Bahnstreik in Deutschland

Zugausfälle in SH dauern an – Gewerkschaft GDL mit Streik zufrieden

Zugausfälle in SH dauern an – Gewerkschaft zufrieden

Zugausfälle in SH dauern an – Gewerkschaft zufrieden

SHZ
Kiel/Hamburg/Flensburg
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Nur wenige Reisende sind im Hauptbahnhof während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL unterwegs. Foto: Bodo Marks/shz.de

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Auch am Donnerstag müssen sich Reisende im Norden auf Zugausfälle, Verspätungen und Ersatzfahrpläne einstellen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zeigt sich beeindruckt von der hohen Streikbeteiligung.

Wegen des bundesweiten Bahnstreiks ist auch am Donnerstag im Norden mit massiven Beeinträchtigungen im Zugverkehr zu rechnen. Bereits am Mittwoch waren sowohl der Regionalverkehr in Schleswig-Holstein als auch der S-Bahn-Betrieb in Hamburg stark eingeschränkt.

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„Genauso wird es heute weitergehen“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) des Bezirks Nord.

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Schlechte Zeit für Touristen

Leid tun würde es dem Sprecher für die Reisenden – sie müssen sich weiterhin auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Trotzdem sei die Bilanz von Mittwoch beeindruckend. „Dass die Kollegen und Kolleginnen höchst unzufrieden sind, hat sich gestern gezeigt“, sagte er. Eine höhere Streikbeteiligung habe er noch nicht erlebt.

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Bei der Hamburger S-Bahn nahmen nach Angaben des Sprechers von 200 Lokführern, die ihren Dienst am Mittwoch hätten antreten sollen, 160 an dem Streik teil. Der S-Bahn-Betrieb der Linien S31, S11 und S2 wurde eingestellt. Die Linien S1, S21 und S3 fahren seit Mittwoch im 20-Minuten-Takt. „Alle S-Bahn-Strecken sind damit trotzdem abgedeckt“, versicherte ein Sprecher der Deutschen Bahn.


Ersatzfahrplan steht

Mithilfe eines Ersatzfahrplans soll ein Mindestangebot aufrecht erhalten werden. „Wie gestern, gilt der Ersatzfahrplan auch heute. Er ist heute Morgen stabil angelaufen“, sagte der Bahnsprecher am Donnerstag. So wird zwischen Westerland (Sylt) und Niebüll überwiegend ein Zweistundentakt mit einer Verdichtung zu den Hauptverkehrszeiten angeboten.

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Der Autotransport nach Sylt ist laut Deutsche Bahn nicht von den Streikmaßnahmen betroffen, hier gilt der Regelfahrplan.

Im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn ihr Angebot auf ein Viertel reduziert. Im Regionalverkehr werden etwa 40 Prozent des Verkehrs aufrecht erhalten. „Es gibt aber regionale Unterschiede“, sagte der Bahnsprecher. Streikschwerpunkte seien die östlichen Bundesländer.

Darum geht es

Der bundesweite Streik der GDL startete am Mittwochmorgen um 2 Uhr und soll noch bis Freitagfrüh andauern. Nicht direkt betroffen von den Aktionen sind die Konkurrenten der Deutschen Bahn. Die Züge der AKN und der nordbahn fahren planmäßig.

Die GDL-Mitglieder streiken nach Gewerkschaftsangaben für höhere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen. Unter anderem verlangen sie eine Corona-Prämie von 600 Euro und 3,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen.

Die Bahn will die Erhöhung nach den Corona-Verlusten über eine längere Zeit strecken. Dahinter schwelt in der Belegschaft ein Streit zwischen GDL und der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG darum, wer letztlich die Tarifverträge mit dem Unternehmen maßgeblich aushandelt.

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