Lesestoff unterm Weihnachtsbaum

Winter auf Föhr: Diese zehn Kinderbücher empfehlen Wyker Buchhändler

Winter auf Föhr: Diese zehn Kinderbücher empfehlen Wyker Buchhändler

Winter auf Föhr: Diese Kinderbücher empfehlen Buchhändler

Anna Goldbach
Wyk auf Föhr
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Welche Kinderbücher empfehlen Wyker Buchhändler und Buchhändlerinnen? Wir haben nachgefragt – unter anderem bei Kirsten Müller-Weckenmann. Foto: Anna Goldbach/shz.de

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Dass Kinder früh ans Lesen herangeführt werden, sei wichtig. Darin sind sich die Wyker Buchhändler einig. Und weil Kindern laut einer Umfrage der Stiftung Lesen immer weniger vorgelesen wird und Weihnachten immer näher rückt, haben wir die b...

Mit Ronja Räubertochter über den Höllenschlund springen, der ihr das Fürchten lehrt, die Schule der Magischen Tiere oder doch Hogwarts besuchen oder mit Momo und Kassiopeia die Zeit vor den grauen Herren retten – das alles ermöglichen Bücher. Wenn man sie denn liest – oder im Fall von Kinderbüchern vorgelesen bekommt.

Wie aus einer Umfrage der Stiftung Lesen hervorgeht, sind das längst nicht alle Kinder. Fast 40 Prozent der Kinder zwischen einem und acht Jahren wird nie oder wenig vorgelesen. Seit 2019 habe sich der Anteil der Kinder, denen nie vorgelesen wird, mehr als verdoppelt. Aus diesem Grund und weil ein Buch unterm Weihnachtsbaum nun wirklich nie schaden kann, haben wir uns in Wyker Buchhandlungen auf die Suche nach den schönsten und gefragtesten Kinderbüchern mit dem besonderen Etwas gemacht.

„Wir verkaufen immer noch sehr viele Kinderbücher, ich glaube auch, dass auf der Insel noch sehr viel vorgelesen wird“, sagt Kirsten Müller-Weckenmann, Inhaberin der Wyker Buchhandlung.

Eine ihrer Empfehlungen ist die Reihe „Das geheime Leben der Tiere“ aus der bereits fünf Bücher erschienen sind. „Die bestechen dadurch, dass es eine Mischung aus Sachbuch und Geschichte ist“. Das Buch sei für Kinder ab acht Jahren geeignet. Der Charme der Reihe bestehe auch darin, dass der Loewe-Verlag im Rahmen der Reihe alle Klimazonen abdecken will. So spielen die ersten beiden Bände im Ozean, der Protagonist ist ein kleiner Seehund.

„Die Teile drei und vier beschäftigen sich mit dem Wald“. Hier wird unter anderem das Leben einer weißen Wölfin von der Geburt bis zum Tod begleitet: „Es ist aber nicht traurig, sondern einfach ihr Leben – jeder muss irgendwann sterben“. Die Reihe würde gut verkauft – auch, weil Müller-Weckenmann sie gerne empfiehlt.

„Kinderbücher zum Vorlesen gibt es eine ganze Menge“. Neu seien die Geschichten um „Snöfrid“. Davon gibt es auch eine Wintergeschichte, die sie als „süß illustriert“ beschreibt.

Ein absoluter Dauerbrenner seien „Die Muskeltiere“ von Ute Krause aus dem Jahr 2014. Die Geschichte dreht sich rund um Mäuserich Picandou, der in einem Hamburger Delikatessengeschäft lebt. Als der Laden schließen muss, landet Picandou bei Maus Pomme de Terre, Hamster Betram von Backenbart und Ratte Gruyère Réserve am Hamburger Hafen. Zu allem Überfluss hat die Ratte ihr Gedächtnis verloren, glaubt nun sie sei ein Maus. Die Abenteuer der Muskeltiere haben es sogar ins Fernsehen geschafft. Als Zeichentrickserie sind sie auf Kika zu sehen, so die Buchhändlerin.

Die „alten“ Klassiker werden abgelöst: „Harry Potter“ ist die neue „Pippi Langstrumpf“

Klassiker von Lindgren, Ende und Preußler seien nicht mehr so nachgefragt. Als „neuer“ Klassiker hingegen wird Harry Potter gehandelt. „Da kommen jetzt die Kinder der Eltern, die damals auf die neuen Bände warten mussten“, freut sie sich. „Die können das ja jetzt einfach in einem Rutsch weglesen“.

