Marienhölzung in Flensburg

Wildgehege erlebt seit Corona einen enormen Besucheransturm

Wildgehege erlebt seit Corona einen enormen Besucheransturm

Wildgehege erlebt seit Corona einen enormen Besucheransturm

SHZ
Flensburg
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Der weiße Platzhirsch namens Nathan gönnt sich umringt von einigen Weibchen und Kälbern eine Ruhepause im Damwild-Gehege. Foto: Michael Staudt / SHZ

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Besonders an Wochenenden kommen viele Familien mit ihren Kindern vorbei. Das Wildgehege ist Teil des Erholungswald-Konzeptes, zu dem die Marienhölzung gehört.

Während sich der weiße Platzhirsch Nathan zusammen mit den sechs Damwild-Weibchen und fünf Kälbern eine Pause gönnt, sind die drei Bachen im benachbarten Schwarzwild-Gehege wie immer auf Futtersuche. Seelenruhig pirscht sich eine Bache an den Zaun in der Nähe des Besucherganges heran, um dort den Mais zu verspeisen, den Michael Gräf vom TBZ vorher ausgelegt hat. Die Bache humpelt etwas.

Das sei aber kein Grund zur Sorge, weiß Gräf. „Untereinander zanken sich die Tiere auch mal, und da kann es natürlich zu Verletzungen kommen. Oder aber sie vertreten sich im Gehege. Das ist aber alles noch harmlos. Bei schlimmeren Verletzungen und Krankheiten holen wir dann aber natürlich einen Tierarzt.“

Wildgehege als Teil des Erholungswaldes

Es ist ein normaler, fast schon ruhiger Tag im Flensburger Wildgehege in der Marienhölzung. Seit den 70er-Jahren gehören die beiden nebeneinander liegenden Gehege für Dam- und Schwarzwild als Hauptattraktion zum Erholungswald Marienhölzung. „Das ist tatsächlich auch der Hauptnutzen, den wir aus der Pflege dieses Geheges ziehen. Es soll den Menschen Freude bereiten und seinen Teil zum Konzept eines Erholungswaldes beitragen“, erklärt Michael Gräf.


Vor einiger Zeit, so berichtet Gräf, gab es mal den Versuch, die Marienhölzung als Naturschutzgebiet auszuweisen. Einige Attraktionen, die den Erholungswald heute ausmachen, dürfte es dann aber wohl nicht mehr geben.

„Ein Naturschutzgebiet beißt sich ja mit dem Konzept eines Erholungswaldes. In einem Naturschutzgebiet dürfte man nur auf den Wegen bleiben, um die Tierwelt nicht zu stören. Mit unserem Wildgehege wollen wir ja aber erst recht, dass die Menschen auch mal Tiere zu Gesicht bekommen, die sie hier in Flensburg ansonsten wohl eher nicht antreffen würden“, sagt Gräf.

Keine Einnahmen durch Eintrittsgelder

Das Wildgehege wird vom TBZ betrieben. Einnahmen durch Eintrittsgelder gibt es nicht. Auch das würde sich mit dem Konzept eines Erholungswaldes kaum vereinbaren lassen. Große und aufwändige Pflegearbeiten sind daher auch relativ selten, erklärt Gräf. „Die meisten Arbeiten verrichten die Tiere quasi von selbst. Wir füttern drei Mal die Woche. Das Mähen übernehmen die Hirsche zum Beispiel durch das Fressen von Gras. Ansonsten steht höchstens mal die Reparatur eines Zaunes oder etwas Ähnliches an.“


Seit Beginn der Corona-Pandemie erlebt der das Wildgehege dabei einen enormen Besucherandrang. Besonders an den Wochenenden zieht es zahlreiche Menschen, überwiegend Familien mit ihren Kindern, in die Marienhölzung. „Besonders an sonnigen Tagen ist das Gehege die Hauptattraktion bei uns. In Corona-Zeiten ist es natürlich auch eine gute Möglichkeit, um an der frischen Luft dem Alltag zu entfliehen“, sagt Michael Gräf.

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Fütterung mit Brot und Nudeln verboten

Gefüttert werden dürfen die drei Wildschweindamen im Schwarzwildgehege dabei allerdings nicht. Grund dafür sei die afrikanische Schweinepest, so das TBZ. Das Damwild im benachbarten Gehege hat es etwas besser. Dort dürfen die Tiere mit Äpfeln, Karotten und Kastanien gefüttert werden. Brot und Nudeln sind dagegen tabu.

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