Kriminalität

WhatsApp-Betrüger erbeuten rund 1,7 Millionen – täglich gibt es Fälle

WhatsApp-Betrüger erbeuten rund 1,7 Millionen – täglich gibt es Fälle

WhatsApp-Betrüger erbeuten rund 1,7 Millionen

Inga Gercke/shz.de
Kiel
Zuletzt aktualisiert um:
2022 tauchte die WhatsApp-Betrugsmasche erstmals in Schleswig-Holstein auf. Innerhalb eines Jahres wurden rund 1,7 Millionen Euro erbeutet. Foto: Zacharie Scheurer

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Betrug via WhatsApp – seit 2022 sind Verbrecher mit dieser Masche auch in SH erfolgreich. Mehrmals täglich sind die Kriminellen erfolgreich. Der Schaden geht in die Millionenhöhe. LKA und BKA warnen vor Kontakt mit unbekannten Nummern.

„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer.“ So oder so ähnlich beginnen die WhatsApp-Nachrichten, versandt von einer unbekannten Nummer. Antwortet die angeschriebene Person, wird sie in ein Gespräch verwickelt. Irgendwann wird sie dann aufgefordert, Geld zu überweisen.

1,7 Millionen Euro Schaden in einem Jahr – nur durch WhatsApp-Betrug

Im vergangenen Jahr konnten Betrüger so rund 1,7 Millionen Euro ergaunern – allein in Schleswig-Holstein, so Uwe Keller vom Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA). Bei dem WhatsApp-Betrug handele es sich um noch eine junge Masche. „Das Phänomen trat 2022 erstmals auf“ so Keller. Ab März 2022 seien die Fälle landesweit gravierend angestiegen. „Seitdem kam es monatlich zu rund 50 bis 70 Vollendungen“, so Keller. Insgesamt waren die Verbrecher 600 Mal erfolgreich, 3000 Versuche wurden polizeilich registriert. 

Und wie erfolgreich diese WhatsApp-Betrugsmasche ist, zeigt der Vergleich zum klassischen Enkeltrick-Betrug am Telefon: 2022 schafften es die Verbrecher 50 Mal, den Opfern Geld abzunehmen, 1500 Taten wurden durschau und zur Anzeige gebracht. Gesamtschaden: rund 1,2 Millionen Euro. 

Kaum Chancen, die Täter zu fassen

Und obwohl die Polizei Telefonnummern und Bankverbindungen hat, werden die Täter häufig nicht gefasst. „In der Regel wird das überwiesene Geld vom ersten Konto sofort mehrfach weitertransferiert, um den Weg zu verschleiern. Und nicht selten landet das ergaunerte Geld schließlich im Ausland“, sagt Uwe Keller. 

Und auch bei den Telefonnummern kommen die Beamten nicht weiter: Die Anschlussinhaber existierten in den allermeisten Fällen schlicht nicht – oder sie seien mit falschen Personalien hinterlegt sind.

BKA gibt Tipps

Auf keinen Fall solle man auf die Geldforderungen eingehen oder unbekannte Rufnummern speichern, empfiehlt das Bundeskriminalamt. Man solle eher versuchen, den vermeintlichen Angehörigen unter der „alten“ Rufnummer anzurufen.

Unter www.polizei-beratung.de oder unter www.bka.de gibt es weitere Verhaltensregeln.

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