Grundsätzlich seien seit dem Erscheinen der Geschichten rund um den Zauberer Fantasybücher, gerne auch Reihen, gefragt – auch in der Kinder- und Jugendliteratur. „Bei Mädels funktioniert auch die Kombination aus Romantik und Fantasy sehr gut“.

Von Spinnen und Weihnachten

„Hier habe ich eine Adventsgeschichte, das passt ja jetzt auch ganz gut“, sagt Jon Erik Moll, Inhaber von „Bücher und Meehr“, während er „Du spinnst wohl!“ aus dem Regal zieht.

Das Kinderbruch von Kai Pannen dreht sich rund um die grummelige Spinne Karl-Heinz, der die Fliege Bisy ins Netz geht. Ein vorzüglicher Festtagsbraten, der, nach Spinnenart zum Paket verschnürt, bis Heiligabend im Netz baumeln soll – so zumindest der Plan der Spinne. Für Bisy heißt das: 24 Tage, um der Spinne so richtig auf die Nerven zu gehen und ihr Schicksal so vielleicht abzuwenden.

Bei den Büchern zum Vorlesen hat Moll gleich zwei Favoriten: Zum einen „Richtig gute Freunde“, eine Geschichte rund um Strandbär, Gans Lilou und die besondere Freundschaft der beiden doch sehr verschiedenen Protagonisten. „Das macht richtig Spaß“, so der Buchhändler.

Ein weiterer Favorit ist die Geschichte von Mäuserich Pete, der durch eine alte vergilbte Tagebuchnotiz seines Urahns von einem Schatz erfährt, der auf dem Meeresgrund versteckt sein soll. Diesen will Pete mit Hilfe seines Mäuseprofessors natürlich bergen. „Es geht um den Erfinder Edison und alles, was er so beeinflusst hat“, erläutert Jon Erik Moll noch. Auch die Illustrationen seien sehr sehenswert, findet er.

Für die Größeren, die selbst lesen, empfiehlt Moll die Reihe „Die Schule der Magischen Tiere“, wo die Kinder, wenn sie Glück haben, einen Freund fürs Leben finden. Nämlich ein magisches Tier, das sprechen kann und sie im Alltag begleitet. Mit Zuordnung des Magischen Tieres, fangen die Abenteuer dann erst so richtig an.

Kinder- und Jugendbücher seien als Warengruppe nach wie vor ein wichtiger Bereich, erzählt Moll dann. „Aber seien wir ehrlich: Es wird immer schwieriger, gerade, wenn die Kiddies nicht von klein auf beigebracht bekommen, was Bücher sind und wie man mit ihnen umgeht“, teilt er seine Beobachtungen mit. Heute seien die Ablenkungsmöglichkeiten viel größer und vielfältiger als in seiner Kindheit „und damit muss so ein Buch dann eben konkurrieren“.

Um so wichtiger sei es – schon im Kindergarten- und Grundschulalter – dass Kinder früh an Bücher herangeführt würden. Moll hat die Lindgren-Klassiker übrigens noch im Laden. Auch er bestätigt, dass die Nachfrage nicht mehr so hoch sei, wie vor einigen Jahren. Es kämen aber doch immer mal wieder Kunden, die nach Michel, Ronja oder Lotta verlangen.

Empfehlungen von „bubu“ am Sandwall

Eine, die auf Astrid Lindgren setzt, ist Sonja, Mitarbeiterin bei „bubu, der bunte buchladen“ am Sandwall. „Das funktioniert, es sind einfach Klassiker“, sagt sie. Am meisten nachgefragt sei dabei „Pippi Langstrumpf“.

Die Geschichte ihres Hundes „Schnubbel“ hat die Föhrer Illustratorin Maggy Fischer in diesem Jahr herausgebracht. Erstmals mit eigenen Texten nimmt Fischer große und kleine Hundefans mit in den Alltag des Vierbeiners. Eine Empfehlung, findet man bei bubu.

Die Bilderbuchbande sei eine Neuerscheinung mit viele verschiedenen Geschichten. „Da hat jeder was von“, ist sich die Verkäuferin sicher. „Von den Zeichnungen her ist es toll gemacht“. Außerdem seien die Geschichten teils so unbekannt, dass das Buch auch für Eltern interessant sei – perfekt zum Vorlesen also.

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