Sylt-Shuttle-Unfall in Niebüll

Zugentgleisung: Bundespolizei ermittelt gegen Bahnmitarbeiter

Zugentgleisung: Bundespolizei ermittelt gegen Bahnmitarbeiter

Zugentgleisung: Ermittlung gegen Bahnmitarbeiter

SHZ
Niebüll
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Das Kuppeln der beiden Züge im Bahnhof Niebüll verlief nicht planmäßig. Foto: THW Niebüll/shz.de

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Zum wiederholten Male in den vergangenen Monaten wurde das THW Niebüll zum Einsatz auf Bahngleisen gerufen.

Nach der Entgleisung eines Autozugs der Deutschen Bahn am späten Dienstagabend hat die Bundespolizei noch in der Nacht zu Mittwoch die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Der Sylt Shuttle mit zwei Lokomotiven und fünf Doppelstockwagen war bei einer Rangierfahrt auf einen abgestellten Zug, der angekuppelt werden sollte, gefahren. Dieser entgleiste dabei mit einer Achse. In der Folge fielen zwei Autozüge aus.

Zurzeit richten sich die routinemäßigen Ermittlungen wegen „gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“ gegen einen Bahnmitarbeiter, erklärte auf Anfrage von shz.de Bundespolizei-Sprecher Hans-Peter Schwartz. „Das hätte ja so nicht passieren dürfen“, sagte Schwartz. Die Mutmaßung, dass der Zug womöglich zu schnell unterwegs war, bestätigte der Bahnsprecher nicht.

Immer wieder Rangierunfälle

In den vergangenen zwölf Monaten gab es mehrere solcher Rangierunfälle, bei denen auch immer wieder das THW Niebüll zum Einsatz kam, um die entgleisten Züge wieder auf die Schienen zu hieven. Nach Angaben von Frerk Matthiesen, dem stellvertretenden THW-Ortsbeauftragten, waren es 2021 vier Einsätze dieser Art.

„Das ist nichts Ungewöhnliches“, sagte Matthiesen shz.de. Erst kurz vor Weihnachten waren im Bahnhof Westerland zwei miteinander verbundene Autozug-Loks bei einer Rangierfahrt im Bahnhof Westerland entgleist.

In solchen Fällen kommt der sogenannte Einheitshilfsgerätewagen (EHG) der DB zum Einsatz, der von einem Trupp des Technischen Hilfswerks Niebüll betreut wird.

Die Aufgleisung in der Nacht zu Mittwoch erfolgte mit neun THW-Kameraden und dauerte bis 1.40 Uhr. Die Arbeiten verliefen nach Angaben von Frerk Matthiesen reibungslos. Er hob die gute Zusammenarbeit mit Bundespolizei, Deutscher Bahn und deren Notfallmanager hervor.

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