Jugendvollversammlung in NF
Das wollen junge Leute: Mehr Angebote für ÖPNV, Digitalisierung und LGBTQ-Community
Junge Leute wollen nehr Angebote für ÖPNV, Digitalisierung und LGBTQ-Community
Junge Leute: Mehr ÖPNV, Digitalisierung und LGBTQ-Angebote
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Bis hin zu einem Antragsrecht für den Kreistag kann sich die Jugend Nordfrieslands Mitwirkung vorstellen. Das machten ihre Vertreter jetzt deutlich. Und sie hatten gleich Ideen zu Inhalten und Beteiligungsformaten.
Junge Menschen wollen mitreden und mitgestalten. Dafür hat jetzt die erste Jugendvollversammlung Nordfrieslands Weichen gestellt. 38 Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren suchten in der Aula der Beruflichen Schule in Husum nach Formaten, um direkten Einfluss auf die Entwicklung des Kreises nehmen zu können. Kreis Nordfriesland und Kreisjugendring hatten eingeladen.
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Die Klassen- und Schulsprecher, Mitglieder politischer Jugendorganisationen sowie Ehrenamtliche in Vereinen hatten klare Vorstellungen, was sich in ihrer Heimat verbessern ließe. Beispielhaft nannten sie Klima- und Umweltschutz, einen günstigen Personennahverkehr, mehr soziale Gerechtigkeit und Digitalisierung sowie ein wachsendes Angebot für die Gemeinschaft der Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung (LGBTQ).
Bereits 2018 hatte der Kreistag beschlossen, eine aktive Kinder- und Jugendbeteiligung zu etablieren und dafür 10.000 Euro bereitgestellt. Landrat Florian Lorenzen hielt gleich zu Beginn fest: „Die Bevölkerung besteht nicht nur aus Erwachsenen, sondern genauso aus jungen Menschen, die das gleiche Recht haben, mitzureden. Bislang fehlen dafür dauerhafte Rahmenbedingungen.“
Erfolgsmodelle machen Mut
Wie es gehen kann, präsentierten der Norstedter Jugendgemeinderat, der Kinder- und Jugendbeirat Ahrensburg, das Jugendwerk im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg, das Planspiel „Jugend im Kreistag“ des Kreises Dithmarschen sowie die Jugendaktionskonferenz-SH.
Antragsrecht für den Kreistag?
In einer überaus kreativen Diskussion entwickelten die Jugendlichen auch prompt Modelle, wie es nun weitergehen könnte. Sie denken an ein kreisweites Gremium, das Anträge entwickelt und in den Kreistag einbringt. Ob Online-Sitzungen, eigene Ausschüsse, digitale Wahlen oder wechselnde Mitglieder – für die Gruppe war vieles durchaus denkbar.
Danny Greulich (Bündnis 90/Die Grünen) ist zweiter stellvertretender Kreispräsident. Er versprach, die Ideen der Jugendvollversammlung am 12. November in Garding dem Kreistag vorzustellen, und lud die Gruppe zu der Sitzung ein.