SG Flensburg-Handewitt

Zurückkommen und den „harten Konkurrenzkampf“ annehmen – das ist der Plan von Handballer Aaron Mensing

Zurückkommen und den „harten Konkurrenzkampf“ annehmen

Zurückkommen und den „harten Konkurrenzkampf“ annehmen

Jannik Schappert/shz.de
Flensburg
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Aaron Mensing trainiert bei der SG Flensburg-Handewitt derzeit meistens für sich. Foto: Ingrid Anderson-Jensen

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Der Deutsch-Däne fehlt seit mehreren Monaten wegen einer Fußverletzung. Sein Comeback strebt er Anfang Oktober an.

Während sich seine Teamkollegen den Feinschliff für den Bundesliga-Start am 1. September verpassen, arbeitet Aaron Mensing von der SG Flensburg-Handewitt für sich alleine. Der am Fuß verletzte 24-Jährige hat in den vergangenen Monaten sichtbar Muskeln aufgebaut, er feilt an seiner Ausdauer und Stabilität – nur zum Handball greift er bisher nur, wenn er beim Torwarttraining hilft. „Ich merke bei meinen Übungen, warum ich noch nicht spiele“, sagt Mensing.

Anfang April hatte sich der Deutsch-Däne aus Rinkenis (Rinkenæs) mehrere Bänder im Fuß gerissen, darunter das für die Stabilität wichtige Innenband. „Es ist eine schwierige Verletzung, weil ich darauf angewiesen bin, wie mein Knöchel auf Belastung reagiert“, berichtet der Rückraumspieler. Die SG gibt ihm Zeit, gesund zu werden, auch Mensing macht sich keinen Druck. Sein Ziel ist, Anfang Oktober wieder bereit zu sein. „Es kann auch etwas früher oder später werden“, sagt Mensing.

Andere Rolle nach erster Fußverletzung

Das Comeback soll nach einem turbulenten ersten Jahr in Flensburg ein „Neuanfang für mich“ sein. Mensing kam aus Holstebro, war angesichts der personellen Misere sofort gefordert. „Auf einmal habe ich 60 Minuten gegen Barcelona und Kiel gespielt.“ Eine erste, leichtere Fußverletzung warf den dänischen Nationalspieler zurück. „Danach war es für mich schwer, eine Rolle zu finden“, sagt Mensing.

Weil Göran Sögard wieder fit war, saß er häufig auf der Bank. „Das war ich von meinen dänischen Clubs nicht gewohnt“, so der 24-Jährige. Die SG hatte er allerdings schon von sich überzeugt, sie verlängerte seinen Vertrag frühzeitig bis 2024.

Aaron Mensing erwartet harten Konkurrenzkampf

Als Mensing gerade wieder auf dem Weg war, „dahinzukommen, wo ich sein wollte“, knickte er im Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen schwer nach innen um. Wie lange er ausfallen würde, ahnte der Handballer da noch nicht.

Jetzt, fast fünf Monate später, „kribbelt es in den Fingern“. Mensing will vorankommen. „Ich bin noch lange nicht fertig entwickelt und will über einen längeren Zeitraum zeigen, was ich kann“, sagt der Rechtshänder mit der Fackel im Arm.

Doch er wird es nicht leicht haben, sich Spielanteile zu erarbeiten – vorausgesetzt Lasse Möller, Göran Sögard, Mads Mensah und Jim Gottfridsson bleiben fit. Mensing blickt voraus: „Dann haben wir fünf Spieler für zwei Positionen. Das wird ein richtiger Konkurrenzkampf und für die Trainer schwer, dass alle einigermaßen zufrieden sind.“

Er werde dann versuchen, „die bestmögliche Rolle für mich herauszuschlagen“. Denn: Die Januar-WM 2023 in Polen und Schweden hat der 24-Jährige nicht abgeschrieben.

Heimatgefühle in Flensburg

In Flensburg fühlt sich Mensing wohl. Aufgrund seiner Wurzeln in Rinkenaes unweit der deutsch-dänischen Grenze und seiner Vergangenheit in der SG-Jugend war es für den Handballer leicht, sich in der Fördestadt einzuleben. „Ich gehe gerne mal mit den Freunden angeln oder golfen“, erzählt er. Ein regelmäßig gewähltes Ziel zum Essen ist das Restaurant Macedonia, das nicht weit weg von seiner Wohnung in Südermarkt-Nähe ist. So oft wie möglich sieht Mensing zudem seine Freundin, die in Aarhus studiert.

 

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