Verkehr in Husum

Wie die Stadt die Gefahren für Radfahrer in der Norderstraße entschärfen will

Wie die Stadt die Gefahren für Radfahrer in der Norderstraße entschärfen will

Wie die Stadt die Gefahren für Radfahrer entschärfen will

SHZ
Husum
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Lieferverkehr, am Straßenrand stehende Autos und Radfahrer, die die schmale Norderstraße in beiden Richtungen befahren dürfen – wenn jetzt noch ein Bus kommt, wird es eng. Foto: Stefan Petersen/shz.de

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Der Bereich zwischen Marienkirche und Schulstraße ist ein gefährliches Nadelöhr – viele Autofahrer missachten das Halteverbot, was die Fahrbahn verengt und damit Radfahrer gefährdet.

Die Schiffbrücke ist nicht der einzige Bereich in Husum, wo aktiv an einer Verkehrsberuhigung gearbeitet wird: Auch die Norderstraße mit ihrem seit 1997 in Gegenrichtung zugelassenem Radverkehr und den vielen Parksündern bereitet Sorgen – und das seit Jahren. Jetzt hat sich die Verwaltung Möglichkeiten ausgedacht, wie man der Situation dort Herr werden könnte. Und zunächst einmal die Betroffenen über die Pläne informiert.

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„Am 19. Januar haben wir etwa 80 bis 100 Schreiben an Anlieger und Gewerbetreibende verschickt und ihnen die Möglichkeit zur Stellungnahme bis zum 15. Februar gegeben“, erläuterte Ordnungsamts-Chef Malte Hansen den Mitgliedern des Bauausschusses. Leider seien nur vier Rückmeldungen eingegangen. „Aber immerhin war in diesen allgemeine Zustimmung erkennbar, ansonsten ging es mehr um Einzel-Problematiken.“

Ein gefährlicher Bereich besonders für Radfahrer

Und zu welchen Ergebnissen ist die Stadt gekommen? „Unsere Ausgangslage in diesem Bereich zwischen Marienkirche und der Kreuzung Schulstraße ist eine sechs Meter breite Fahrbahn, die beidseitig durch Hochbord eingefasst ist“, sagte Hansen. Wobei die in Konkurrenz zur Fahrbahn stehenden Gehwege auf der Nordseite sehr viel Fläche beanspruchen. „Und von wenigen Ausnahmen abgesehen besteht am rechten Fahrbahnrand eingeschränktes Halteverbot, das sehr häufig missachtet wird.“ Wenn dann noch die Busse durch das Nadelöhr fahren, wird es eng – und für entgegenkommende Radfahrer unter Umständen gefährlich.


Dem, so Hansen weiter, könne man mit einer Differenzierung der Regelungen zum Halten und Parken je nach Tageszeit begegnen: „Im Ausgleich der Interessen der Anlieger-Geschäfte und der Sicherheit des Radverkehrs.“ Im Klartext: „Den Lieferverkehr auf Tageszeiten mit vergleichsweise wenig Radverkehr beschränken und die Ladezonen deutlich kennzeichnen und zu Tageszeiten mit hoher Radverkehrsdichte die Halteverbote in dem Bereich verschärfen.“ Und strenger zu kontrollieren. Nachts könnten diese Regelungen dann „liberalisiert“ werden. „In der Nacht findet ohnehin keine Überwachung durch das Ordnungsamt statt.“

Absolutes Halteverbot ohne Ausnahmen

Das Gremium nahm die Ausführungen des Ordnungsamtsleiters wohlwollend zur Kenntnis. Aber ob man nicht bei den strengen Kontrollen „großzügig“ verfahren könnte, wenn etwa Menschen dort abgesetzt werden, die durch Alter oder Behinderung „schwergängig“ seien, wollte Stephan Richter (SPD) wissen. Dem musste Malte Hansen allerdings eine eindeutige Absage erteilen: „Ein absolutes Halteverbot ist ein absolutes Halteverbot.“

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