Schleswig-Holstein

Welche Moorflächen es in Schleswig noch gibt – und was sie für das Klima tun können

Welche Moorflächen es in Schleswig noch gibt

Welche Moorflächen es in Schleswig noch gibt

Marcel Nass
Schleswig-Holstein
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Die große naturbelassene Fläche nördlich des Holms und westlich des Holmer Noors zählt laut Stadt zu den wenigen Mooren in Schleswig. Foto: Marcel Nass

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Vereinzelt gibt es im Stadtgebiet noch Moorflächen. Diese können für den Klimaschutz eine wichtige Aufgabe Funktion erfüllen. Die Stadt will zudem mit anderen Projekten das Klima schonen.

Feuchte Moore können für den Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen. Diese Erkenntnis spielt für viele Klimaschutzprojekte längst eine übergeordnete Rolle. Der nasse Moorboden kann große Mengen an CO2 binden und trägt damit dazu bei, das klimaschädliche Gas aus der Luft zu speichern.

Holmer Noor und Burgsee sind die größten Moorgebiete in Schleswig

Meist sind große Moorflächen eher in ländlichen Gebieten zu finden. Doch auch in der Stadt Schleswig gibt es laut einer Karte des Landesamts für Vermessung und Geoinformation und des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) noch einige Flächen, die als Moor bezeichnet werden können. Die größten Moorflächen in Schleswig befinden sich demnach nördlich des Burgsees und sind im Eigentum der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten. Die einzigen größeren Moorflächen im Eigentum der Stadt sind die Flächen des Holmer Noors.

„Hier ist insbesondere das verlandete Noor westlich der Knud-Laward-Straße als Feuchtgebiet auf Niedermoorboden zu nennen, das größtenteils mit Reet bewachsen ist“, erklärt Stadtsprecherin Manuela Brodersen auf Nachfrage. Östlich der Straße gebe es zudem eine offene Wasserfläche mit moorigen Randbereichen. „Die Flächen werden vom Mühlenbach durchflossen, der von Nübel kommend nahe der A. P.-Møller-Skolen in die Schlei mündet“, so Brodersen.

Artenreiche Tier- und Pflanzenwelt in Niedermooren

Auch das Gebiet rund um den Burgsee ist laut einer Karte des LLUR als Niedermoor klassifiziert. Diese Moore haben die Eigenschaft, dass die Tier- und Pflanzenwelt aufgrund ihres vergleichsweise hohen Nährstoffgehaltes dort artenreicher ist als in Hochmooren, wobei die Anzahl der Arten je nach Kalkgehalt variiert. Unabhängig davon verfügen allerdings beide Moortypen über die Funktion der klimaschonenden Speicherung von CO2.

Ob die Moore in Schleswig demnach auch viel CO2 einspeichern und damit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist nur schwer zu beziffern. Über den ökologischen Zustand der Flächen rund um das Holmer Noor liegen laut Stadt aktuell aber zumindest keine negativen Erkenntnisse vor.

Durch seine innerstädtische Lage gebe es aber verschiedenste Einflüsse, die früher oder aktuell durch den Menschen verursacht wurden und werden. Dazu zählen unter anderem Müll, die trennende Wirkung der Straße oder das Betreten sensibler Bereiche.

Die Flächen des Holmer Noors sind als FFH-Schutzgebiet geschützt. „Weiterhin handelt es sich größtenteils um ein Trinkwasserschutzgebiet. Am Zulauf des Mühlenbachs in das Noor wird eine Ölsperre mit Sandfang unterhalten, die den Eintrag nährstoffhaltiger Sedimente reduziert“, erklärt Brodersen. Im vorletzten Jahr wurden nördlich angrenzend an das Noor die letzten Gebäude der alten Stadtgärtnerei abgerissen sowie alle befestigten Flächen entsiegelt und renaturiert.

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