Kommunalwahl 2023 in SH

Wie der SSW in Kappeln „die Großen ärgert“

Wie der SSW in Kappeln „die Großen ärgert“

Wie der SSW in Kappeln „die Großen ärgert“

Rebecca Nordmann/shz.de
Kappeln
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Stefanie Weide holte für das SSW das Überraschungs-Direktmandat in Ellenberg. Foto: Elena Habicht/shz.de

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Direktmandat im ersten Anlauf: Viel besser konnte es für Kappelns neue Stadtvertreterin Stefanie Weide nicht laufen. Aber nicht nur ihr SSW zählt zu den Gewinnern dieser Kommunalwahl.

Die Anzahl der Kappelner Stadtvertreter entspricht mit 19 Mitgliedern wieder der Zahl, die das Gemeinde- und Kreiswahlgesetz für eine Stadt dieser Größenordnung festsetzt. Bislang gehörten 25 Kommunalpolitiker dazu, sodass es auch ohne Corona-Pandemie im Sitzungssaal eng zuging. Vertreten sind mit CDU, SPD, Grünen und SSW die vier Parteien und mit der LWG die Wählergemeinschaft, die auch bislang zum höchsten politischen Entscheidungsgremium Kappelns gehörten.

Der Wahlabend selbst brachte einige Überraschungen – die größte: das Direktmandat für den SSW in Ellenberg. „Ich habe nicht wirklich damit gerechnet“, sagte am Morgen danach auch Stefanie Weide, die Vorsitzende des SSW, der eben das im ersten Anlauf gelungen war. Gleichwohl habe sie positive Rückmeldungen während der Wahlkampf-Phase erhalten und gedacht: „Vielleicht wird es ja was, und wir können die Großen ein bisschen ärgern.“ Am Ende des Abends sollte der SSW einen Stimmengewinn von 7,6 Prozent erreichen.

Leicht hinzugewonnen, nämlich 1,6 Prozent, hat auch die SPD, die zwar der CDU nicht den Status als prozentual stärkste Fraktion streitig machen, aber ihr dafür zwei Direktmandate mehr abnehmen konnte als vor fünf Jahren.

CDU, Grüne und LWG müssen derweil Stimmverluste hinnehmen – am deutlichsten ist das bei der LWG der Fall mit einem Minus von 4,3 Prozent. Die CDU verliert 3,4 Prozent, die Grünen verlieren 1,4 Prozent.

Bei der nun auf 19 Sitze reduzierten Stadtvertretung müssen CDU, SPD, Grüne und LWG Sitze abgeben, lediglich der SSW gewinnt einen Sitz hinzu.

CDU und SPD können Bürgervorsteher vorschlagen

Interessant könnte unter den neuen Gegebenheiten auch die Sitzverteilung in den Ausschüssen werden: Dort greift, das erläuterte der Büroleitende Beamte Jörg Exner, bei jeweils zwei von zehn Sitzen das Losverfahren zwischen CDU, SPD und Grünen. Und: Weil CDU und SPD beide jeweils fünf Kandidaten in die neue Stadtvertretung schicken, habe auch beide ein Vorschlagsrecht für den neuen Bürgervorsteher oder die neue Bürgervorsteherin.

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