Sierksdorf

Zweckverband Ostholstein erhöht Gas-Preise um rund 30 Prozent

Zweckverband Ostholstein erhöht Gas-Preise um rund 30 Prozent

Zweckverband Ostholstein erhöht Gas-Preise um rund 30 Prozent

SHZ
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Die Gaspreise werden 2022 auch beim ZVO deutlich ansteigen. Foto: dpa Foto: 90037

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Auch der ZVO gibt die gestiegenen Beschaffungskosten an die Verbraucher weiter und gibt gleichzeitig Einblick in die Hintergründe des Preisanstiegs.

Die Kunden des Zweckverbands Ostholstein (ZVO) müssen ab 1. Januar 2022 mehr fürs Kochen und Heizen ausgeben: Der kommunale Energieversorger erhöht die Gaspreise. Und das im Schnitt um 30 Prozent. „Das ist ein Wahnsinns-Sprung und eine große Last für viele Menschen“, sagte ZVO-Verbandsvorsteher Frank Spreckels. Kleiner Trost für die Kunden: „Wir sind im Marktvergleich noch günstig“, sagte Spreckels.

Der ZVO ist nicht der einzige Energieversorger, der die Preise erhöht. In der gesamten Branche werden die gestiegenen Beschaffungskosten aktuell an die Verbraucher weitergegeben. In Ostholstein hatten vor kurzem auch die Stadtwerke Eutin angekündigt, dass für Gas tiefer in die Tasche gegriffen werden muss. Hier steigen die Preise zum Jahresanfang um durchschnittlich 44 Prozent.

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Auch der ZVO betont, dass es nicht profitorientierte Kostensteigerungen sind. „Von Januar bis Oktober 2021 hatten wir eine Vervierfachung der Beschaffungspreise an den Märkten für Gas zu verzeichnen“, sagte Spreckels. Ursachen dafür sei ein insgesamt geringes Gas-Angebot auf den Weltmärkten, bedingt durch geringere russische Transite durch die Ukraine, kältere Temperaturen, eine hohe Energienachfrage und leere Gasspeicher nach dem Winter – diese waren nur noch zu rund 25 Prozent gefüllt. Und nicht zu vergessen: Eine „Gaspreisanpassung“ sei zum 1. Januar auch nötig, da die CO2-Bepreisung wie bei den anderen fossilen Brennstoffen Benzin und Öl auch beim Gas zu Buche schlage.


Ob die Preise wie zuletzt 2015 auch wieder sinken, sei fraglich, so Spreckels. Generell habe der ZVO eine langfristige Beschaffungsstrategie, die Marktschwankungen auszugleichen versuche. Mit der Inbetriebnahme der Gaspipeline Northstream 2 könne sich Angebot und Nachfrage wieder entzerren, hofft Spreckels. Aber dennoch bliebe die CO2-Bepreisung erhalten, die Preise somit höher als in den zurückliegenden Jahren.

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