Tag der Zeitungsausträger

„Wenn der Wecker klingelt: Aufstehen. Knallhart“ – Flensburger Sönke Struck ist Zusteller

„Wenn der Wecker klingelt: Aufstehen“ – Sönke Struck ist Zusteller

Flensburger Sönke Struck ist Zusteller

SHZ
Flensburg
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Sönke Struck bringt hunderten Flensburgern täglich ihre Zeitung. Foto: Marcus Dewanger/shz.de

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Am Samstag ist Tag der Zeitungsausträger. Wir stellen den Arbeitsalltag unseres Zustellers Sönke Struck vor. Für ihn hat der Job Licht- und Schattenseiten.

Es ist 1.30 Uhr. Der Wecker klingelt. Aufstehen. Was für viele Flensburger nach einer furchtbaren Vorstellung klingen dürfte, ist für Sönke Struck Alltag. Struck ist Zusteller des Flensburger Tageblatts und daran gewöhnt, aufzustehen, wenn andere tief und fest schlafen, und schlafen zu gehen, wenn andere in den Tag starten.

Mehr als 25 Jahre war der 63-Jährige bei Danfoss im Bereich Rationalisierung und Produktimplementierung beschäftigt. Dann kam die Kündigung. Seit 2018 ist Struck nun für den sh:z als Zusteller tätig.

5 Stunden unterwegs, 6 Tage die Woche

Wenn der 63-Jährige sich um 23 Uhr ins Bett legt, weiß er, dass der Schlaf nicht von allzu langer Dauer sein wird. Mit dem nächtlichen Aufstehen kommt Struck allerdings gut zurecht:

„Wenn der Wecker klingelt: Aufstehen. Knallhart.“ Das habe er schon als Kind gelernt.

Wenn sich Sönke Struck mit dem Auto auf den Weg macht, führt ihn dieser zuerst zu einem der Zeitungsdepots, in denen die tägliche Auflage ab 2 Uhr für die Zusteller bereit liegt. Dann beginnt seine Tour. Als Springer hat Struck eine feste Tour, die er täglich bedient und bekommt jede Woche zusätzliche Touren zugewiesen. Fünf Touren pro Nacht seien keine Seltenheit, sagt er. Die nächtliche Arbeit führt den Flensburger dabei manchmal bis nach Glücksburg.

Wenn nach fünf Stunden seine Schicht endet, um 6 Uhr müssen alle Zeitungen ausgeliefert sein, fährt Struck zum Bäcker und holt Brötchen, um gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin zu frühstücken. Anschließend legt er sich wieder ins Bett, um den verpassten Schlaf nachzuholen.

Der Beruf hat Licht- und Schattenseiten

Auch wenn er meist keine Probleme hat, schnell einzuschlafen, stört ihn doch manchmal, dass seine Tätigkeit ein 6-Tage-Job ist. Auch am Wochenende arbeitet er, die Nacht durchschlafen kann er so nur an einem Tag der Woche.

Und natürlich gebe es auch unangenehme Momente während der Arbeit. Im strömenden Regen oder bei Glatteis mache die Arbeit wenig Spaß. Einmal hätten ihm Jugendliche seine Karre mit den Zeitungen geklaut, wohl aus Spaß. Er habe die Diebe aber verfolgt und sich seine Karre erfolgreich zurückgeholt.

Meistens ginge es auf seinen Touren aber sehr ruhig zu. Und es gebe auch schöne Momente. Zum Beispiel wenn er auf Bezieher des Tageblatts trifft, die am Morgen dankbar und erfreut die Zeitung persönlich in Empfang nehmen.

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