Schleswig-Holstein

Wie Naturschützer die Heide auf Sylt 2023 in Schuss halten wollen

Wie Naturschützer die Heide auf Sylt 2023 in Schuss halten wollen

Wie Naturschützer die Heide auf Sylt in Schuss halten wollen

Frank Deppe
Schleswig-Holstein
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Maike Lappoehn und Dr. Roland Klockenhoff vor dem Heideareal, das nun einer gründlichen Pflege unterzogen wird. Foto: Frank Deppe

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Die Heideflächen auf Sylt sind ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Gleich mehrere Areale sollen in diesem Jahr gründlichen Pflegemaßnahmen unterzogen werden.

Die Problematik ist bekannt und konstant. Einerseits kann die Insel mit dem Superlativ aufwarten, rund die Hälfte aller Heidegebiete in Schleswig-Holstein zu besitzen. Andererseits müssen die Naturschützer ständig ein Auge darauf haben, dass die Bestände nicht schwinden: Es drohen die Überwucherung durch Büsche und Bäume ebenso wie eine Überalterung der Heide.

Land fördert Pflege der Heide auf Sylt

Daher finden regelmäßige, vom Kreis Nordfriesland organisierte Pflegemaßnahmen statt – so auch 2023. „Wir sind froh, dass auch in diesem Jahr wieder Fördergelder seitens des Landes fließen“, berichtet Dr. Roland Klockenhoff, Vorsitzender der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Die Pflegemaßnahmen konzentrieren sich 2023 auf mehrere Areale bei List, Kampen, Wenningstedt und Morsum; das größte Projekt indes beginnt nun südöstlich von Munkmarsch.

Rund sechs Hektar umfasst die Heidefläche östlich der Kreisstraße vor dem Ortseingang. Außer der Beweidung durch die Wanderschafherde, die auch in diesem Frühling wieder nach Sylt kommt, wurde hier bis dato noch nichts unternommen. „Es besteht daher ein großer Nachholbedarf“, sagt Maike Lappoehn, Geschäftsführerin der Naturschutzgemeinschaft Sylt, und weist auf die zahlreichen Heckenrosen- und Brombeerbüsche sowie Gehölze im Gelände.

„Mit dem Einverständnis der Eigentümer – die Evangelische Kirchengemeinde und ein Privatmann – wird eine Fachfirma in Kürze mit den Pflegemaßnahmen beginnen, die bis Ende Februar vor Beginn der Brut- und Setzzeit abgeschlossen werden“, erklärt Klockenhoff. Zum einen werden in diesem Zuge Bagger die Büsche ausgraben, zum anderen Bäume abgeholzt.

Heideflächen auf dem Flughafen bleiben akuter Fall

„Bereits in den Vorjahren haben die Sylter Naturschutzvereine und der Landschaftszweckverband Sylt gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgreich Pflegemaßnahmen für die Sylter Heiden und deren Artenschutz umgesetzt“, so Klockenhoff, der auf weitere Fortsetzungen hofft: „Die großen Heideflächen auf dem Flughafen etwa bleiben ein akuter Fall.“

Die Heideflächen, weiß Maike Lappoehn, seien ein wichtiger Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, die zum Teil vom Aussterben bedroht sind. Denn nicht nur die drei Heidearten Krähenbeere, Glockenheide und Besenheide sind auf den kargen, nährstoffarmen Böden vertreten, sondern auch zum Beispiel das Gefleckte Knabenkraut, Arnika, Sonnentau und Lungenenzian. Brandgänse und Lerchen brüten gerne in der Heide, Bienen und Hummeln sammeln hier fleißig Honig

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