Eider-Treene-Sorge-Niederung

Zwischenstopp für Zugvögel: Zwergschwansafari auf dem Planwagen

Zwischenstopp für Zugvögel: Zwergschwansafari auf dem Planwagen

Zwergschwansafari auf dem Planwagen

Ute Reimers-Raetsch/shz.de
Schleswig-Holstein
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Zwergschwäne in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. Foto: Lisa Vergin/Nabu/shz.de

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Auf ihrer Reise zu ihren Brutgebieten in der nordrussischen Tundra machen tausende Zwergschwäne einen Zwischenstopp in den Flussniederungen Schleswig-Holsteins. Im Februar gibt es die Möglichkeit das besondere Naturschauspiel im Rahmen der Zwerg...

An ihrem eigentümlichen Ruf sind sie schon aus der Ferne zu hören: Sibirische Zwergschwäne, die sich zum Ende des Winters in der Grünlandniederung der Flüsse Eider, Treene und Sorge versammeln. Auf der langen Reise in ihre Brutgebiete im hohen Norden, der russischen Tundra, legen sie einen Zwischenstopp in der vom Wasser geprägten Flusslandschaft ein.

Gras fressen und Energie tanken

Die beeindruckenden weißen Vögel sammeln sich auf den weiten, offenen Grünlandflächen, um Gras zu fressen und Energie für den bevorstehenden Zug und die Brutzeit zu tanken. Bei Einbruch der Dunkelheit fliegen sie, begleitet von lauten Rufen, umliegende Gewässer an, wo sie zusammen mit Artgenossen und anderen Wasservögeln die Nacht verbringen.

In den letzten Jahren hat sich die Eider-Treene-Sorge-Niederung zu einem der wichtigsten Rastgebiete in Deutschland während des spätwinterlichen Heimfluges des kleinsten europäischen Schwans entwickelt. Das Nebeneinander von ausgedehnten feuchten Wiesen und ruhigen, ungestörten Schlafgewässern macht die Niederung so attraktiv für die Vögel.

Während die Rastbestände hier derzeit zunehmen, nimmt der Gesamtbestand des weltweit bedrohten, sibirischen Zwergschwans in den letzten Jahren verstärkt ab. Die Ursachen dafür sind weitgehend unklar. Das Michael-Otto-Institut im NABU hat 2020 ein sechsjähriges Forschungsprojekt „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart“ ins Leben gerufen.

Im Rahmen des Projektes wird unter anderem das Verhalten der Schwäne mithilfe von GPS-Sendern erforscht, um so mögliche Ursachen für den Rückgang und Gefahrenquellen zu erkennen und so nachhaltige Schutzmaßnahmen für den Zwergschwan zu entwickeln. (Quelle: Lokale Aktion Kuno e.V.)

Auf zu den Zwergschwantagen

Damit die Rast der nordischen Schwäne auch in diesem Jahr wieder erlebt werden kann, bietet die Lokale Aktion Kuno gemeinsam mit dem Michael-Otto-Institut im NABU sowie der Integrierten Station Eider-Treene-Sorge die Zwergschwantage an. Hierbei, so heißt es in der Pressemitteilung, geht es auf dem Planwagen zu den Nahrungsflächen, wo die Zwergschwäne durch Ferngläser und Spektive betrachtet werden können.

Mit etwas Glück soll bei Einbruch der Dunkelheit auch der abendliche Flug zum Schlafgewässer beobachtet werden. Es werden heiße Getränken gereicht, dann warten die Teilnehmer gemeinsam auf die Dämmerung und „lauschen dem lauten Trompeten der im Abendlicht schimmernden Vögel, wenn sie in kleineren und größeren Trupps an ihrem Schlafgewässer eintreffen und von bereits anwesenden Artgenossen begrüßt werden. Das besondere Konzert wird von den Rufen der Gänse und manchmal auch Kranichen begleitet und ist in der Dunkelheit noch lange zu hören.“

Ebenfalls wieder im Programm ist ein Fachvortrag rund um den Zwergschwan mit ersten Ergebnissen zum aktuellen Forschungsprojekt sowie eine morgendliche Exkursion zum Schlafgewässer für Frühaufsteher.

Eine Anmeldung ist erforderlich bei KUNO e.V. unter Telefon 04885/585 oder per Mail an info@kunoev.net. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, der Treffpunkt wird bei der Anmeldung bekannt gegeben. Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr und unter Einhaltung der aktuell geltenden Schutzmaßnahmen, warme Kleidung, festes Schuhwerk und eigenes Fernglas (falls vorhanden) werden empfohlen. Die Angebote sind kostenfrei, die Veranstalter freuen sich über eine Spende.

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