Schleswig-Holstein

Wintereinbruch in SH sorgt für Chaos auf Straßen und Schienen

Wintereinbruch in SH sorgt für Chaos auf Straßen und Schienen

Wintereinbruch sorgt für Chaos auf Straßen und Schienen

Sarah Sauerland/shz.de
Schleswig-Holstein
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Überall in SH - wie hier in der Flensburger Bismarckstraße - stockte der Verkehr am Mittwochmorgen. Foto: Sebastian Iwersen/shz.de

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Rutschige Angelegenheit auf den Autobahnen und Landstraßen in Schleswig-Holstein: Auf der A7 kam es zu mehreren Glätteunfällen. Auch im ÖPNV kam es zu Beeinträchtigungen.

Mit Teils über 20 Zentimetern Höhe überraschte der Schnee in der Nacht zum Mittwoch weite Teile Schleswig-Holsteins. Der heftige Wintereinbruch sorgte auch auf den Straßen im Land für Chaos. So vermeldete etwa die Leitstelle Nord in Harrislee am Mittwochmorgen an die 50 wetterbedingte Einsätze.

In Meyn, Selk und Rabenkirchen-Faullück im Kreis Schleswig-Flensburg habe es auch Verletzte gegeben, „ansonsten bleibt es bislang bei Blechschäden“, heißt es aus der Leitstelle. Vielerorts gehe nichts mehr, Autos rutschten von der Straße, Lkw und Busse stellten sich quer.

Die Leitstelle West meldete für die Kreise Dithmarschen, Steinburg und Segeberg bis 8 Uhr 20 Unfälle. Mit dem einsetzenden Berufsverkehr verzeichnete die Regionalleitstelle Kiel mehr als 63 Unfälle. Auch hier blieb es meist bei Blechschäden. Im Süden kam es vor allem im Kreis Stormarn zu Unfällen. Dort gingen rund 25 Meldungen ein.

Busverkehr vielerorts am Abend eingestellt

So auch in Flensburg, wo bereits am späten Dienstagabend zwei Linienbusse verunglückten. Einer kollidierte mit einem Ampelmast, ein weiterer stellte sich am ZOB quer. Der Linienbetreiber Aktiv-Bus stellte daraufhin den Busverkehr ein. Am Mittwochmorgen konnte der Linienbetrieb wieder aufgenommen werden.

Auch in anderen Städten in Schleswig-Holstein lief der Busverkehr am Mittwochmorgen nur mit Beeinträchtigungen wieder an - etwa in Kiel und im Kreis Ostholstein.

Züge verspäten sich und fallen aus

Wetterbedingte Einschränkungen gab es auch bei der Bahn: So fielen am Morgen etwa zwischen Niebüll und Westerland Züge aus, später kam es zu Verspätungen. Gleiches galt für die Autozüge.

Probleme mit den Weichen sorgten auch im Raum Kiel für Verspätungen. Züge aus Schleswig-Holstein in Richtung Hamburg endeten in Hamburg-Altona, Hamburg-Dammtor und der Hauptbahnhof konnten witterungsbedingt nicht angefahren werden.

Chaos im Berufsverkehr

Am Mittwochmorgen setzte sich das Chaos auf den Straßen fort, auf vielen Hauptverkehrsadern in Flensburg kam der Verkehr zum Erliegen.

Auch rund um Schleswig sorgte der Schnee für einige Unfälle. So geriet am frühen Morgen ein Schulbus bei Borgwedel bei dem Versuch, eine Rechtskurve zu nehmen, ins Rutschen und landete auf dem Seifenstreifen.

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde blieben am Morgen zahlreiche Lkw liegen, weil sie an den Steigungen abrutschten. Fast überall im Kreisgebiet staute sich der Verkehr. So auch vorm Kanaltunnel in Richtung Norden. Der Verkehr aus Kiel staute sich gegen 8.15 Uhr bis zur Eisenbahnhochbrücke zurück.

Behinderungen gab es auch in Neumünster sowie im Umland. Auf der B205 im Bereich der Boostedter Straße hatte sich ein Lkw im Schnee festgefahren. Auf der B430 bei Hohenwestedt kam ein Laster eine Anhöhe nicht herauf. Auch hier gab es bereits mehrere kleine Unfälle mit Blechschäden.

Schneefall und Glätte in Schleswig-Holstein: Zahlreiche Unfälle auf der A7

Gegen 2.30 Uhr verunglückte auf der A7 in Fahrtrichtung Norden zwischen den Anschlußstellen Schuby und Tarp ein Sattelzug. Der Fahrer kam von der Straße ab, landete im Graben und musste herausgeschleppt werden. Auf der Autobahn bei Owschlag ist am frühen Morgen zudem ein Lkw umgekippt.

Auch weiter Südlich krachte es aufgrund der Glätte: In Richtung Norden auf Höhe der Raststätte Holmmoor ist ein Transporter in die Mittelschutzleitplanke gefahren, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. In der Folge habe es durch den Rückstau einen weiteren Unfall gegeben. Nach bisherigem Kenntnisstand sei eine Person leicht verletzt worden.

Eine Fahrspur sei wieder freigegeben worden, damit sich der längere Stau etwas auflösen könne. In Hamburg führten der Unfall und die dadurch bedingte Ableitung des Verkehrs zu einem Stau von vier Kilometern Länge zwischen Schnelsen-Nord und Stellingen.

Außerdem ist zwischen Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg in Fahrtrichtung Hamburg ein Sattelzug in die Leitplanke gefahren, wie ein Polizeisprecher weiter sagte. Dort gab es zunächst eine Vollsperrung, die noch länger andauern könnte.

A23 bei Elmshorn vorübergehend gesperrt

Auch auf der A23 kam es in der Nacht zu einem Glätteunfall. Gegen 3 Uhr verlor der Fahrer eines Transporters auf der A23 zwischen den Anschlussstellen Horst/Elmshorn in Richtung Elmshorn die Kontrolle über sein Fahrzeug und stieß in die Mittelschutzplanke. Der 33-Jährige wurde leicht verletzt. Etwa eine Dreiviertelstunde war die A23 in Fahrtrichtung Süden gesperrt, bis der Verkehr über den linken Fahrstreifen abgeleitet wurde.

(Mit dpa-Material)

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