
Eingefahren werden müssen auch noch Hafer, der mittlerweile auch wieder vermehrt angebaut wird, und Restbestände von Erbsen, die ebenfalls zunehmend Anhänger finden. „Wie ich hörte“, so Rosenplänter, „haben die Bauern bis auf wenige Ausnahmen die Erbsen schon gut weggekriegt“.
Weiterlesen: In Jübek werden 50.000 Tonnen Zuckerrüben verladen
Durchschnittlicher Ertrag beim Raps
Bereits vollständig eingefahren sind Gerste und weitgehend auch der Raps. „Der Raps hat in den letzten Jahren immer etwas enttäuscht, was den Ertrag angeht“, erklärt Jens Rosenplänter. Das liege vor allem daran, dass einige sehr wirksame Pflanzenschutzmittel nicht mehr zugelassen seien und deshalb nicht mehr zur Verfügung stünden. Dessen Ölgehalt erreiche dieses Jahr immerhin durchschnittliche Qualitäten.
Der Mais braucht noch ganz viel Sonne
Für eine Prognose über den Maisertrag – er wird erst im Oktober geerntet – sei es jetzt noch zu früh, so der Agrarexperte. „Im kalten Frühjahr hat es der Mais relativ schwer gehabt, im feuchten Mai und warmen Juni hat er aber gut aufgeholt. Wir hoffen nun alle auf einen warmen September.“ Das dürfte nach dem bisherigen Verlauf des Sommers auch allen Nicht-Landwirten gut gefallen.