Schleswig-Holstein

Wie Ukrainer in Kropp ihr Weihnachtsfest gefeiert haben

Wie Ukrainer in Kropp ihr Weihnachtsfest gefeiert haben

Wie Ukrainer in Kropp ihr Weihnachtsfest gefeiert haben

Ute Reimers-Raetsch
Kropp
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Lieder singen und Zusammensein gehört zur ukrainischen Weihnacht dazu. Foto: Ute Reimers-Raetsch

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Für die orthodoxe Kirche beginnt die Weihnachtszeit erst am 6. Januar. Das gilt demnach auch für die vielen Ukrainer, die zurzeit in Kropp leben. Im Haus Zoar wurde das Fest nun – trotz der bedrückenden Lage im Heimatland – zusammen gefeiert.

In Deutschland beginnt das Weihnachtsfest mit dem Heiligen Abend am 24. Dezember – so ist es im gregorianischen Kalender festgelegt. Für die Ukrainer in Deutschland sieht das allerdings etwas anders aus. Sie feiern Weihnachten erst ab dem 6. Januar, denn die orthodoxe Kirche richtet sich nach der Zeitrechnung des julianischen Kalenders.

Landestypische Speisen und Kuchen zum Weihnachstfest

In Kropp hatten ukrainische Geflüchtete am 7. Januar als Dankeschön für Lotsen und andere Helfer aus dem Amt zur Weihnachtsfeier eingeladen. Im Haus Zoar war der Weihnachtsbaum festlich geschmückt. Die Frauen hatten landestypische Speisen zubereitet und Kuchen gebacken.

Traditionell beginnt die Weihnachtszeit der orthodoxen Kirche mit einer Fastenzeit am 28. November. In diesen 40 Tagen vor dem Fest wird auf tierische Produkte wie Fleisch, Milch, Käse, Butter und Eier verzichtet und nur zu bestimmten Tageszeiten gegessen. Der 6. Januar wird als Heiliger Abend gefeiert. 

Sobald am Abend der erste Stern am Himmel sichtbar ist, wird das Gericht „Kutja“ gereicht. Das ist ein süßer Getreidebrei mit Nüssen, Honig, Mohn und Rosinen. Zudem ist es alter Brauch, dass zum Festmahl nach dem Gottesdienst zwölf Speisen gereicht werden.

Der 7. Januar ist in der Orthodoxie der 1. Weihnachtstag. Ab diesem Tag besucht und beschenkt man die Familie. Einen besonderen Stellenwert nehmen bei diesen Besuchen die Paten ein. Auf den Dörfern ziehen die Sternsinger mit Stern und Glocke von Haus zu Haus und sammeln Geld und Süßigkeiten.

Mit den Gedanken bei den Liebsten in der Heimat

In der Heimat Ukraine ist Weihnachten ein fröhliches Familienfest. Unter dem Schatten des Krieges in ihrem Land überwog in diesem Jahr deutlich spürbar die Sorge um die Angehörigen und Freunde, die in der Ukraine geblieben sind. „Niemand ist freiwillig hier und die Geschehnisse in der Ukraine kann man nicht schönreden“, sagte zum Beispiel die Ukrainerin Katharina. Dennoch wurde gegessen und getrunken, gesungen und musiziert – und alle waren mit den Gedanken bei den Liebsten in der Heimat.

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