Energiesparen Fehlanzeige

Weshalb in Südtonderns Freibädern niemand ins kalte Wasser springen muss

Weshalb in Südtonderns Freibädern niemand ins kalte Wasser springen muss

Südtondern: Niemand muss ins kalte Wasser springen

Hagen Wohlfahrt
Südtondern
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So ist der Sommer in Südtondern. Foto: Arndt Prenzel/shz.de

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Mancherorts drehen Schwimmbad-Betreiber die Temperaturregler zurück, um Energie zu sparen. Im nördlichen Nordfriesland läuft alles weiter, wie gehabt.

In mehreren Gemeinden Südtonderns kann man im Sommer in ein öffentliches Freibad springen. Seit Mitte Mai oder Anfang Juni haben die fast ausnahmslos beheizten Bäder geöffnet.

Wie halten es die Kommunen mit dem Energiespar-Appellen der Regierung? Wo werden deshalb die Wassertemperaturen gesenkt? Das Resultat einer Blitz-Umfrage ergibt: allgemein Fehlanzeige.

Nur im Notfall wird mit Öl geheizt

Im Freibad Süderlügum ist die Notwendigkeit zum Energiesparen im Moment kein Thema. „Wir haben ja schon Solar“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Kuhn. Nur im Notfall werde mit Öl nachgeholfen, um die Wasser-Temperatur zu erhöhen. Im Moment ist das dem Vernehmen nach nicht erforderlich. 23 Grad Celsius beträgt die Temperatur aktuell.

Echt Solar

Auch in Stadum wird das Freibad mit einer Solaranlage beheizt. Solar, aber ohne Anlage, wird auch das Bad in Aventoft betrieben. „Nur von der Sonne“ werde das Wasser erwärmt, erklärt Bürgermeisterin Christine Harksen. Weshalb das Schwimmbad bei schlechtem Wetter auch gar nicht erst geöffnet wird. „Da können wir gut mit leben“, so die Gemeindechefin.

Konstante Temperatur in Klixbüll

Und was macht Klixbüll? „Runterregeln macht keinen Sinn“, sagt der stellvertretende Bürgermeister Rolf Friedrichsen. „Wir bekommen die Wärme sowieso, wir sind die einzigen Abnehmer und bezahlen jedes Jahr dasselbe.“ Aus diesem Grund ist das Bad permanent 27 Grad warm. Ein Service, damit die Besucher sich auf eine konstante Wärme freuen können.

In Risum-Lindholm dreht man den Hahn ebenfalls nicht herunter. „Wir haben circa 23 bis 26 Grad“, sagt Bürgermeister Hans Bruhn. „Das Problem des Regelns liegt in der Technik.“ So wäre es zu kompliziert, den Regelwert immer wieder zu ändern, was aufgrund der Wetterlage nötig wäre. „Wir hängen an der Fernwärme mittels Biogas“, erläutert Hans Bruhn weiter, „insofern kommen die Gemeinde keine weiteren Kosten zu.“

Biogasanlage liefert Wärme

Genauso ist es in Neukirchen: Hier herrscht eine Temperatur von 28 bis 30 Grad. Heruntergeregelt wird nicht. „Wir haben die Wärme von der Biogasanlage, uns entstehen keine Kosten“, berichtet Swen Hansen, der sich genau auskennt.

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Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“