Versteigerung

Wert 50.000 Euro: Münze zur Erinnerung unter dem Hammer

Wert 50.000 Euro: Münze zur Erinnerung unter dem Hammer

Wert 50.000 Euro: Münze zur Erinnerung unter dem Hammer

SHZ
Tönning
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Die Goldmedaille zu 20 Dukaten hat die Losnummer 668 und wird im Wert auf 50.000 Euro geschätzt. Foto: Lübke & Wiedemann/Künker

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Das Auktionshaus Künker versteigert eine Medaille von größter Seltenheit im Wert von 50.000 Euro. Die goldene Münze zeigt die Bastionen von Tönning und einzelne Gebäude der Stadt.

Im Jahr 1700 marschierte das dänische Heer ins Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorp ein, dessen Herzog Friedrich IV. (1695 bis 1702) mit einer Tochter des schwedischen Königs verheiratet war. Mit der Belagerung der Festung Tönning an der Eidermündung begann der Große Nordische Krieg. Trotz starkem Beschuss konnten die Schweden ihre Bastion gegen das Dreierbündnis Russland, Sachsen-Polen und Dänemark halten, nachdem ein schwedisch-holländisch-hannoveranisches Heer die Angreifer zum Rückzug zwang.

Goldmedaille erinnert an

bedeutende historische Ereignisse

Die Rache ließ nur wenige Wochen auf sich warten. Schwedens König Karl XII. griff mit seinen Verbündeten Kopenhagen an. Heute erinnert eine sehr seltene, 69,2 Gramm schwere Goldmedaille von 51,25 Millimeter Durchmesser an diese beiden bedeutenden Ereignisse der schleswig-holsteinischen und dänischen Geschichte. Und ein Exemplar davon bringt das Osnabrücker Auktionshaus Künker am Mittwoch, 26. Januar, für Sammler und Liebhaber wieder in Umlauf. Den Wert der Goldmünze schätzen Experten auf 50.000 Euro.

Medaillen wie die schwere Goldmünze im Gegenwert von 20 Dukaten wurden an Männer verliehen, die sich in großen Schlachten verdient gemacht haben. In diesem Fall wird wohl Herzog Friedrich IV. mit dem wertvollen Geschenk seine Dankbarkeit ausgedrückt und zugleich den Angriff auf Kopenhagen als erfolgreiche Rache für den Beschuss von Tönning für sich propagiert haben. „Bei so seltenen Münzen ist es ungewiss, wann wieder einmal ein Exemplar auf den Markt kommt“, sagt Dr. Andreas Kaiser, Geschäftsführer des Auktionshauses.

Der derzeitige Besitzer bleibt geheim

Wie die wertvolle Münze den Weg ins Auktionshaus nach Osnabrück gefunden hat, verrät er nicht, ebenso wie der derzeitige Besitzer – wie in Fachkreisen üblich – ein gut gehütetes Geheimnis bleibt. Kaiser weiß aber: „Der Münzmarkt ist stabil und hat zuletzt durchaus die eine oder andere Belebung erfahren. Wir bekommen immer wieder Anfragen von Menschen, die geerbte Sammlungen schätzen lassen oder beim Aufräumen des Dachbodens auf Münzen stoßen.“ Die nehme dann ein Experte von Künker in Augenschein. Bestätigt sich ihr Wert bei der Begutachtung, kaufe das Auktionshaus die Münzen an oder versteigere sie im Kundenauftrag.

Tönninger Gebäude auf der Münze zu sehen

Zurück zum Goldstück: Es wurde aller Wahrscheinlichkeit nach in Hamburg geprägt und zeigt auf der Vorderseite die Bastionen von Tönning und einzelne Gebäude der Stadt. Klar erkennbar sind: das Schloss mit seinen vier hoch aufragenden Ecktürmen und der Turm der St.-Laurentius-Kirche. Die Szenerie zeigt den Beschuss innerhalb des Belagerungswalles, während zwei feindliche Schiffe den Eidersund absperren.

Darunter ist der lateinische Schriftzug TONNINGA A(nno) O(rtus Domini) MDCC (= „für Tönning im Jahre der Geburt (des Herrn) 1700 geprägt“). Auf der Rückseite ist der Angriff auf Kopenhagen dargestellt. Über dieser Szene steht das lateinische Motto PAR PARI (reddere), was übersetzt „Gleiches mit Gleichem (vergelten)“ bedeutet. Unter dem Bild ist „Kopenhagen im Jahre der Geburt (des Herrn) 1700“ (HAFNIA A(nno) O(rtus) MDCC) zu lesen. Falls jemand mitbieten will, kann er das auf der Internet-Seite www.kuenker.de machen.

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